Asinhell – Impii Hora

Poulsen, Death Metal und die gottlose Stunde

Artist: Asinhell

Herkunft: Dänemark / Deutschland

Album: Impii Hora

Spiellänge: 38:52 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 29.09.2023

Label: Metal Blade

Link: https://asinhell.com

Bandmitglieder:

Gesang – Marc Grewe
Gitarren und Bassgitarre – Michael Poulsen
Schlagzeug – Morten Toft Hansen

Tracklist:

1. Fall Of The Loyal Warrior
2. Inner Sancticide
3. Island Of Dead Men
4. Trophies
5. The Ultimate Sin
6. Wolfpack Laws
7. Desert Of Doom
8. Pyromantic Scryer
9. Impii Hora
10. Føj For Helvede

Wer kennt ihn nicht, den Sänger und Gitarrist Michael Poulsen von der dänischen Rock’n’Roll-Band Volbeat. Der dortige Hauptakteur hat acht Alben veröffentlicht und viele davon sogar verkauft. Wir reden hier von Millionen. Seit Jahren sind sie erfolgreich auf Tour und haben das eine oder andere Stadion gefüllt und wieder leer gespielt. Vor Volbeat gründete Poulsen jedoch die Death-Metal-Band Dominus, die Mitte der 90er-Jahre sehr agil war. Der Mann hat also Death Metal in seiner DNA. Seit Jahren möchte er schon ein Death Metal Album aufnehmen, fand aber nie die Zeit dafür. Marc Grewe, seines Zeichens Schreihals von Morgoth und Insidious Disease, hat er vor einigen Jahren davon schon berichtet, aber dieser winkte ab, da Michael ja viel zu viel beschäftigt ist. Nun ist es aber so weit und Marc war zur Stelle. Hinzu kommt noch Morten Toft Hansen von Raunchy an den Drums und fertig ist das Projekt und das Album, mit welchem sie auch auf Tour gehen wollen. Da darf man mal gespannt sein.

So können die Spiele beginnen und die gottlose Stunde läuft gut ins Ohr. Von der ersten Sekunde an hört und merkt man, dass hier Musiker am Werk sind, die die Neunziger ehren möchten.

Fall Of The Loyal Warrior, so der Opener, geht auch gleich direkt ins Ohr. Dass der Bursche spielen kann, ist ja nun nicht wirklich neu, und dass der gute Marc eine der geilsten Stimmen im old schooligen Death Metal hat, ist auch klar. Eine Kombination, die fruchten muss. Und genauso ist es. Mit einem kurzen Riff und langsamen Drums startet der Song und marschiert dann schön im Midtempo los. Feinstes Galopptempo, dann wird kurz gegroovt und der gute Marc knallt uns Wortsalven um die Ohren. Tempo wieder ein wenig erhöht. Sehr geil. Es geht hin und her und der Song macht echt Laune. Wie auf dem ganzen Album werden hier krachende Riff und starke Gitarrenhooks geboten. Die Drums drücken wie Sau, besonders beim Refrainpart. Das Tempo wird ganz herausgenommen, um dann wieder Fahrt aufzunehmen. Ein geiles Solo folgt und es wird wieder weitermarschiert. Am Ende spielt die Gitarre erneut vor, die Drums betonen diese langsam und der gelungene Opener findet ein Ende.

Inner Santicide beginnt auch eher schleppend und langsam. Die Gitarren nehmen Fahrt auf und besonders das Drumming ist drückend. Langsam groovt man dann die Botanik und Marc opfert wieder sein Organ für eine geile Performance. Uftata-Drumming mit Death-Riffing gehen immer und folgen, aber nur kurz, denn ein leckerer Part wird hinzugefügt, um noch einmal das Death-Riff herauszuholen. Kleine Spielerei und es folgt wieder der Groove mit anschließenden Death-Riff. Ein gelungener, langsamer Part folgt. Fettes Riff, aber dieses old schoolige Drumming nimmt mich total mit auf die Reise. Dann wird das Tempo komplett herausgenommen und ein verspieltes Riffing erfolgt. Die Drums drücken dann wieder und im Midtempo geht es dann weiter. Das kurze, aber prägnante Death-Riff folgt und macht irgendwie Laune. Auch die schon fast heiseren Screams schocken. Echt ein Teil, welches gut ins Ohr geht. Die Aufgabe, den geneigten Zuhörer an alte Zeiten zu erinnern, klappt hervorragend.

Ich hätte jetzt echt nicht gedacht, dass ich so viel Spaß beim Zuhören hätte, denn auch das nachfolgende Island Of Dead Men geht geil ab. Feines Uptempo zu Beginn mit geilen Riffs. Der schnelle Midtempo-Refrainpart bleibt dann sofort hängen. Die Drums drücken wieder ohne Ende und man kann sofort Island Of Dead Men mitgrölen. Das Tempo wieder schön erhöhen und dann erneut der Refrainpart. Tempo raus, kleines Solo und dann langsam, aber bedrohlich grooven. Und wieder ins Uptempo. Diese lang gezogenen Gitarrenparts sind echt geil. Natürlich folgt wieder am Anschluss der Refrainpart. Und man nimmt sogar noch einmal Fahrt auf. Ja, hallo, das ist ein fetziger Moment des Daseins. Knallt.

Wolfpack Laws fängt mit fetten Drums und marschierendem Riffing an und geht dann in einen absolut fetten Doublebasspart rüber. Die Drums betonen noch einmal und ab ins Uptempo, natürlich auf die alte Art und Weise. Ein grooviger Midtempopart wird als Refrainpart eingebaut und erhellt den Song. Danach nimmt das Chaos wieder seinen Lauf und es folgt erneut der Refrainpart. Dann wieder ein kurzes Break mit kurzem Einsatz von Marc und ein langsamer Part folgt. Soli spielen, das kann Michael, das zeigt er hier wieder. Ein Uargh folgt von Marc und ab geht es in den drückenden Doublebasspart und wieder von vorne das Ganze. Hm, ja, macht absolut Spaß und besonders live werden alle bei Wolfpack Laws mitschreien. Der Part bietet sich dafür absolut an. Am Ende noch ein kurzes Drumsolo. Ergänzt wird es dann wieder mit Stakkato-Riffing.

Eine gelungene Hommage an die Lieblingsgruppen der drei Mitglieder, das kann man so sagen. Die Band hat absolut ihre Daseinsberechtigung. Die Produktion knallt natürlich ohne Ende, das ist klar.

Asinhell – Impii Hora
Fazit
Impii Hora dürfte Fans der alten Schule echt überzeugen, denn Michaels Songwriting hat es in sich. Die Drums überzeugen mich aber fast noch mehr. Marcs Gesang ist natürlich überragend, davon musste man ausgehen. Kraftvolle Hooks, geile Riffs, Soli ohne Ende und gelungene Melodien. Kann man so machen. Eine Hommage an die Neunziger, vor allem zu Ehren von Lars-Göran Petrov, den wir ja nun alle vermissen und der viel zu früh von uns gegangen ist.

Anspieltipps: Fall Of The Loyal Warrior, Island Of Dead Man und Wolfpack Laws
Michael E.
8
Leser Bewertung3 Bewertungen
8.2
8
Punkte