April Art – Pokerface

30.09.2022 - Alternativ Rock / Crossover - Eigenproduktion - 43:23 Minuten

Vor acht Jahren wurden April Art gegründet, um modernen Metal zu spielen. Vom Crossover schweifen die Musiker tief in den Alternative Rock und Metal Urwald. Energiegeladen, dabei melodisch wollen es die Deutschen nur zu gerne krachen lassen. Mit der aktuellen Eigenproduktion Pokerface konnten sie jedenfalls seit dem Release am 30.09.2022 Eindruck schinden. Im November wurden sie zum Beispiel fürs Metal Hammer Paradise gebucht. Doch warum haben sich April Art auf Pokerface nicht verzockt? Die Antwort ist recht simpel, weil sie trotz der aktuell gerne gewählten Metal-Ausrichtung nicht übers Ziel hinausschießen. Das verdanken sie unter anderem ihrer Frontfrau Lisa-Marie Watz, die bodenständig und mit viel Charme durch die Genres tigert. Stimmgewaltig, nicht auf dem 08/15 Level, um billig Hörer abzugreifen, wagt sie mehr und gewinnt damit auf voller Länge. Die Powerpassagen, getragen von Chris Bunnell an der Gitarre und dem Bassisten Julian Schuetze, spielen Lisa-Marie natürlich in die Karten. Weg von der Evanescence-Traurigkeit verwandeln die vier Musiker aus Hessen ihren amerikanischen Stiefel in einen Wirbelwind, der Lust auf einen Dauerpartymodus hat. Technisch besitzen sie die Klasse oben anzugreifen, mutig, ohne Angst zu versagen, krachen ganz ungeniert die Korken. Höhepunkt wie der Titeltrack Pokerface oder Sky Is The Limit bleiben im Kopf. Das gute Bauchgefühl, was der Opener zusammen mit Change suggeriert, bleibt bis zum Ende bestehen. Da bleibt höchstens die Frage offen, warum haben April Art noch kein Label im Rücken? Das kann in diesem Artikel nicht geklärt werden. Dass spätestens mit diesem Silberling die Türen offen stehen sollten, muss man jedoch noch mal erwähnen. Die in der Musik enthaltene Motivation springt auf den Hörer über. Die schlechte Laune sitzt schnell chancenlos auf dem Schleudersitz. Mit dem Gedanken, positive Aspekte zum Tragen zu bringen, liegen April Art goldrichtig. Schlussendlich kann aber nur ein gutes Gesamtkonzept eine Band auf die Siegerstraße schieben. Das gelingt in der guten Dreiviertelstunde ausnahmslos, neben den bereits genannten Höhepunkten wohnen zwar auch mal durchschnittlichere Stücke, die jedoch immer noch voller Leidenschaft strotzen. Ihr braucht noch moderne Alternativen? Dann steht mit April Art direkt eine zum Antesten bereit.

Hier! geht es für weitere Informationen zu April Art – Pokerface in unserem Time For Metal Release-Kalender.

April Art – Pokerface
René W.
8
Leser Bewertung2 Bewertungen
9.2
8