Angel Witch – Angel Of Light

Legendenalarm. Die Genreväter sind mit patenter NWOBHM Kost zurück

Artist: Angel Witch

Herkunft: London, UK

Album: Angel Of Light

Spiellänge: 47:40 Minuten

Genre: Heavy Metal, NWOBHM

Release: 01.11.2019

Label: Metal Blade Records

Link: http://www.angelwitchcoven.com

Bandmitglieder:

Gesang und Leadgitarre – Kevin Heybourne
Gitarre – Jimmy Martin
Bassgitarre – Will Palmer
Schlagzeug – Fredrik Jansson Punkka

Tracklist:

  1. Don´t Turn Your Back
  2. Death From Andromeda
  3. We Are Damned
  4. The Night Is Calling
  5. Condemned
  6. Windows Of Despair
  7. I Am Infamy
  8. Angel Of Light

Seit der Gründung von Angel Witch sind nun mehr als 40 Jahre vergangen. Als Anführer einer neuen Bewegung brachte die Band unsere Ohren mit ihrem Sound zum Klingeln. Dieser war eine Neudefinition des Heavy Metal als finstere, düstere, schnellere und schlicht intensivere Musik im Vergleich zu allem bisher Dagewesenem. Komponist, Leadgitarrist und Hauptstrippenzieher Kevin Heybourne schuf eine fiktive Welt aus psychologischem Horror, in der sich die Bildersprache des Fantasy-Genres mit satten Riffs und prägenden Hooks vereinte, wobei sich die Band bald inmitten einer florierenden Szene behaupten musste. Zu der gehören auch Kaliber wie Iron Maiden, Diamond Head oder Saxon.

Heute allerdings, nach 40 turbulenten Jahren im Musikzirkus und auf den Brettern, die die Welt bedeuten, in denen Angel Witch alle vorstellbaren Höhen und Tiefen des Musikbusiness erlebt haben, sind und bleiben sie Hüter eines Stils, der über seine Entstehungszeit und Urform hinaus bis heute Bestand hat. Die aktuelle Besetzung ist nunmehr stabil. Ende des letzten Jahres, sieben Jahre nach As Above, So Below haben sie das Langeisen Angel Of Light veröffentlicht. Aufgenommen wurde das Album in Leeds unter der Ägide von Produzent James Atkinson (Gentleman’s Pistols/Voorhees).

Angel Witch sind in allen Entwicklungsphasen des Heavy Metal einflussreich geblieben. Auf ihre bos- wie zauberhafte Musik haben sich so unterschiedliche Szenegestalten wie Gary Holt von Exodus, Dissections Jon Nötveidt oder Ghosts Tobias Forge berufen, obgleich die Gruppe bisher kein einzelnes Album vorgelegt hat, das ihrer gesamten Bandbreite gerecht wurde. Angel Of Light erfüllt diese Funktion nun mit wieder entfachter Hingabe; es kommt einem enorm wirkungsvollen, lebensbejahenden Musikelixier gleich – mystisch anziehend und wunderbar unangepasst.

Nun aber zum Inhalt der neuen  Scheibe der NWOBHM Legende, aus der britischen Grafschaft Kent, im Südosten Englands. Der Eindruck nach dem ersten Durchlauf beim Hören ist sehr eingängig, es klingt wie gewohnt sehr Old School mäßig, was somit einen positiven Wiedererkennungswert hat und direkt ins Ohr geht.

Was sofort auffällt, ist, dass bei diesem Album der instrumentale Teil, die Gitarren und Bassriffs und das Schlagzeug sehr im Vordergrund stehen und der Gesang eher im Hintergrund abgemischt ist, was aber keineswegs negativ zu werten oder zu verstehen ist. Don’t Turn You Back ist durch sein sehr markantes Intro, die schnellen Riffs und den coolen Refrain auffällig, was mit dem eher ruhigen Gesang, der sich sehr hintergründig abspielt, gut harmoniert und katapultiert den Hörer vom Sound her zurück in die 80er.

Bei We Are Damned und The Night Is Calling besonders auffällig, ist die Stimme von Kevin Heybourne, ebenso das Intro beim doomlastigen The Night Ist Calling durch die sauber und erstklassig gespielten Riffs. Es klingt alles sehr harmonisch eingängig, klare Übergänge.

Angel Witch – Angel Of Light
Fazit
Die Genreväter sind nach siebenjähriger Pause wieder mit patenter NWOBHM Kost zurück und haben auch nach über 40 Jahren Bandgeschichte nicht an Leidenschaft und Spielfreude verloren. Bis heute sind sie sich und ihrem Stil treu geblieben Alles in allem klingen Angel Witch wie wiedergeboren.

Anspieltipps: We Are Damned und The Night Is Calling
Kathinka Z.
8.7
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