“Deutlich hinter den Erwartungen!“
Artist: Inishmore
Herkunft: Baden, Schweiz
Album: The Lemming Project
Spiellänge: 59:29 Minuten
Genre: Metal, Female Metal, Rock
Release: 12.02.2016
Label: Dark Wings
Link: https://www.facebook.com/inishmoreband/
Bandmitglieder:
Gesang – Michela Parata
Gitarre – Fabian Niggemeier
Gitarre – Jarek Adamowski
Bassgitarre – Daniel Novosel
Keyboard – Pascal Gysi
Schlagzeug – Alex Ortega
Tracklist:
- Cup Of Lies
- Merciful
- Better Off Dead
- Finally A Love Song
- Part Of The Game
- Manifest
- Eternal Wanderer
- Red Lake
- Where Lonely Shadows Walk
- The Lemming Project
- Where Lonely Shadows Walk (Acoustic)
Die Schweizer Metal Gruppe Inishmore hat sich nach drei Veröffentlichungen im Jahr 2009 aufgelöst und gleich zwei Jahre später erneut zusammengefunden. Auf den vierten Longplayer musste man jedoch noch lange warten und erst in diesem Februar kann man die neuen zehn Songs begutachten, die über Dark Wings produziert wurden.
Begonnen wird mit dem Song Cup Of Lies, der, ganz nett angestimmt, dahin trällert ohne groß Herzschmerz zu erzeugen. Merciful steht dem in nichts nach bzw. kann ebenfalls keine größeren Akzente setzen. Sehr austauschbare Melodien werden von Michela Parata umgarnt, die im besten Fall im Mittelfeld der Female Metal Ladies aufgeführt werden kann. Nach nur zehn Minuten muss man die hier und da inszenierten Doublebass-Passagen hinterfragen, die überhaupt nicht für Power sorgen, sondern einfach mal – nach gut Dünken eingestreut – die Stücke aufpeppen sollen.
Am Sympnonic Metal gekratzt, entwickelt das Album The Lemming Project ein Spektrum in klassische Heavy Metal-Gefilde, welche man nicht verachten darf, denen jedoch der berühmte Mehrwert fehlt. So leid es mir ganz persönlich tut, auch Better Off Dead ist irgendwie ermüdend und erst Finaly A Love Song heizt dem verwöhnten Fan-Lager mal gehörig ein. Der Refrain passt, die Leidenschaft ist endlich spürbar und der Track passt perfekt in das Konzept der Schweizer. Mit dem Schwung des Vorgängers kann Part Of The Game kraftvoll aus den Startlöchern kommen, verliert jedoch, je länger der Song andauert, den eigenen Faden und versickert in einem viel zu breiten Track, der über sein Ziel hinausschießt.
Gesanglich leisten sich Inishmore Wackler, die sie sich selber in die Schuhe schieben müssen. Anstatt an guten Umsetzungen festzuhalten, werden neue Sachen probiert und Elektronik-Unterstützungen eingeflochten, die in die falsche Richtung driften. Der erhoffte Ohrenschmaus muss schnell abgehakt werden.
Das Ende als Lichtblick zu bezeichnen, ist ebenso falsch. Manifest versickert wie ein Tropfen Wasser im warmen Wüstensand, Red Lake bleibt erneut hinter den Ansprüchen zurück. Das Gefühl, dass Inishmore zwar gerne etwas Neues präsentieren wollen, beim Songwriting jedoch permanent Probleme haben, lässt einen nicht los. Soll The Lemming Project eine Flucht nach vorne darstellen? Wenn ja, muss mehr als deutlich nachgebessert werden!