Tunguska Album Release Show – Greydon Fields & Gäste am 28.04.2018 im Don’t Panic, Essen

“Tunguska Album Release Show – Greydon Fields & Gäste am 28.04.2018 im Don’t Panic, Essen“

Eventname: Tunguska Album Release Show Greydon Fields

Bands: Messiah’s Rising, Ignition, Greydon Fields

Ort:
Don’t Panic, Essen

Datum: 28.04.2018

Kosten: 8,00€ VK, 10,00€ AK

Genre: Metal, Power Metal, Heavy Metal

Besucher: ca. 100 Besucher

Veranstalter: Greydon Fields (https://www.facebook.com/GreydonFields)

 

Setlisten:

 

  1. Intro
  2. Death And Fear
  3. Lips Of Ashes
  4. Flame Still Burns
  5. Slaughterhouse Of Dreams
  6. Somewhere In Heaven
  7. Outlaw

  1. Unstoppable
  2. Guided By The Waves
  3. In Glory Or The Sand
  4. Into The Fire
  5. I’ll Take The Shelter
  6. Into The Battle
  7. Valhalla Is Calling
  8. Reveal My Way
  9. A Whisper From The Dark
  10. We Are The Force
    Zugabe
  11. We Are The Force

  1. Out In The Fields (Gary Moore/Phil Lynott Cover) / Sole Survivor
  2. Autophobia
  3. Greydon Fields
  4. The Key
  5. Tunguska
  6. Inner Fire
  7. Holy Diver (Dio Cover) / Golem
  8. Hellfire
  9. Us Or Them
  10. Dancing On Our Graves
    Zugaben:
  11. The Walking Dead
  12. God Machine
  13. Inner Fire

 

Schon lange stand meine Zusage, heute ist es nun soweit, die Releaseshow von Greydon Fields für ihr neustes Album Tunguska findet im Don’t Panic in Essen statt. Sehr kurzfristig, nämlich einige Stunden vor der Show mussten leider Lyra’s Legacy absagen. Aber wie ich schon zum Beginn meines Reviews zu Tunguska schrieb, kennt in der Metal-Szene tatsächlich jeder jeden. Ein Aufruf von Greydon Fields und auch den einzelnen Bandmitgliedern, war ein paar Minuten später die Zusage von Messiah’s Rising da, den freigewordenen Slot zu übernehmen. Sehr gefreut habe nicht nur ich mich, trotz der Absage doch Christian, Tobias und Fabius von Lyra’s Legacy dann zumindest im Publikum zu sehen (an dieser Stelle auch gute Besserung an Andreas).

So stehen jetzt also Messiah’s Rising aus Wermelskirchen als erste Band auf der Bühne. Gegründet wurde die Band vor nicht ganz drei Jahren, es gab aber wohl auch schon Besetzungswechsel. Mit dem aktuellen Line-Up will man voll angreifen, und die Jungs sind derzeit auch fleißig dabei, die erste EP einzuspielen. Jetzt aber erst mal live und in Farbe. Die hohe Motivation, hier jetzt eine geile Show hinzulegen, sieht man den Jungs an, die leichte Nervosität aber auch. Ein ziemlich langes Intro lässt die Erwartung, was da jetzt wohl kommen mag, steigen. Dann geht es los, Justin meldet sich zum ersten Mal am Mikrofon, und nach einigen Wacklern festigt sich die Stimme dann doch hörbar. Sechs Songs umfasst die Setliste, der dritte ist dann gleich mal eine Ballade – sehr mutig –, und ich kann mich eigentlich bis zum Schluss nicht ganz entscheiden, in welche Schublade ich das packen soll. Ja ich weiß, die Denke sollte ich lassen, aber ich kann nicht anders 😀 Irgendwas mit Rock, irgendwas mit Metal, auch ein paar progressive Klänge, durch die sich die fünf Jungs da jetzt zocken. Wieder mal muss ich anerkennend bemerken, auf welch‘ hohem Niveau sich die Instrumentalfraktion bewegt. Seien es die Flitzefinger der beiden Gitarristen Marius und Christoph sowie des Bassisten Patrick – der tatsächlich ein Mal aus dem Takt kommt und dafür auch irritierte Blicke seiner Bandkollegen erntet – oder Drummer Guilherme, der unermüdlich und mit augenscheinlich sehr viel Spaß die Trommelfelle bearbeitet. So ist der Beifall, den sich die Jungs nach der Show abholen, als sie sich zum Abschlussfoto am Bühnenrand versammeln, sicherlich mehr als nur höflich. Allein dafür, so schnell als Ersatz eingesprungen zu sein, verdient schon mehr als nur ein müdes Händeklatschen.

