Tribute To The Gods am 11.11.2023 im JUZ Live Club Andernach

Coverband-Abend im JUZ

Eventname: Tribute To The Gods

Bands: Whiteshake, Mad Zeppelin, Demon’s Eye

Ort: Juz Live Club, Stadionstr. 88, 56626 Andernach

Datum: 11.11.2023 (Einlass: ab 18:00 Uhr, Beginn 19:00 Uhr)

Kosten: VVK 30,00 € (zzgl.Gebühren und Versandkosten)

Genre: Hard Rock

Besucher: ca. 666 Besucher

Veranstalter: Rock-Times Production https://www.rtp-bonn.de/ und Juz Live Club https://www.juzliveclub.de/

Setlisten:

  1. Bad Boys
  2. Children Of The Night
  3. Don’t Break My Heart
  4. Love Ain’t No Stranger
  5. Sweet Talker
  6. Judgement Day
  7. Is This Love
  8. Crying In The Rain
  9. Fool For Your Loving
  10. Give Me all Your Love
  11. Here I Go Again
  12. In The Still Of The Night
  13. We Wish You Well

  1. Rock And Roll
  2. Celebration Day
  3. Black Dog
  4. Since I’ve Been Loving You
  5. The Song Remains The Same
  6. The Rain Song
  7. Dazed And Confused
  8. Stairway To Heaven
  9. Whole Lotta Love

  1. Burn
  2. Woman From Tokyo
  3. Stormbringer
  4. You Keep On Moving
  5. Child In Time
  6. Space Truckin‘
  7. Mistreated
  8. Medley: Perfect Strangers, Man On The Silver Mountain
  9. Long Live Rock ’N’ Roll / Black Night
  10. Smoke On The Water
  11. Highway Star

Bereits im März 2022 fand im Juz Live Club in Andernach ein Festival mit dem Titel Tribute To The Gods statt, das mit großer Begeisterung aufgenommen wurde, sodass eine weitere Auflage nur eine Frage der Zeit war. Für den zweiten Run am 11.11.2023 konnte der Veranstalter Rock-Times Production aus Bonn drei Bands verpflichten, die sich der Huldigung einiger Hard Rock Ikonen der 70er und 80er-Jahre verschrieben haben, und zwar Whiteshake (Whitesnake-Tribute), Mad Zeppelin (Led Zeppelin-Tribute) und Demon’s Eye (Deep Purple-Tribute). Für uns mal wieder in Andernach unterwegs die liebe Judith S., von der der Bericht und die tollen Fotos sind:

Mit Tributebands ist das ja so eine Sache, die einen lieben sie, die anderen nicht. Ich bin da der Meinung; wenn ich schon die Originale nicht mehr bzw. nicht in so intimer Atmosphäre erleben kann, schaue ich mir gerne eine gute und engagierte Tributeband an. Besonders in diesem Fall, wo es sich um Bands handelt, die mich seit den 80er-Jahren begleiten und von denen ich im Original tatsächlich nur Deep Purple mehrfach live sehen konnte.

So mache ich mich dann mal auf ins Juz, voller Vorfreude auf einen Abend mit genialer Hard Rock Musik. Da bin ich dann nicht allein, der Veranstalter signalisiert am Einlass, dass der Vorverkauf sehr gut lief, und die Veranstaltung so gut wie ausverkauft sei.

Den Auftakt machen heute Whiteshake, 2009 von Peter Kalff (Drums) und Christian Liebing (Keys) gegründet, um dem Originalsound der legendären 70er/80er Blues- bzw. Hardrock Band Whitesnake zu huldigen. Seit dieser Zeit gab es einige Umbesetzungen innerhalb der Band, heute stehen noch Uwe Rodewald (Bass), Olly Blahak und Sascha Kuss (Guitar) und David Readman (Voc) mit auf der Bühne, wobei der Mann hinter dem Schlagzeug heute zumindest nicht Peter Kalff ist.

Whiteshake, JUZ Andernach 2023,
Pic by Judith S.

Los geht’s mit Bad Boys und Children Of The Night vom 1987 erschienen Album gleichen Namens 1987. Mit Crying In The Rain, Is This Love und Here I Go Again folgen noch gleich drei weitere Titel dieser Scheibe, wobei die zwei letzteren wohl zu den bekanntesten Songs von Whitesnake gehören. Gespannt bin ich auf David Readman, den ich, seit er Mitte der Neunzigerjahre den zu Helloween gewechselten Andi Deris ersetzte, als Sänger von Pink Cream 69 kenne. Zuletzt habe ich ihn, ebenfalls hier im Juz, als einen der Sänger von Almanac, dem Projekt des ehemaligen Rage-Gitarristen Victor Smolski erlebt.

Und ich werde nicht enttäuscht. Schon bemerkenswert, wie er den Songs Leben einhaucht und sie authentisch erklingen lässt. Dazu immer wieder sympathische Ansagen, zunächst noch auf Englisch, später aber in Deutsch wechselnd, lassen ein gut aufgelegtes Publikum begeistert mitsingen. Im Hintergrund eine exakt agierende Rhythmussektion und zwei Gitarristen, die sich wunderbar ergänzen. Mit In The Still Of The Night und We Wish You Well endet nach ca. einer Stunde ein bemerkenswerter Gig, der bestimmt keinen Whitesnake-Fan enttäuscht zurückgelassen hat, wie der anhaltende Applaus beweist.

Whiteshake, JUZ Andernach 2023,
Pic by Judith S.

