Vredehammer – Viperous

Norwegischer Extreme Metal mit dem Hang zum Elektronischen

Artist: Vredehammer

Herkunft: Norwegen

Album: Viperous

Spiellänge: 43:00 Minuten

Genre: Extreme Metal

Release: 06.03.2020

Label: Indie Recordings

Link: http://www.vredehammer.no/

Produktion: Produktion, mixed und gemastert von Jakob Hansen – Hansen Studios

Bandmitglieder:

Bass, Drum-Programmierung, Gitarren, Vocals – Per Valla
Gitarre – Kristoffer Hansen
Drums – Kai Speidel

Tracklist:

1. Winds Of Dysphoria
2. Aggressor
3. Suffocate All Light – That’s Good
4. Viperous
5. Skinwalker
6. In Shadow
7. Wounds
8. Any Place But Home
9. From A Spark To A.Withering Flame

Vredehammer stammen aus Norwegen und wurden im Jahre 2009 gegründet. Per Valler (Allfader) startete dieses Projekt als Soloprojekt. In 2012/2013 kamen die Allfader Musiker hinzu mit Kristoffer Hansen am Bass, der dann zur Gitarre wechselte. Seit 2018 trommelt nun Kai Speidel (Totengeflüster). Sechs Singles, drei EPs und zwei Alben pflastern ihren Weg und vier Jahre nach dem letzten Output erscheint nun Album Nummer drei. Immer gut, wenn Musiker sich Zeit nehmen, um an den Songs zu basteln, so viel schon einmal vorweg.

Winds Of Dysphoria fängt mit einem Elektropart an und ich war zuerst ein wenig schockiert bzw. verwundert, aber nach kurzer Zeit geht das Teil ordentlich los und es wird schon Zunder gegeben. Blackige Riffs, vorgetragen im schönen Uptempo, machen durchaus Laune und Lust auf mehr. Die Doublebass wird rauf- und runtergerasselt und zerstört so einiges. Geiles Break, Vorspieler und dann im schnelleren Midtempo weiter und wieder Schmackes. Besonders die Double Bass kann mich überzeugen. Die knallt wirklich alles weg. Das Riffing ist weit entfernt vom stumpfen Wahnsinn. Ein melodischer Zwischenpart wird eingebaut und hinausgezogen. Eine gelungene Abwechslung. Der Song mischt Black und Death Metal zu einer echten Vernichtung. Das Solo ist auch schön schräg und dann ist Ende. Da hat sich jemand was beim Songaufbau gedacht.

Aggressor. Wenn ein Song schon so einen Titel trägt, kann man davon ausgehen, dass es sich um keinen Kuschelrocksong handelt. Und so ist es auch. Schnell schleppend legt man los, Vorspieler und ab in einen Midtempobangpart. Sehr fetter Part. Die Vocals sich tief blackig und gefallen mir sehr gut, kein Gekrächze oder so etwas. Und wieder regiert die Doublebass. Die treibt den Part richtig nach vorne. Man muss quasi den Kopf bewegen, auch wenn der Part ein wenig zu lang vorgetragen wird. Hier überwiegt auch wieder der blackige Anteil, kommt aber schön melodisch herüber und lädt zum Bangen ein. Schockt.

Vredehammer sind auch weit fern von stumpf. Auf technisch hohem Niveau präsentieren die Norweger uns ihren Extreme Metal. Überwiegend ist man eben in schwarzen Gefilden unterwegs.

Interessant finde ich das Riffing, das wirklich sitzt. Freunde des Blastbeats dürfen sich gemütlich zurücklehnen, denn sie werden ordentlich bedient. Die Burschen haben aber noch ein weiteres Element. 80 Keyboard Elektro Klänge. Überwiegend agieren diese im Hintergrund und untermalen ganz subtil das Gesamtbild, aber bei Songs wie Suffocate All Light stehen diese Passagen im Vordergrund und was soll ich sagen? Es passt. Nachdem dann der Part ausgeklungen ist, gibt es einen Vorspieler, dann Mörderriffing mit Blastattacken und vorbei ist der Spaß. Kann man so machen. Sehr interessant, zumal diese Elemente eben nicht kitschig oder langweilig klingen, sondern optimal eingesetzt werden. Wie gesagt, eigentlich im Hintergrund, um eine gewisse dunkle und düstere Atmosphäre zu erschaffen, aber dann eben auch vordergründig, wie auch beim Rausschmeißer From A Spark To A Withering Flame. Das Keyboard bringt bei den ganzen Attacken so ein wenig Horrorstimmung zu Vorschein. Schockt irgendwie. Erinnert ein wenig an Samael.

Klaro, gefällt mir nicht alles, logo, aber die Burschen wissen, wie es geht. Hier und dann werden denn noch thrashige Parts mit eingebaut und alles zusammen macht den Sound von Vredehammer aus. Zugegeben, die Vorgängeralben sagen mir gar nichts. Klar, den Namen hatte ich schon gehört bzw. davon gelesen, aber musikalisch waren sie mir bis heute völlig fremd. Ab heute definitiv nicht mehr.

Vredehammer – Viperous
Fazit
Das Zusammenfügen von Elementen aus Death-. Black- und Thrash Metal zu einer Extreme Metal Einheit haben die Burschen wohl drauf. Melodische Leads, knatternde Doublebass, aggressive, blackige Vocals, Horror-Keyboard, gutes Songwriting und technisch hohes Niveau. Das alles sind Eigenschaften, die Vredehammer innehaben. Extreme Metaller können bedenkenlos zugreifen. Sollten aber aufgrund der Elektrogeschichten auch ein wenig Toleranz mitbringen.

Anspieltipps: Winds Of Dysphoria, Agressor und From A Spark To A.Withering Flame
Michael E.
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