Messiahs Rising @ Dont Panic 2018 04 28

Wie auch schon Lyra’s Legacy sind auch Ignition von Krankheitsfällen betroffen. Bassist Jochen hat sich das Handgelenk gebrochen, damit nicht genug, Gitarrist Christian fällt ebenfalls aus. Aber, und damit wären wir wieder bei „jeder kennt jeden“, für beide Positionen wurde kurzfristigst Ersatz gefunden, Paddy am Bass hat sich die komplette Setliste in noch nicht mal einer Woche einverleibt, Respekt dafür! So braucht sich also Dennis am Mikro keine Gedanken darum machen, was neben und hinter ihm passiert. Wieder mal sehr energiegeladen ziehen die Männer ihre Show durch, allen voran Dennis, der tatsächlich nur unterwegs ist. Kaum habe ich ihn endlich mal im Kamerafokus, ist er auch schon wieder woanders. Mit schlafwandlerischer Sicherheit bewegt er sich zwischen den drei Männern der Saitenfraktion und hat dabei tatsächlich noch Luft genug für sehr launige Ansagen, den einen oder anderen Spruch und natürlich den ihm eigenen kraftvollen Gesang. Auch als Animateur macht er eine gute Figur, das Publikum soll mitmachen, also Fäuste in die Luft gereckt und laut mitgegrölt bei den Power Metal-Songs, die Ignition im Gepäck haben. Und was auf dem Album Guided By The Waves aus November 2017 noch der erste Track war, nämlich We Are The Force, rutscht heute mal ans Ende der Playlist. Nach der tollen Show werden die Männer natürlich auch nicht ohne Zugabe von der Bühne gelassen, und da sich das Publikum mehrheitlich eben genau für diesen letzten Song entscheidet, gibt es den dann gleich noch einmal, und wir dürfen noch einmal laut und fröhlich mitsingen.

Ignition @ Dont Panic 2018 04 28

Dann sind aber die Gastgeber des heutigen Abends an der Reihe. Mein Review zu Tunguska, es ist das dritte Album von Greydon Fields, ist ja schon raus, tatsächlich konnte ich nicht umhin, neun von zehn möglichen Punkten zu vergeben. Von den zehn Tracks, die auf dem Album versammelt sind, haben sieben ihren Weg auf die heutige Setliste gefunden. Aufgefüllt wird die dann mit Tracks vom vorangegangenen Album The God Machine. Das war ja das erste Album, auf dem Volker nach dem Wechsel am Mikrofon stand. Zwischenzeitlich gab es dann auch weitere Wechsel, denn am Bass tobt sich jetzt Patrick aus, die Trommelfelle werden von Marco verdroschen. So ist tatsächlich nur noch Gregor von der Urbesetzung übriggeblieben, aber wer Greydon Fields heute auf der Bühne erlebt, würde darauf nicht kommen, denn das ist eine kompakte, bestens aufeinander eingestellte und eingespielte Einheit. Bei dieser Einheit gibt es dann leider auch zunächst mal einige technische Probleme, die insbesondere Gregor betreffen, aber davon lassen sich die vier nicht aus der Ruhe bringen. That’s live, wer will sich da beschweren? Zu einigen Tracks gibt es von Volker auch ein wenig Hintergrundwissen. So geht es in Autophobia um die gleichnamige psychische Erkrankung, bei der die betroffene Person Angst davor hat, allein, isoliert, gar ungeliebt zu sein. Das Inner Fire kann unter anderem bei denjenigen entfacht werden, die sich für Medikamentenversuche zur Verfügung stellen. Da wäre es dann eine unerwünschte Nebenwirkung, heute allerdings brennt dieses innere Feuer sicherlich bei allen Anwesenden 😀 Das Thema Us Or Them hat es in der Geschichte wohl schon immer gegeben, es ist aber aktueller denn je. In allen Bereichen des Lebens ist es mittlerweile anzutreffen, sei es „die da Oben, wir hier Unten“ oder die Religion und jene Religion. Für den Track Dancing On Our Graves hatten sich Greydon Fields ja Verstärkung ins Studio geholt, und „rein zufälligerweise“ sind heute sowohl Cemile Jakupoglu mit ihrer Geige als auch Patrick Donath im Don’t Panic anwesend. So klettern also beide mit auf die Bühne, es wird noch ein wenig enger, als es sowieso schon ist, aber alle finden ihren Platz, und so kann auch der letzte Song der regulären Setliste zum Besten gegeben werden. Und obwohl eigentlich um Mitternacht hätte Schluss sein müssen, werden auch die Gastgeber der heutigen Show mit „Zugabe“-Rufen belohnt. Derer gibt es dann gleich drei, bevor gegen 0:15 Uhr dann der letzte Ton verklingt, und auch die Männer von Greydon Fields von Mineralwasser auf Bier umsteigen dürfen.

Greydon Fields @ Dont Panic 2018 04 28

Neben den Männern von Lyra’s Legacy treffe ich noch viele Bekannte im Publikum. So hat es sich der Produzent von Tunguska, Michael Neugebauer, mit dem ich ja während meines Studiobesuches auch ein kurzes Interview führen durfte, genauso wenig nehmen lassen, heute ins Don’t Panic zu kommen, wie auch Björn Gooßes, der für das grandiose Coverartwork verantwortlich ist. Aus dem etwas weiter entfernten Koblenz sind tatsächlich zwei Mitglieder der Roll The Bones Records-Labelkollegen von Ra’s Dawn angereist, und auch mit Drummer Markus und Sänger Maddin von Tombstone, die ebenfalls gerade über Roll The Bones Records ihr neues Album veröffentlicht haben, ergeben sich noch sehr nette Gespräche. Wie schon mehrfach gesagt: „Jeder kennt jeden“! 😀