Any Given Day VS To The Rats And Wolves am 8. Dezember 2017 im Backstage, München

Headliner: Any Given Day, To The Rats And Wolves

Vorbands: Breathe Atlantis, For I Am King

Ort: Backstage, München

Datum: 08.12.2017

Kosten: 23,20 €

Genres: Metalcore, Trancecore

Veranstalter: Backstage Concerts GmbH

Ja ja, meistens sind Konzepte für einen Konzertabend mehr als simpel: Headliner und 1-3 Vorbands, die meist auch recht gut unterhalten. Etwas besonderer wird es dann, wenn sich ein großes VS auf den Plakaten befindet, da dies stets bedeutet: Zwei Headliner werden sich die Stirn bieten – oder zumindest ebenbürtig auftreten. Unter dem VS-Motto ziehen auch Any Given Day und To The Rats And Wolves momentan durch die Städte mit Breathe Atlantis und For I Am King im Vorprogramm. Eine durchaus interessante Kombination, ist doch Any Given Day eine Band, die schon gefühlt seit der Existenz der Szene in eben dieser spielt und TTRAW daneben eine Band, welche erst im letzten Jahr so richtig in der Szene ankam. Alt VS Neu? Das Line Up klingt zumindest vielversprechend…

Die Party wird von den Bands For I Am King und Breathe Atlantis eröffnet. Vor allem Erstere der Beiden kann durch ihre Frontfrau und deren sehr überzeugende Stimme punkten. Im Genre sieht man Frauen ja sowieso eher selten, weshalb so was doch immer ein paar Punkte extra einbringt. Und ja, bei einem VS-Abend darf man durchaus, zumindest gedanklich, Punkte verteilen. Die Zuschauer nehmen jedenfalls beide Vorbands mit sehr viel Energie und Freude auf.

Breathe Atlantis, die sonst stets mit perfektem Sound überzeugen, schwächeln, was diesen angeht an einigen Stellen, machen aber dennoch einen ganz guten Job. Beide Bands könnte man sich durchaus auch als Headliner vorstellen, die Publikumsreaktion ist jedenfalls sehr positiv und die ersten Schweißtropfen fallen. Allgemein zeigt sich die kleine Backstage Halle fast ausverkauft und recht befüllt, womit eine noch bessere Stimmung garantiert ist.

Nach diesem tollen Vorprogramm ist auch jeder warm für den ersten Headliner des Abends: To The Rats And Wolves (TTRAW) besetzen die Bühne und sofort tanzt die Meute noch etwas stärker als zuvor – die Band mit der recht hohen Anzahl an Bandmitgliedern wirkt doch fast etwas zu groß für die kleine Bühne in der Backstage Halle, so muss man sich ein wenig umständlich dort oben bewegen. Aber die Jungs sind ja Profis! Und es wäre auch keine echte VS-Show, wenn nicht ein Song von der jeweils anderen Band gecovert werden würde – TTRAW haben sich dafür Home Is Where The Heart Is ausgesucht, was durchaus gut ihnen passt. Auch das Publikum zeigt sich dabei natürlich textsicher und so geht das Set mit viel Springen und schönen Pits viel zu schnell vorbei. Die Jungs von TTRAW können sich einer sehr loyalen Fan Base erfreuen, die sie sich in den letzten Jahren aufgebaut haben. Nach einer knappen Stunde ist leider schon wieder alles vorbei.

Und dann geben sich auch schon Any Given Day die Ehre, die wohl kaum noch jemandem unbekannt sind, der sich regelmäßig mit Metalcore und den zugehörigen Bands beschäftigt. Was die Energie im Publikum angeht, so steigern Any Given Day diese noch einmal etwas, wobei TTRAW da bereits gute Vorarbeit geleistet hatten. Dennoch sorgt hier die letzte Band des Abends noch einmal für eine komplette Eskalation, die niemanden mehr stillstehen lässt.

Any Given Day haben sich für Riot als Cover Song entschieden – gute Wahl, gehört dieser doch zu den stärksten Songs meiner Meinung nach, die TTRAW zu bieten haben. Auch Any Given Day schaffen es, dem Song ihre eigene Note aufzutischen und dennoch die Hommage an ihre „Gegner“ nicht zu verlieren. Auch ein anderer Song darf im Set nicht fehlen, auch wenn es nicht der Eigene ist: Rihannas Diamonds war der Song, der Any Given Day bekannt gemacht hat und auch heute fest zum Programm gehört – keine Wall of Death genießt man so sehr wie zu diesem Song. Und auch alle Musiker des Abends (so scheint es zumindest) entern zu diesem Song die Bühne und werfen sich ins Publikum. Was für ein Abend!