“Baden-in-Blut Open Air 2017 am 15.07.2017 in Weil am Rhein!“
Festivalname: Baden-in-Blut Open Air 2017
Bands: Caliban, Death Angel, Moonspell, Krisiun, Heidevolk, Mantar, Harakiri For The Sky, Revel In Flesh und Firtan
Ort: Weil am Rhein, Deutschland
Datum: 15.07.2017
Kosten: 45,00€ VVK
Genre: Death Metal, Black Metal, Pagan Metal, Metal, Metalcore
Besucher: ca 1.400
Veranstalter: Verein Metal Maniacs Markgräflerland e.V. (http://www.metal-maniacs.eu/baden-in-blut/)
Link: http://www.metal-maniacs.eu/baden-in-blut/
Das Wetter ist perfekt! Nicht zu warm, nicht zu kalt und trocken. Wäre es nass, hätte man vermutlich das Wacken-Feeling in klein hier erleben dürfen.
Schon um 11:30 Uhr haben sich etliche hundert Metal-Fans auf dem weitläufigen Gebiet um das eigentliche Festivalgelände eingefunden. Doors ist um 11:45 Uhr, da kann man noch schön auf den überdachten Bänken sitzen oder das reichhaltige Angebot an Essen (Wurst, Steak, Nudeln, Crêpes, belegte Brote) und Trinken (5 Biersorten) begutachten. In den Außenbereich darf man ohne Bändchen, was viele Besucher gerne annehmen. Auch Familien mit Kindern sieht man einige.
Normalerweise tritt als Opener des BiB der Gewinner des Blood Battle auf, einem Wettbewerb im Frühjahr. Dies wäre in diesem Jahr Blackslash gewesen. Diese, wie auch der zweite und dritte Sieger, konnten jedoch nicht. Dafür sprang Firtan aus Südbaden ein. Eine tolle Idee, denn die haben sich mit ihrem Melodic Black Metal regional und international inzwischen einen sehr guten Namen gemacht. Allerdings hat Firtan zu Beginn mit Problemen zu kämpfen. Ihr Auftritt verzögert sich um 20 Minuten. „Es ist das 13. Baden im Blut! Ob das so weitergeht?“ meint einer.
Die zweite Band Revel in Flesh sagt mir gar nichts. Nie gehört, aber das heißt ja bekanntlich nichts. Die Schwaben spielen ihren Death Metal recht hart, die Mimik des Sängers ist sehenswert und kann als Einheizer zur frühen Stunde aufgesogen werden.
Mit den Österreichern Harakiri for Sky, die aus meiner Sicht überraschend früh auftreten, wird das Festivalgelände schon mal richtig voll. Das Post Black Metal knallt einem gehörig auf die Ohren. Das Spiel macht Spaß.
Ist 13 doch eine Unglückszahl? Auch Mantar starten mit technischen Problemen. Obwohl nur zwei Musiker und ein sehr überschaubarer Aufbau (das Schlagzeug ist hier mal seitlich vorne dran): 30 Minuten werden es. Was aber fast nichts macht, denn Sänger Hanno zuckt nicht nur entschuldigend mit den Schultern, sondern eilt mehrmals hinter die Bühne, um aus dem Backstage Bier zu holen … und an die Meute zu verteilen. Die dankt es ihm mit diversen Liedern. Darunter auch, wie passend, dem „Badner Lied“ und lässt die abschließende Mikrofonprobe zum Wechselspiel zwischen Hanno und Publikum werden. Gute Laune ist so garantiert.
Die gute Stimmung wird lückenlos fortgesetzt von der Pagan-Band Heidevolk aus den Niederlanden. Sie sind einfach ein Garant für Partylaune beim Publikum und die Luftballons hat es gar nicht dazu gebraucht, wenn die Reise ins feuchtfröhliche Walhalla eingeläutet wird.
Bei den drei Brüdern von Krisiun aus Brasilien weiß ich nie, wer wer ist. Alle drei sind schwarz angezogen – und langhaarig und bärtig. Aber was ich weiß: Die sind klasse. Bereits vor einem Jahr beim Rock your Brain in Frankreich fielen sie mir als eine der besten Bands auf und ich bin erneut begeistert. Für mich diesmal die Lieblingsband des Festivals: der Todesblei aus Südamerika.
Mit Moonspell wird es nun etwas ruhiger. Das ist aber keine Abwertung, denn ein bisschen Durchschnaufen tut gut. Inzwischen dauert das Festival schon fast 8 Stunden und so ein wenig melodischer Dark oder Gothic Metal tut da sehr gut. Die Portugiesen treten gewohnt professionell auf. Da passt alles, wie schon ein Wochenende vorher auf dem RockHarz.
Mit der Ruhe ist es sofort vorbei, als Death Angel die ersten Töne spielen. Inzwischen ist es auch endlich (?) dunkel geworden, die Lichteffekte werden sichtbar. Auch wenn es für den Fotografen schön ist, ausreichend Licht zu haben: Die richtige Wirkung entfalten diese Bands nur bei buntem Kunstlicht. Was die Jungs von Death Angel abfeuern, kann man schlecht beschreiben. Es ist ein Stakkato! Fürs Ohr und fürs Auge. Die bewegen sich so schnell, die sind nicht mehr einzufangen.
Der Headliner Caliban wartet mit einer etwas anderen Musikrichtung auf und „entschuldigt“ sich auch gleich nach dem ersten Stück dafür. Er weiß, dass das Publikum an sich eine andere Musik hört und bedankt sich, dass die Band dennoch hier auftreten kann und so viele Leute dageblieben sind. Ein netter Zug. Das sehr melodische Core ist sicher nicht jedermanns Sache, aber vorne höre ich viele textsichere Stimmen aus dem Publikum.
Ein vielseitiges, sehr familiäres Festival (sehr hoher Kinderanteil) geht damit zu Ende. Mit sehr viel Arbeit haben die Metal Maniacs eine perfekte Organisation abgeliefert. Es ist sehr schön zu sehen, was begeisterte Menschen so anstellen können. Vielen Dank!