Nach kurzer Umbaupause geht es ein bisschen weiter zurück in der Geschichte der Rockmusik. Die Ende der 60er-Jahre gegründeten britischen Ikonen des Hard- bzw. Bluesrocks, Led Zeppelin, stehen Pate für Mad Zeppelin aus Mainz. Seit über zwanzig Jahren ist die Band bereits auf den Bühnen der Nation unterwegs, bestehend aus den Musikern Michael Dorp (Voc), Ralph Glodek (Guitar), Christian Ludwig (Bass), Thomas Blum (Keys) und schließlich Rafael Winter (Drums).

Um es mal direkt vorwegzunehmen, es folgt eine Zeitreise in die glorreiche Zeit der Rockmusik, mit episch langen Songs und endlosen, aber grandiosen Instrumentalsoli. Authentischer kann ich mir die Originale in den 70er-Jahren auch nicht vorstellen. Auf die Setlist haben es heute hauptsächlich Titel des legendären Konzerts im Madison Square Garden 1973 geschafft, welches im Juli in diesem Jahr sein 50-jähriges Jubiläum feierte.

Mad Zeppelin, JUZ Andernach 2023,
Pic by Judith S.

Besonders Michael Dorp, der Mann am Mikro, beackert wie ein Irrwisch die Bühne, begeistert durch Stimme, Gestik, Mimik, er lebt die Musik von Led Zeppelin und kann dem großen Robert Plant tatsächlich das Wasser reichen. Ich bin wirklich hin und weg. Allerdings hat er auch eine fantastische Band um sich herum, die den Spirit ihrer Vorbilder perfekt umzusetzen versteht. Ob Ralph Glodek, der in Jimmy Page Manier auch die Double Neck Guitar mit einem Geigenbogen beherrscht, Thomas Blum am Keyboard, der für den typischen Led Zeppelin Sound sorgt oder die Taktgeber Christian Ludwig am Bass und Rafael Winter (Drums), der seine Kollegen stets aufmerksam im Blick hat. Fazit dieses hervorragenden Auftritts von Mad Zeppelin: Sie werden in meinen Augen zu Recht als eine der besten Led Zeppelin Tributebands in Europa bezeichnet.

Mad Zeppelin, JUZ Andernach 2023,
Pic by Judith S.

Den Abschluss des heutigen Abends dürfen Demon’s Eye bestreiten, die sich der Interpretation des Gesamtwerks der Hardrock Heroen von Deep Purple auf die Fahnen geschrieben haben. Auch ihnen eilt der Ruf voraus, eine der besten Tributebands zu sein, die den Deep Purple Geist perfekt umzusetzen zu versteht, geadelt durch Originalmitglieder der Band, so haben sie doch schon mit Ian Paice (Drums) und dem leider viel zu früh verstorbenen Jon Lord (Keys) zusammen auf der Bühne gestanden.

Den Start macht heute Burn, vom gleichnamigen, 1974 erschienen Album, das Erste mit David Coverdale (Voc) und Glenn Hughes (Bass), von dem später noch mit Mistreated ein weiterer Titel folgen soll. Vom ersten Ton an präsentiert sich eine bestens eingespielte und gutgelaunte Band dem euphorischen Publikum. Mit Daniele Gelsomino haben sie nicht nur einen begnadeten Sänger am Mikro, der es spielend schafft, den drei herausragenden Shoutern Ian Gillan, David Coverdale sowie Glenn Hughes stimmlich gerecht zu werden, er ist auch noch fantastischer Entertainer, der es weiß, sein Publikum mit launigen Ansagen zu begeistern.

Demon’s Eye, JUZ Andernach 2023,
Pic by Judith S.

Ein erster Höhepunkt nach Perlen wie Women From Tokyo und Stormbringer ist für mich Child In Time, nach wie vor ein Gesamtkunstwerk von Deep Purple, perfekt umgesetzt von Demon’s Eye. Brillant bei allen Songs an der Gitarre Mark Zyk, dem hier, wie auch dem legendären Ritchie Blackmore, innerhalb der Formation eine besondere Stellung zukommt. Ich bin tatsächlich fasziniert von Marks Gitarrenspiel, virtuos und immer ganz auf sein Instrument konzentriert.

Ein weiteres Erkennungsmerkmal des Deep Purple Klangs ist das Hammondorgelspiel Jon Lords, das maßgeblich zum unverwechselbaren Sound der Band beitrug. Bei Demon’s Eye ist Gert-Jan Naus der verantwortliche Mann an den Tasten, der dieser Aufgabe mit Bravour nachkommt, eine klassische Instrumentalausbildung kann nie verkehrt sein, wie er hier unter Beweis stellt. Am Tieftöner ein gut gelaunter Jan Dickmann sowie Andree Schneider hinterm Schlagzeug ergänzen das Quintett perfekt und sorgen für den richtigen Rhythmus.

Mit Perfect Strangers, Man On The Silver Mountain, Long Live Rock ’N’ Roll, Black Night, jeweils als Medley zusammengefasst, geht’s weiter in der Setlist, bevor dann das unvermeidliche Smoke On The Water den Abschluss eines großartigen Abends bildet. Doch das reicht den hochgestimmten Zuhörern nicht, und so kommen die fünf Musiker noch mal auf die Bühne, um die begeisterte Hard Rock Gemeinde mit Highway Star in die Nacht zu entlassen.

Demon’s Eye, JUZ Andernach 2023,
Pic by Judith S.

Wie ich am Anfang schon schrieb, entweder man liebt Tributebands oder nicht. Wer allerdings die Gelegenheit hat, drei so herausragende Vertreter ihrer Zunft zu erleben, der sollte sie sich nicht entgehen lassen. Die Originale wird man in so heimeliger Atmosphäre sowieso nicht mehr erleben können. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf ein neu angekündigtes Tribute Of The Gods im nächsten Jahr.