Blaze – The Rock Dinosaur

“Die Dinos sind doch noch nicht ausgestorben!“

Artist: Blaze

Herkunft: Osaka, Japan

Album: The Rock Dinosaur

Spiellänge: 27:52 Minuten

Genre: Hard Rock

Release: 31.01.2014

Label: High Roller Records

Link: http://homepage2.nifty.com/6360-098/top.html#

Bandmitglieder:

Gesang – Wataru Shiota
Gitarre – Hisashi „Q“ Suzuki
Bass – Kenichi Kuwahara
Schlagzeug – Takashi „Bikky“ Funabiki

Tracklist:

  1. One Way Flight
  2. Shed Light on Dark
  3. Right in White Light
  4. Underground Heroes
  5. The Going Gets Rough
  6. Lady of Starlight

Blaze - The Rock Dinosaur

„Was werden die uns hier bieten? King Kong?“. Nein, meine lieben Freunde des erlesenen Musikgeschmacks. King Kong bleibt im Dschungel und es muss sich auch keiner vor Jurassic Park 4 fürchten.

Dafür aber hat die japanische Hard Rock-Band Blaze zumindest namentlich die Dinos mit ihrem neuem Album The Rock Dinosaur ausgepackt und auf Vinyl gepresst. Aber bevor ich mir jetzt von dem ein oder anderem Leser eine Schelte für meine (schlechten) Dinovergleiche einfange, gucken wir uns lieber einmal das kleine, aber sehr feine Album von Blaze genauer an.

Einige Kritiker haben Blaze nach ihrem letzten Album On The Run als die Zukunft des japanischen Heavy Metals gefeiert. Ob die Lorbeeren bereits nach über 30 Jahren Bandgeschichte *hust* nicht ein bisschen verfrüht waren, bleibt einmal dahingestellt. Ohne eine Meinung darüber bilden zu wollen, ob Blaze die japanische Hard Rock-Szene revolutionieren können oder müssen, kann man doch sagen, dass sie mit den großen Bands der Szene wie z.B. Bow Wow oder Loudness locker mithalten können. Man merkt The Old Rock Dinousaur an, dass sich die Japaner von europäischen Bands inspirieren lassen. Einige Zuhörer werden das Album sicherlich als altmodisch abtun, aber viele Songs erfüllen noch immer das heutige Bild von Metal und sind absolut rockbar. Auch wenn die Vocals manchmal dahinplätschern, spürt man, dass die Jungs ihre Musik leben und viel Spaß dabei haben. Dafür haben sie mit Hisashi Suzuki an der Gitarre einen absoluten Glücksgriff gelandet. Suzukis Gitarrenspiel lässt sich am ehesten mit den Adjektiven „furios“ und „umwerfend“ beschreiben. Seine harten und kraftvollen Riffs sind aber zu keiner Zeit zu aufdringlich und fügen sich perfekt in das Gesamtkonzept der Band ein.

Blaze präsentieren alles in allem knackigen und sehr melodischen Hard Rock, der zwar europäisch geprägt ist und stark von NWOBHM inspiriert wurde, trotzdem seine eigene Note hat und zu keiner Zeit abgekupfert klingt.

Fazit: Bei japanischem Metal muss ich vor allem an Baby Metal oder X Japan denken (womit aber nicht gemeint sein soll, dass X Japan auf dem gleichen Niveau wie Baby Metal daher dümpelt). Dementsprechend war ich anfangs skeptisch, ob Blaze für den Otto Normal-„Westler“ geeignet sind. Aber zum Glück wurden alle meine Befürchtungen zerstreut. Es hat mich auch total überrascht, dass Shiota anscheinend keinen hörbaren Akzent hat. Wer schon einmal den ein oder anderen „englischsprechenden“ Japaner getroffen hat, kann ein Lied über Verständigungsprobleme singen. Also in diesem Sinne: Hut ab! Wer einmal der Gitarre besonders genau zuhört, kann auch sicher noch den ein oder anderen Querverweis zu den Scorpions heraushören, was mir die Band wieder sehr sympathisch macht. Ich freue mich schon auf das nächste Album, vielleicht haben wir ja Glück und werden dann mit ein paar mehr Songs verwöhnt. Und zu guter Letzt gibt es noch das wahrscheinlich beste Zitat aus Jurassic Park: "Also die Frage ist doch...äh...woher wissen Sie, dass alle weiblich sind? Läuft da jemand im Park rum und...äh...guckt den Dinosauriern unter die Röcke?"

Anspieltipps: Lady Of Starlight und One Way Flight
Patrick H.
8
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