“Frankfurt hat nicht nur Äppelwoi“
Artist: Third Wave
Herkunft: Frankfurt am Main, Deutschland
Album: How To Live Or Let Die
Spiellänge: 48:00 Minuten
Genre: Modern Metal
Release: 25.02.2017
Label: Eigenproduktion
Link: https://www.facebook.com/thirdwaveofficial/
Bandmitglieder:
Gesang – Adrian Meuser
Gitarre – Sebastian Hohmann
Gitarre – Julian Hirschmüller
Bassgitarre – Benedikt Weber
Schlagzeug – Valentin Michel
Tracklist:
- Insane
- Outburst
- Falling Down
- Tempest (feat. Alex Root of Precipitation)
- Keep Me Blind
- Lies
- One Last Goodbye
- Break Your Wall
- Longing For Sanity
Tja, so kann es gehen: eigentlich war ich wegen zwei anderen Bands zum SPH Bandcontest gefahren, hatte aber schon auf dem Plakat gesehen, dass an dem Abend auch eine Band antreten wird, die mal etwas härtere Klänge in den Contest bringen wird. Und dann legen die Jungs von Third Wave los und mischen den Rockpalast in Bochum aber mal so was von ordentlich auf, dass ich bei meiner Abstimmung echt ins Schwitzen gerate. Warum Third Wave, die ja aus Frankfurt kommen, an dem Abend in Bochum antreten mussten, weiss ich immer noch nicht, bin aber froh, an dem Abend dabei gewesen zu sein. Beim SPH Bandcontest sind sie leider nicht in die nächste Runde gekommen, bei mir schon. Viele Infos zur Band habe ich nicht gefunden, gegründet wurde sie im Jahr 2013, das muss reichen 😀 Am 25.02. erschien komplett in Eigenregie das Debütalbum How To Live Or Let Die, das mit seinen neun Songs auf eine Spielzeit von 48 Minuten kommt.
Das ungefähr eine halbe Minute lange Akustik-Intro sollte man noch mal nutzen, um ordentlich Luft zu holen, denn beim Midtempo-Track Insane ist der Name Programm. Da ballert mächtig was aus den Boxen, der Track groovt ordentlich und lässt mit seiner nicht zu verleugnenden Aggressivität auch mal an eine Band wie Pantera denken.
Auch der Titel Outburst gibt schon mal einen dezenten Hinweis auf das, was kommen sollte. Abgehen ist angesagt, wobei Third Wave sich hier, wie auch bei allen anderen Tracks, erstaunlich versiert im Songwriting zeigen. Da wird nicht stur durchgeprügelt, sondern das Tempo variiert, und es gibt immer mal wieder längere Instrumentalparts, in denen die vier Jungs um Shouter Adrian mit ihrer grandiosen Leistung mal ganz im Vordergrund stehen.
Tatsächlich gibt es auch schon auf diesem Debütalbum eine (Power-)Ballade. Die kommt mit Tempest, wo die Shouts von Adrian dann mal durch den tollen Klargesang von Alex Root (Precipitation) begleitet werden. Einer meiner Favoriten kommt dann gleich danach, bei Keep Me Blind wird der Härtegrad wieder deutlich angezogen, und zum wiederholten Mal bewundere ich insbesondere die Arbeit der Saitenfraktion. Die erreicht dann bei Lies den nächsten Höhepunkt, bei diesem Song muss ich ab und zu auch mal an das letzte Album von Mark Tremonti denken.
Eher in Richtung Metalcore geht es dann mit One Last Goodbye und dem kürzesten Track, Break Your Wall, mit dem der letzte und längste Track des Albums eingeleitet wird. Longing For Sanity kommt tatsächlich auf eine Spielzeit von über zehn Minuten. Und was die Jungs von Third Wave alles in diesen Song gepackt haben, lässt mich nur meinen imaginären Hut ziehen. Da kommt noch mal der Groove des ersten Songs zurück, auch der Metalcore wird immer mal wieder gestreift, es gibt so etwas wie einen Breakdown nur mit akustischer Gitarre und im krassen Gegensatz dazu auch eine sehr rasante Gitarreneinlage, bei der man mit dem Headbangen nicht mehr hinterherkommt. Und mit der akustischen Gitarre, mit der das Album anfing, endet es auch.
Wer sich die Jungs gern mal live geben möchte: am 10.03. ist Releaseparty im JuZ Langenselbold. Wer in der Nähe ist, sollte sich das nicht entgehen lassen, die Show der fünf ist nicht nur hörens- sondern auch sehenswert.