Artist: Ashtar
Herkunft: Wädenswill, Schweiz
Album: Kaikuja
Genre: Black Metal, Sludge Metal, Post Metal
Spiellänge: 45:17 Minuten
Release: 15.05.2020
Label: Eisenwald Records
Link: https://www.facebook.com/ashtarband
Bandmitglieder:
Bass, Gesang, Gitarre, Violine – Nadine Lehtinen
Schlagzeug, Gesang, Gitarre, Bass – Marko Lehtinen
Tracklist:
- Aeolus
- Between Furious Clouds
- Bloodstones
- The Closing
- (She Is) Awakening
Es geht weiter!!! Die Schweiz, das Land den unbegrenzten (musikalischen) Möglichkeiten! Ein weiteres Schweizer Pflümli in diesem Jahr. Bisher standen bei mir an (Rezensionen oder live Berichte): E-L-R (Post Metal, Post Doom), Gomorra (Thrash / Power Metal), Arcaine (Technical Death Metal), Dead Venus (Prog Rock), Burning Witches (Heavy Metal), Triptykon (Death / Black / Doom Metal), Death.Void.Terror (Black / Doom Metal). Nun also Ashtar aus der Schweiz. Gibt es in den Schweiz überhaupt noch was anderes außer Bergen und Metal!?
Hinter Asthar steht das Ehepaar Nadine und Marko Lehtinen, die das Album alleine aufgenommen haben und als Duo die Band bilden. Live verstärkt sich das Duo mit zwei Gitarristen, um so zum Quartett auf der Bühne zu mutieren.
2013 gegründet, folgte bereits ein Jahr später mit Ilmasaari das Debütalbum. Ilmasaari erhielt besondere Aufmerksamkeit dadurch, dass Celtic Frost / Triptykon Frontmann Tom Gabriel Fischer es in einem deutschen Printmagazin als eines seiner Top 10 Alben für 2015 aufführte.
Nun also mit Kaikuja (finnisch für Echo) das zweite Album des Duos Ashtar, welches am 15.05.2020 als CD und als limitiertes rotes Vinyl (300 Stück) beim Label Eisenwald Records veröffentlicht wird.
Kaukuja ist eine weite Landschaft voller Naturgewalten. Soundscapes, die als Echos in einer weitläufigen Landschaft daherkommen. Dabei kann das Echo durchaus sogar gewaltiger daherkommen wie das Ausgangssignal. Ein Ping Pong Spiel zwischen Black Metal, Doom/Sludge Metal und Post Metallischer Verspieltheit. Wie Äther teilweise den Hörer betäubend, explodiert Kaikuja mit anderen Soundelementen regelrecht. Bitterböse Bässe, ekelige Harsh Voices und lamentierender Groove folgen auf betäubende/betörende Sequels.
Eigenartig dabei das Spiel der Violine, die sich manchmal in den Vordergrund drängen möchte, ohne dass sie es schafft, den zugrunde liegenden Rhythmus zu besiegen und dabei auch noch außergewöhnlich metallisch klingt.
Die Songs bieten vieles an Stimmung. Tobende Black Metal Passagen folgen trostlosen Doom Fragmenten, die wiederum durch luftig leichte atmosphärische Klanglandschaften sanft hinweg geschoben werden. Ein permanentes Hin- und Her lassen die Songs nicht zur Ruhe kommen, trotz der vorhandenen und drückenden Schwere sind atmosphärisch leichte Landschaften möglich und auch zu vernehmen.
Der Einsatz der verschiedenen Soundscapes bzw. deren Echos passiert nie plötzlich und willkürlich. Der Hörer kann praktisch erahnen, wohin die beiden Protagonisten ihn treiben wollen.
Die Instrumente wirken dabei sehr gut zueinander abgestimmt, kein willkürliches Sammelsurium an unbeabsichtigten Soundsequenzen. Die Songs wirken dadurch in ihrem Konzept sehr schlüssig. Eine sehr gute Figur hierbei macht insbesondere das Schlagzeug, welches sich in den atmosphärischen Phasen sehr einfühlsam zurückhält und auch bei den Black Metal Attacken zwar vehement zur Sache geht, jedoch nie unkontrolliert ausrastet.
Ein dichtes und geräumiges Werk, welches wie ein Echo nachhallt.