Airbourne Europe & UK Tour am 09.11.2019 im Schlachthof, Wiesbaden

A(irbourne) steht für Abrissbirne

Headliner: Airbourne 

Vorband: Tyler Bryant & The Shakedown 

Location: Schlachthof, Wiesbaden 

Datum: 09.11.2019  

Kosten: 47,50 VVK, keine Abendkasse 

Zuschauer: 2.400 (ausverkauft)

Veranstalter: Live Nation

Das ist mal eine Ansage: Airbourne sorgen bereits Anfang August, und damit über drei Monate vor dem angekündigten Konzert, für die Meldung “Ausverkauft!” des Wiesbadener Schlachthofs. 

Mit im Gepäck, neben dem inzwischen fünften Studioalbum Boneshaker (8,5 Punkte, hier unser Review), haben die Australier mit Tyler Bryant & The Shakedown einen nicht nur mir gänzlich unbekannten Hard Rock und Blues Rock Vierer aus Nashville, Tennessee.  

Diese können nicht nur auf Songmaterial von drei LPs und einer EP zurückgreifen, sondern verfügen augenscheinlich auch über viel Bühnenroutine. Mit ordentlicher Mucke, viel Groove und typisch amerikanisch selbstbewusstem Stageacting haben sie im Handumdrehen den bereits gut gefüllten Schlachthof im Griff und sorgen in ihrer 45 minütigen Spielzeit für ordentlich Stimmung. Insbesondere Drummer Caleb Crosby reißt die Menge mit, als er sich einen Standtom schnappt und sich, mit diesem bewaffnet, zunächst an den Bühnenrand, später dann über den Fotografen hinweg in die erste Reihe begibt und von dort anheizt. Fazit: klasse Support mit Headlinerpotenzial (und gelebter Fannähe anschließend am Merchandisingstand). 

Setlist Tyler Bryant & The Shakedown:

  1. Drive Me Mad 
  2. On To The Next 
  3. House On Fire 
  4. Mojo Workin 
  5. Weak And Weepin 
  6. Criminal Imagionation 
  7. That’s All Right (Arthur “Big Boy” Cudrup Cover) 
  8. Lipstick Wonder Woman 

Was nach der kurzen Umbauphase folgt, ist nur schwer in Worte zu fassen. Einem Orkan gleich kommen Airbourne auf die Bühne und fegen über die Meute hinweg. Alle Marshalls sind auf elf aufgedreht, und angetrieben von Schlagzeuger Ryan O’Keeffe ballern die Jungs erbarmungslos ihre Songs ins Publikum. Dabei werden überraschenderweise nur drei neue Songs (Burnout The Nitro, Backseat Boogie und Boneshaker) dargeboten, was aber der Stimmung nicht im Geringsten schadet. Hier wird heute von Anfang bis Ende ab- und durchgefeiert. Ganz klar im Mittelpunkt steht dabei Sänger und Gitarrist Joel O’Keeffe, dem die flankierenden Justin Street am Bass und Harri Harrison (Gitarre) einerseits diesen Raum geben, im Gegenzug aber selbst auch genug Entfaltungsmöglichkeit besitzen und nutzen. Neben dem Schweiß fließt der Alkohol in Strömen die Kehlen runter oder fliegt durch die Lüfte: Mal in den Fotografen oder darüber hinweg auf die Bühne, wo dann auch mal einer der Musiker diesen lässig mit der flachen Hand zurück klatscht, als sprühende Dusche aus der Bierbüchse – wie gewohnt lässt Joel es sich nicht nehmen, auf den Schultern eines Roadies inmitten der feiernden Fans eine Büchse so lange gegen den eigenen Schädel zu schlagen, bis diese ihren Inhalt über die Umstehenden spritzt, oder auch in Bechern von der Bühne ins Publikum. Dort sind die Versuche, diese mit dann noch möglichst viel Inhalt zu fangen, nicht immer von Erfolg gekrönt. Die mobile Jack Daniels Theke kommt heute auch wieder zum Einsatz und Joel mixt heftige Whiskey-Cola Mischungen (geschätztes Verhältnis 5:1, Cola wird nur schlückchenweise zur Farbgebung zugeführt), die größtenteils in die erste Reihe weitergereicht werden. Es folgt ein weiterer Ausflug auf die Rollstuhltribüne während des Zugabenteils und auch das abschließende Duell Kopf gegen Bierdose entscheidet der Frontmann für sich. Nach 13 Songs entlassen Airbourne die restlos begeisterten Anwesenden in die Wiesbadener Nacht. Fazit (Zitat): “13 von 10 Punkten”

Setlist Airbourne: 

  1. Main Title Theme from ‚Terminator 2: Judgment Day‘ (Brad Fiedel song 
  2. Raise The Flag  
  3. Too Much, Too Young, Too Fast  
  4. Burnout The Nitro  
  5. Girls In Black  
  6. Backseat Boogie 
  7. Bottom Of The Well  
  8. Breakin‚ Outta Hell  
  9. It’s All For Rock ’n‘ Roll  
  10. Boneshaker  
  11. Live It Up  
  12. Stand Up For Rock ’n‘ Roll  
  13. Ready To Rock  
  14. Runnin‚ Wild