“Solace In Insanity“
Artist: Die Kammer
Herkunft: Deutschland
Album: Solace In Insanity
Spiellänge: 63:00 Minuten
Genre: Alternative, Indie, Rock
Release: 05.02.2016
Label: Delicious Releases (Membran)
Link: https://die-kammer.com/de
Bandmitglieder:
Gesang, Gitarre – Marcus »Max« Testory
Gitarre, Gesang – Matthias »Matze« Ambré
Violine, Bratsche – Aline Deinert
Cello – Veronika Münstermann
Tuba – Dirk Klinkhammer
Drums – Oliver Himmighoffen
Violine – Matthias Raue
Bass – Ingo Römling
Tracklist:
1. Solace in Insanity
2. The Drunk Welshman
3. The Way You Are
4. Gingerbread Heart
5. Sedlaczek
6. The Galant Enticer’s Tango
7. Intoxication Intravenous
8. Carnival of the Peculiar
9. Auld Weeping Willow
10. Fairy on the Wire
11. Word and Dead
12. Will You Close My Eyes?
13. Love for Life
14. Sophie’s Chimaera
Zwei Jahre sind vergangen seit die Akustik-Band Die Kammer ihr letztes Album veröffentlichte. Nun präsentieren sie ihr drittes Werk: Solace In Insanity!
Mit vierzehn Songs, die unterschiedlicher nicht sein können, strahlt die handgemachte Musik der Künstler hell am Firmament der Musiklandschaft. Hier wird auf allerhöchstem Niveau kreativ musiziert und das mit Instrumenten, die so wunderbar harmonieren, dass eine gewöhnliche Besetzung mit Gitarre, Drums und Bass fast schon langweilig erscheint.
Solace In Insanity beginnt mit einem dezenten Intro, das an eine Spieluhr erinnert. Dazu mischt sich Poesie – vorgetragen von einer zarten Frauenstimme. Für diesen Part ist Sabine Bohlmann zuständig. Sie spricht hier in der Rolle der Sophie, um deren Geschichte sich bereits die zwei Vorgängeralben drehten. Im Laufe des Tracks gesellt sich dann noch die tiefe Stimme von Max Testory hinzu und spätestens hier trifft den Hörer die erste Gänsehautattacke.
Was mir besonders an diesem Album gefällt sind die Kreativität und Emotionen, die in jedem Stück stecken. Angefangen von irischen Klängen in The Drunk Welshmann, der uns den Tipp gibt, dass am Sterben nichts Cooles dran ist, über großartige Balladen wie Will you Close my Eyes? und morbide Tönen (Auld Weeping Willow) bis hin zu Tango-Rhythmen in The Galant Entricer’s Tango. Mehr Abwechslung geht nicht.
Die absoluten Highlights dieser Platte sind für mich aber drei Werke. Kleine musikalische Kunstwerke, von denen sich die ein oder andere, auch bekanntere, Gruppierung einiges abschauen kann. Nummer eins ist hier der vierte Track. Mit Gingerbread Heart fühlt man sich auf einen Jahrmarkt versetzt. Hierfür sorgen die Klänge einer sehr passenden Drehorgel in einer eingängigen Melodie. Wunderbar inszenierte Nummer mit einer tollen Umsetzung. Nummer zwei der absolut hörenswerten Tracks des Albums ist Intoxication Intravenous. Hier geht es weniger verspielt zu. Ein Wecker gepaart mit einem Glockenspiel beschert dem Hörer eine beängstigende – fast gespenstige Stimmung, die im weiteren Verlauf noch an Tempo zunimmt. Das Ganze endet in einem Rausch aus Rock und Gothic, dem die vielseitige Stimme von Sänger Max noch ein Quäntchen Brillanz hinzufügt.
Das letzte Highlight und auch der Abschluss des Albums sind für mich Love For Life und Sophie‘s Chimaera. Beide Songs gehen direkt ineinander über. Der Titel sagt hier schon alles. Love For Life ist wunderbar umgesetzt und auch hier sorgt die gefühlvolle Stimme von Max für Gänsehaut. Sophie‘s Chimaera ist dann der eigentliche Abschluss bei dem, wie zu Beginn, wieder Sabine Bohlmann zu hören ist. Passend zu Love For Life hören wir hier die Textzeile: „Wir lieben das Leben, wir singen leise zum Abschied uns‘ Lied„. Besser kann man ein Meisterstück nicht beenden.