Ancient Gods – Forsaken Needs

“Vielfältig wie die saarländische Küche“

Artist: Ancient Gods

Herkunft: Otzenhausen, Deutschland

Album: Forsaken Needs

Spiellänge: 40:57 Minuten

Genre: Heavy Metal, Thrash Metal, Progressive Metal

Release: 28.03.2015

Label: Eigenproduktion

Link: https://www.facebook.com/AncientGodsBand

Bandmitglieder:

Gesang – Jens John
Gitarre – Manuel Biwer
Gitarre – Sascha Metz
Bassgitarre – Till Marx
Schlagzeug – Matthias Dahmen

Tracklist:

  1. Juggernaut
  2. Learn To Comply
  3. Pressure To Perform
  4. Who Can Tell
  5. Suffer No More
  6. Be Wolves!
  7. Sabotage
  8. Rotting In The Sun
  9. Sere

Ancient Gods - Forsaken Needs

Da leider der Promozettel von Ancient Gods zum Album Forsaken Needs unauffindbar im Nirwana verschwunden ist, habe ich mich mal durch die verstreuten Informationen gehangelt. Im Jahr 2010 wurden die ersten Songs auf einem Maxi-Album veröffentlicht, in 2013 folgte das erste Full-Length-Album Living In The Wrong Time. Im vergangenen Jahr konnte die Band den Contest von metal-only.de gewinnen und legte im März dieses Jahres mit dem Album Forsaken Needs nach. Leider wird es auch das letzte Album in der Bandgeschichte sein, denn am 29.09.2015 verkündeten Ancient Gods auf ihrer Facebook-Seite, dass man beschlossen hat, die Band zum Ende des Jahres aufzulösen. Trotzdem, oder gerade deswegen, soll hier natürlich noch das Album Forsaken Needs vorgestellt werden.

Hierbei handelt es sich um ein Konzeptalbum, in dem es ein Thema geht, das wohl immer aktuell sein wird, nämlich totalitäre Systeme, die nicht immer als solche erkennbar sind, und der wachsende Widerstand dagegen. Während der Spielzeit von knapp 41 Minuten wird die Geschichte des Protagonisten in diesem System erzählt.

Beim ersten Song Juggernaut sehe ich immer wieder eine riesige Dampflok vor mir, die langsam und mit viel Getöse startet und sich dann unaufhörlich in die Schienen frisst. Was mich nervös macht, ist, dass ich diesen Song, genau wie alle anderen auch, stilistisch nicht eingeordnet kriege. Der Gesang von Jens John könnte aus dem Thrash Metal kommen, würde aber auch einer Power Metal-Band gut zu Gesicht stehen, auch wenn er ziemlich rau ist. Dabei bleibt er allerdings in allen Stimmlagen sehr kraftvoll.

Das folgende Learn To Comply würde ich mal vorsichtig im Melodic Thrash Metal (gibt es so was überhaupt?) einordnen. Nicht ganz so auf die Glocke, wobei die Gitarren schon richtig gut reinknallen, aber sehr straight und zielführend. Hier und auch auf dem gesamten Album habe ich fast das Gefühl, die Saitenfraktion liefert sich richtiggehende Duelle mit dem Schlagzeug. Das kommt insbesondere auch bei Pressure To Perform richtig zum Tragen, dem man auch einige progressive Einschübe verpasst hat.

Beim überwiegend balladesk gehaltenen Who Can Tell kriegt man dann auch mal Klargesang von Jens John auf die Ohren, und ich muss ehrlich sagen, dass mir zwar das Lied weniger, der Gesang aber definitiv besser gefällt.

Nicht vom sehr verhaltenen Anfang täuschen lassen, denn richtig Tempo nehmen Ancient Gods mit dem vorletzten Song Rotting In The Sun auf. Hier gibt es noch mal ordentlich Gerumpel auf die Ohren!

Mit Sere, dem Abschlusstrack, beweisen Ancient Gods dann zum letzten Mal, dass sie sich nicht auf ein Genre festlegen lassen wollen, auch nicht auf zwei oder drei. Hier steht der Text, der noch einmal im Klargesang vorgetragen wird, in sehr krassem Gegensatz zu dem fast schon chilligen Sound.

Fazit: Ich habe dem Album mehrere Durchläufe gegeben, weil manche Scheiben ja doch länger brauchen, bis es mal "klick" macht, aber hier hat es nichts geholfen. Das liegt definitiv nicht an der Leistung der fünf Jungs aus dem schönen Saarland, aber mir erschließt sich diese Musik einfach nicht. Irgendwie nicht Fisch und nicht Fleisch.

Anspieltipps: Juggernaut, Pressure To Perform und Rotting In The Sun
Heike L.
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