Trident – North

Aus der Asche von Dissection entspringt ein Feuer namens Trident

Artist: Trident

Herkunft: Schweden

Album: North

Spiellänge:  59:31 Minuten

Genre: Black Metal, Death Metal

Release: 02.10.2020

Label:  Non Serviam Records

Link: https://www.facebook.com/Trident666official/

Bandmitglieder:

Gesang – Henri Heikkinen
Gitarre – Johan Norman
Gitarre – Per-Owe Solvelus
Bassgitarre – Anders Backelin
Schlagzeug – Joakim Antossson

Tracklist:

  1. Enter
  2. Death
  3. Imperium Romanum
  4. Summoning
  5. Pallbearers Hymn
  6. Final War
  7. Possession
  8. North
  9. Schaman

Es wurde viel Wirbel gemacht, wenn ich mich noch richtig erinnere, denn im Jahre 2007 gründete sich diese Band namens Trident, die neben Runemagick Members auch Johan Norman in den Reihen hatte. Der Bursche war bei Dissection tätig und hat das großartige Album Storm Of The Light`s Bane eingespielt. 2010 kam dann das Debüt namens World Domination heraus und 2012 ein Bruch, als drei Member die Band verließen. Es wurden neue rekrutiert. 2014 konnten mein Kumpel Frankie und ich die Band nach Ostfriesland holen und es war ein echt gelungener Abend. Um die Band selber wurde es aber ruhig. 2015 brachte man noch die EP Shadows heraus und das war es dann. Anno 2020 sind sie wieder zurück. Zuerst mit zwei Single Auskopplungen und nun via Non Serviam Records mit Album Nummer zwei.

Der Opener Enter ist ein Intro, welches es in sich hat. Symphonisch, bedrohlich und teilweise verwirrend. Könnte gut und gerne aus einem Horrorfilm stammen. Mit zwei Minuten zwar ganz schön lang, aber dafür folgt ja auch ein siebenminütiger Song.

Schon bei dem Song Death wird klar, dass Trident mit Dissection etwas zu tun haben. Los geht es mit Cleangitarren Vorgeplänkel, dann E-Gitarren Vorspieler, blackiges Midtempo und ab in den Blastbeat. Die dargebotenen Harmonien sind typisch für schwedische Black Metal Bands. Im feinsten Midtempo geht es weiter. Die Vocals sind aggressiv und werden variiert, genauso wie das Tempo. Die Geschwindigkeitsattacken machen Laune. Der Song spielt mit dir, wechselt hin und her. Mir persönlich ein bisschen zu lang und zu wechselhaft, aber sofern sie die Raserei gewinnen lassen, klingen sie echt geil. Hier und da kann man Lord Belial Einflüsse hören. Dieses mag daran liegen, dass der Basser Anders Backelin früher dort tätig war.

Die beiden Originalmember Johan und Per-Owe, die beide die Gitarre bedienen, haben in zehn Jahren nichts verlernt und schreiben Songs, so, wie sie sie eben schreiben.

Imperium Romanum überzeugt mit gnadenloser Raserei, allerdings niemals stumpf oder überdreht. Das blackige Riffing ist sicherlich schon einmal da gewesen, aber fetzt. Nach 2:20 gibt es dann ein Break und man groovt sich mit typischem Black Metal durch das Geholz. Fettes Riff, welches sehr atmosphärisch rüberkommt. Der Gesang nervt mich da ein wenig, aber sitzt. Danach beginnt dann wieder die teuflische Raserei. Kurzes Break und man denkt, nun wird das Tempo wieder rausgenommen, aber dem ist nicht so. Noch einmal erhöht und ein fettes Leadriff rübergezogen, aber danach geht es dann wieder in blackigen Groove. Der hat es echt in sich.

Der Beginn von Summoning lässt dann mal kurz durchschimmern, dass Johan bei Dissection tätig war. Hier wird ähnlich agiert und auch mal eine Melodie verbraten. Bei Pallbearers Hymn ist dieses ebenfalls zu hören. Sehr melodiös und verspielt.

Final War beendet dann die Ausruhphase und blastet einem gleich wieder total die Eingeweide heraus. Gefangene können andere machen. Hier wird gnadenlos alles niedergemetzelt. Ein markantes Riff durchzieht den Song. Die Struktur wird geändert, das Tempo aber schon weiter hochgehalten.

North war einer der Songs, der vorher auf die Menschheit als Single losgelassen wurde und dieses zu recht. Der Song lebt von dem tragenden, melodischen Part, kommt aber natürlich mit Ballerparts ebenfalls um die Ecke. Ja, doch schon ein fetter Song. Macht Laune. Besonders die melodischen Einsätze sind sehr gelungen.

Alles nimmt mich aber nicht mit, muss ich sagen. Es gibt viele Momente, die richtig fett sind, aber eben auch Parts, die einfach endlos erscheinen. Natürlich auch ein wenig Geschmackssache. Der Fokus liegt mehr auf Black Metal und das stört mich ein wenig, auch die Songs sind mir teilweise zu lang und die Gitarren sind meines Erachtens ein wenig zu weit hinten positioniert worden. Ansonsten killt die Produktion aber.

Trident – North
Fazit
Die Burschen haben sich Zeit gelassen. In zehn Jahren zwei Alben und eine EP sind nicht gerade viel, aber die Member sind ja auch noch in vielen anderen Bands unterwegs. Trident klingen 2020 wie eine logische Fortsetzung des 2010 eingeschlagenen Weges. Es regiert überwiegend der Black Metal, aber es sind genügend Death Metal Elemente vorhanden. Dissection können als Vergleich hergezogen werden, aber auch Lord Belial. Die Melodieführung kommt durch die zweistimmigen Gitarren gut zur Geltung, teilweise atmosphärisch. Typische Schweden Black/Death Attacke.

Anspieltipps: Death, North und Final War
Michael E.
7
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