Trivium – What The Dead Men Say, Streamingkonzert am 24.04.2020 per Twitch

Trivium auf Twitch

Eventname: Trivium – What The Dead Men Say

Headliner: Trivium

Ort: Twitch / Stream

Datum: 24.04.2020

Kosten: frei zugänglich

Genre: Metal Core

Besucher: ca. 5115 Besucher

Veranstalter: Trivium

Links: https://www.twitch.tv/matthewkheafy

Setliste:

  1. Bleed Into Me (Intro)
  2. The Heart From Your Hate
  3. What The Dead Men Say
  4. Catastrophist
  5. Amongst The Shadows & The Stones
  6. Bleed Into Me
  7. The Defiant
  8. Sickness Unto You
  9. Scattering The Ashes
  10. Bending The Arc To Fear
  11. The Ones We Leave Behind
Trivium, genauer gesagt Fronter Matt Heafy, ist mit seiner Formation in Zeiten von Corona natürlich umso mehr auf die digitalen Medien angewiesen als ohnehin schon, demnach ist es nur sinnig, die Präsenz auch auf Twitch angesichts des Releases von What The Dead Men Say am heutigen Tag noch zu verstärken. Etwas seltsam ist die Plattform Twitch für mich schon, Matt Heafy ist im 5er Splitscreen auf dem Bildschirm zu sehen (diese zeigen unterschiedliche Bereiche seiner Gitarre) und er bedankt sich zuerst einmal bei allen Leuten im Chat, wobei er eine unglaubliche Zahl an Followern vorliest und grüßt, was auf seine kontinuierliche Aktivität und seinen Erfolg auf der Plattform schließen lässt.
Begonnen wird mit einem Teil von Bleed Into Me statt IX, wobei der Fronter im Hintergrund das Album laufen hat und quasi unplugged dazu singt. Witziger Aspekt, die Lyrics sitzen noch nicht so hundertprozentig. Als Warm Up wird dann The Heart From Your Hate vom letzten Album genommen, auch hier merkt man, dass das mehr nach spontaner Räuberpistole klingt als tatsächlich geplant, schief auch hier die Gitarre und die Stimmlage. Promotion ist vielleicht eher das Stichwort, so wird mehr als einmal auf Möglichkeiten zum Support der Band auf den einschlägigen Plattformen und Mailordern hingewiesen. Nervig ist auch der permanente Chat im rechten Bild, hier blubbert jeder Depp seinen geistigen Durchfall in den Verlauf und man bekommt irgendwelche beknackten Punkte für den Chatverlauf, mit denen man sich noch hirnverbranntere Sachen freischalten kann, ernsthaft? Weiter geht es mit What The Dead Men Say, wobei der Wechsel zwischen coolen Rhythmen, fetten Riffs und starkem Songwriting besticht. Natürlich ist eine ganze Menge Technik in die Übertragung eingebaut, so kann Heafy ganz entspannt zum virtuellen Circle Pit aufrufen, während er fiese Screams ins Mikro knallt. Die Hitsingle Catastrophist darf natürlich nicht fehlen, hier macht der Sänger eine sehr gute Figur, was sicherlich auch der Frische des Materials geschuldet ist. Der Brecher Amongst The Shadows & The Stones reiht sich nahtlos an, Trivium sind mit dem neuen Album sichtlich am Fortschritt ihres eigenen Schaffens interessiert, wobei ich persönlich immer noch das Album Silence In The Snow am besten finde. Als kleines Interlude erzählt er von den Anfangstagen der Band, in denen man sich bereits auf der High School die Sporen verdient hat und noch niemand an die Amerikaner geglaubt hat. Bleed Into Me folgt nun als Vollbedienung, diesmal aber mit Vocals in korrekter Stimmlage und grandiosen Gitarrenläufen, kann man nicht anders sagen. Matt Heafys persönlicher Lieblingssong des Albums darf auch nicht fehlen, die Rede ist von The Defiant, welcher mit spielerischer Sicherheit und starker Inbrunst auf die Twitchgemeinde losgelassen wird, ebenso das nicht minder starke Sickness Unto You. Scattering The Ashes ist nicht minder stark und erinnert vom Songwriting sehr an Silence In The Snow, eine sehr gute Nummer, in der Trivium ihr Können im Midtempo beweisen müssen. Überzeugend schnell kann jeder spielen, wirklich gute Songs im Midtempo schreiben ist hingegen nicht so einfach. Auch sehr gut ist der Bezug zum Gitarristen der Band, der den Song angesichts der Verstreuung der Asche seiner Mutter geschrieben hat. Bending The Arc To Fear und The Ones We Leave Behind bilden den Abschluss des für mich bisher ungewöhnlichsten Konzertes. So ganz gewöhnen mag ich mich noch nicht an das Format, wichtiger hingegen ist aber, dass Trivium ein bockstarkes Album in der Hand haben, welches sicherlich ein Highlight ihrer Karriere ist.