Miley Cyrus: will mit kommendem Album „Plastic Hearts“ den Rock-Olymp besteigen

Von der "Wrecking Ball"-Abrissbirne auf die Wacken-Bühne?

2006 gelang ihr mit ihrer Hauptrolle in der Disney-TV-Serie Hannah Montana der Durchbruch als Schauspielerin, danach startete sie eine mehr oder weniger erfolgreiche Gesangskarriere als Pop-Sternchen. Die Rede ist natürlich von Miley Cyrus, deren Alben zwar durchaus erfolgreich und interessant für Bravo-Kids waren, die jedoch viel mehr mit ihrem Image und den unendlichen Nacktskandalen für Aufsehen und feuchte Teenie-Höschen sorgte. Die junge Dame ließ einfach nichts unversucht, um ihr lästig gewordenes Teenie-Image abzulegen, so ließ sich die Pop-Lolita nur mit einem durchsichtigen Seidentuch verhüllt von Vanity Fair ablichten, zeigte sich regelmäßig in äußerst lasziven Posen, ließ sich piercen, tauschte Teenie-Kleidchen gegen Punk-Outfit, schaukelte nackt, wie Gott sie schuf auf einer Abrissbirne durch ihr Wrecking Ball-Video, oder steckte sich provokant auf den MTV Europe Music Awards einen Joint an. Alles, was die Tochter von Countrymusiker Billy Ray Cyrus tat, war irgendwie erfolgreich und sorgte für Schlagzeilen. Die einen waren angeekelt, die anderen klatschten Applaus, nur das Teenie-Image einer pubertierenden Göre blieb erhalten.

Nachdem die Rockszene bisher größtenteils von Mileys Eskapaden verschont blieb, geht die Skandalnudel des Pop nun bereits seit letztem Jahr neue Wege und versucht, sich musikalisch völlig neu zu orientieren. So trat sie beim letztjährigen Glastonbury Festival im Südwesten Englands mit derber Rockshow an und coverte u.a. Zombie (The Cranberries), Nothing Else Matters (Metallica), Heart Of Glass (Blondie) oder auch Just Breathe (Pearl Jam). Nun ja, eines muss man Miley Cyrus lassen, sie weiß, was sie will, und tut wirklich alles, um das zu erreichen. Nun folgt der nächste, für sie logische, Schritt, denn dass kommende Album Plastic Hearts (Veröffentlichung 27. November 2020) soll ein echtes Rockalbum werden und das erklärte Ziel lautet, den Rock-Olymp zu erklimmen. Passend dazu stylt sich die Neu-Rockerin schon eine ganze Weile wie eine alteingesessene Glam-Rock-Ikone und auch das Cover-Artwork von Plastic Hearts spricht eine deutlich peinliche Sprache. Der Fotograf war übrigens niemand geringerer als Mick Rock, der zuvor schon Größen wie Freddie Mercury, Joan Jett, David Bowie und The Ramones ablichtete.

Ob all diese verzweifelten Versuche nun aber für den Rock-Olymp und die ganz große Wacken-Bühne ausreichen, das wird die Zeit mit sich bringen. Wir erinnern uns, ähnliches hat vor Jahren auch schon eine gewisse Britney Spears versucht, als sie mit ihrem Cover von Joan Jetts I Love Rock`n Roll die Wacken-Bühne entern wollte. Das Ergebnis ist bekannt, doch der Rock-Vamp Miley Cyrus kann ja immer noch auf eine Reunion der britischen Nacktschnecken von Rockbitch hoffen und sich bewerben, denn als Teil von diesen könnte es dann durchaus auch mit Wacken klappen.