Artist: Being As An Ocean
Herkunft: Alpine, Kalifornien USA
Album: Death Can Wait
Spiellänge: 39:11 Minuten
Genre: Post Hardcore
Release: 02.02.2024
Label: Out Of Line Music
Link: https://www.facebook.com/beingasanocean/
Bandmitglieder:
Gesang – Joel Quartuccio
Gitarre – Michael McGough
Tracklist:
- Beautiful Agony
- Swallow By The Earth
- Purest Love
- … Gave It A Voice So That My Heart Could Speak
- Flesh And Bone
- Bloom
- Paradise In MY Mind
- Snake
- Death Can Wait
- The Ful ness Of My Being
Post-Hardcore ist so abwechslungsreich wie der Metal selbst. Wenn ich mir überlege, welche Vertreter alle in dem Genre genannt werden, so würde ich niemals Alixisonfire, Enter Shikari, Siverstein und Being As An Ocean in einen einzelnen Topf schmeißen wollen. Denn da, wo sie sich ähneln, sind sie auch wieder vollkommen eigen, in dem was sie machen. Bei Being As An Ocean ist es so, dass ich hier immer sehr emotionale Texte im Kopf habe, wenn ich an die Band denke. Klagend wie auch durch den Midtempo-Stil des Genres fast schon deprimierend wirkend werden existenzielle Fragen, Emotionen und Gefühle besprochen oder aber gesellschaftliche Anliegen und soziale Kritiken werden thematisiert. Insgesamt zeichnet sich das Projekt in meinen Augen durch poetisch tiefgehende Texte aus. Doch das kann man sicher auch im Genre von vielen Vertretern sagen.
Beim neuen Album, welches zu Beginn des Februars das Licht der Welt erblicken durfte, werden die genannten Grundpfeiler unter Garantie nicht angefasst. Denn genau aus dem Grund hatte Being As An Ocean bereits mit dem Debütalbum schon relativ viel Erfolg auf dem Markt der Post-Hardcore-Kapellen. Mit Death Can Wait hat man auf keinen Fall die Zähne verloren. So beißt sich die Stimme von Sänger Joel Quartuccio mehr als einmal in mein Trommelfell und zeigt, dass man im elften Jahr der Bandgeschichte das fast schon Tod geglaubte Genre noch so bespielen kann wie am ersten Tag.
Den Anfang macht ein mit Destruction überlasteter Basssound, der in Sprechgesang wechselt. Der noch entspannt und weniger shoutend daherkommen mag. Doch es dauert keine Minute, dass die gedrückt wirkenden Kopfsounds des Fronters hört und sofort weiß, was man hier bekommt. Ich finde das Intro-Lied Beautiful Agony des Albums extrem atmosphärisch und durch die Sprechgesangspassagen, die man auch im Hip-Hop oder Pop erwarten könnte, angenehm, da ich oftmals von den eher eintönigen Songstrukturen des Genres gelangweilt bin. So bleibt einfach viel für viele hängen.
Die bereits angekündigten klagenden und aggressiv wirkenden Post-Hardcore-Schreie bekommt man natürlich trotzdem geboten und auch tiefe Sounds, die Hand in Hand mit einer Symbiose mit nettem klaren Gesang um die Ecke kommen, dürfen auf Death Can Wait nicht fehlen. Thematisch reflektiert man zum Beispiel beim Song Swallowed By The Earth die tiefgründige Auseinandersetzung mit menschlichem Leiden, Enttäuschungen und der Notwendigkeit, sich Herausforderungen zu stellen. Trotz der Schwierigkeiten des Lebens betont der Text die Wichtigkeit, nicht in selbstzerstörerischem Verhalten oder der Wut verloren zu gehen. So sprechen Being As An Ocean auch davon, das das Leiden an sich und die Menschheit miteinander verwoben sind. Das meine ich mit poetischen Texten und tiefsinniger Lyrik.
Musikalisch werde ich nicht wirklich überrascht, aber dass muss ich auch nicht. Being As An Ocean machten schon bei den bisherigen Alben aus meiner Sicht vieles richtig.