Behemoth, Satyricon und Rotting Christ am 06.04.2025 in der Columbiahalle Berlin

Die Tour des Jahres

Eventname: The Unholy Trinity Tour 2025

Headliner: Behemoth

Special Guest: Satyricon, Rotting Christ

Ort: Columbiahalle, Berlin

Datum: 06.04.2025

Genres: Black Metal, Death Metal

Link: https://behemoth.pl/

Seit der Ankündigung im letzten Jahr hibbel ich dem 6. April 2025 entgegen. Wenn drei meiner Lieblingsbands zusammen auf Tour gehen, ist das wie ein Sechser im Lotto. Am Beispiel der Unholy Trinity Tour wäre es zwar eher ein Dreier, aber wir wollen mal nicht kleinlich sein. Heute ist es nun endlich so weit und der Tag ist gekommen. Behemoth, Satyricon und Rotting Christ geben sich in Berlin die Ehre und locken zahlreiche Black Metalheads in die Hauptstadt. Berlin ist die dritte Station der unheiligen Tour und wir können davon ausgehen, dass die Dreifaltigkeit noch halbwegs frisch ist.

Gespannt und voller Vorfreude machen wir uns also in einer kleinen Gruppe auf den Weg in den Berliner Süden. Gegenüber dem ehemaligen Tempelhofer Flughafen bildet sich auch schon eine kleine Schlange. Wir sind nicht die Einzigen, die früh da sein wollen, um einen guten Platz zu ergattern. Das gelingt uns auch und so stehen wir wenige Minuten später rechts vor der Bühne.

Punkt um 18 Uhr beginnen dann auch schon die griechischen Black-Metal-Legenden Rotting Christ mit ihrem Auftritt. Der erste Song des Abends könnte mit 666 nicht passender gewählt sein. Das kommt auch beim Publikum sofort an und die schwarze Messe beginnt. Rotting Christ sind ein Garant für ein großartiges Konzerterlebnis. Zuverlässig liefern die Griechen seit nun schon 35 Jahren ab. Da ist der heutige Gig keine Ausnahme. Das Publikum ist angeheizt und geht bei Songs wie Fire, God And Fear oder dem neuen Song Like Father, Like Son ordentlich ab. Der Höhepunkt ist aber dann auch der letzte Punkt der Setlist. Grandis Spiritus Diavolos zerlegt noch mal die gesamte Columbiahalle. Wow – das war schon mal ein Aufschlag.

Nach nicht allzu langer Zeit verdunkelt sich die Bühne nach einer Umbaupause auch schon und die zweiten Unheiligen stehen bereit. Auf Satyricon haben wir uns heute am meisten gefreut. Zu selten hatten wir bisher die Gelegenheit, die Norweger live zu erleben. Das soll sich heute ändern. Und wie sich die Vorfreude auf dieses Konzerterlebnis gelohnt hat, machen Satyricon auch von Anfang an klar. Die ersten Töne sind gespielt und lassen uns sofort ausrasten. Now, Diabolical lässt unsere Herzen höherschlagen. Satyr kommt mit einer Fahne schwingend auf die Bühne und animiert das Publikum zur Höchstform. Wahrscheinlich haben einige der Konzertbesucher heute den Weg auf sich genommen, um hauptsächlich Satyricon zu sehen. Die Stimmung ist zumindest ekstatisch und hervorragend. Genauso sieht die Setlist aus, in der ein Hit auf den anderen folgt. Ob Black Crow On A Tombstone, Commando, The Pentagram Burns, Mother North oder K.I.N.G. – jeder Song wird vom Publikum lauthals mitgesungen. Satyricon verabschieden sich viel zu schnell in Berlin und irgendwie werden wir das Gefühl nicht los, den heimlichen Headliner des Abends schon gesehen zu haben. Wie dem auch sei, der Auftritt von Satyricon in der Berliner Columbiahalle ist für uns jetzt schon heißer Anwärter auf das Konzerterlebnis 2025. Und ich bin mir auch nicht mehr so sicher, ob Behemoth gerade nicht doch auf Platz zwei meiner absoluten Lieblingsbands gerutscht sind.

In der erneuten Umbaupause ist etwas Zeit, sich mal beim Merch umzuschauen. Die Preise sind bei jeder Band auffallend gleich und leider finden wir diesmal nichts, was den Metalkleiderschrank erweitern würde. Dafür besuchen wir noch einmal schnell die Bar und begeben uns pünktlich zum Hauptact des Abends zurück an unseren Platz.

Behemoth starten mit dem etablierten Fall eines weißen Vorhangs und dem neuesten Streich aus dem bald erscheinenden Album. Shadow Elite ist tatsächlich auch ein wunderbarer Opener und hat mal wieder ein paar alte Behemoth-Vibes. Die Menge tobt und ist bereit für die polnischen Black Metalheads. Nergal und Co. haben sich auch passend zum neuen Album in neue Kostüme gehüllt. Die bekannte Feuershow hat auch wieder ihren Platz gefunden und auch beim Tour-Headliner liest sich die Setlist wie ein Best-of-Album. Fans dürften sich hier nicht beschweren, denn gefühlt ist aus jedem Album ein Song vertreten. Highlights sind hier natürlich Ora Pro Nobis Lucifer, The Shit Ov God, Blow Your Trumpets Gabriel, Once Upon A Pale Horse, Chant For Eschaton 2000 und Oh Father, Oh Satan, Oh Sun!.
Behemoth liefern einfach ab und bescheren allen, die vor der Bühne stehen, einen großartigen Abend. Mit einer abgestimmten Show und ein paar Outfitwechseln kommt auch keine Langeweile auf. Wer hier schon des Öfteren das Vergnügen hatte, kennt natürlich die eine oder andere Passage. Dennoch stehen Behemoth nicht umsonst an der Spitze der aktuellen Metalelite.

Für uns endet ein unfassbarer Konzertabend und wir gehen euphorisch nach Hause. Alle drei Bands waren Highlights und wert, den Weg in die Columbiahalle an einem Sonntagabend gemacht zu haben. Ganz klarer Favorit des Abends waren aber für uns Satyricon, auch wenn sie „NUR“ Special Guests waren. In dem Gesamtpaket ist die Unholy Trinity Tour aber ganz großes Kino und sollte unbedingt für jeden Black-Metal-Liebhaber ein Muss sein.