“Punkten durch ihren eisernen Willen.“
Artist: BlackRain
Herkunft: Frankreich
Album: Released
Spiellänge: 54:21 Minuten
Genre: Rock
Release: 18.03.2016
Label: UDR GmbH
Link: http://www.blackrain.fr/
Bandmitglieder:
Gesang – Swan
Gitarre – Max 2
Bassgitarre – Matthieu De La Roche
Schlagzeug – Frank F
Tracklist:
- Back In Town
- Mind Control
- Killing Me
- Run Tiger Run
- Puppet On A String
- Words Ain´t Enough
- Eat You Alive
- Home
- For Your Love
- Fade To Black
- Electric Blue
- Rock My Funeral
- One Last Prayer
Das fünfte Album Released der Franzosen BlackRain steht seit wenigen Tagen überall zur Verfügung. Mit dreizehn Songs und beinahe einer Stunde Spielzeit haben sich UDR GmbH die Rocker unter den Nagel gerissen. Wer bislang noch nichts vom Quartett gehört hat, der steht auf der selben Stufe wie ich. Ganz unvoreingenommen dringen die lockeren Riffs in die Ohren, ohne dabei die Gehörnerven zu verkleben.
Black In Town breitet den roten Teppich für eine sehr geschmeidige Platte aus, die auf kurzen Stücken basiert, die in der Regel zwischen drei und vier Minuten Länge variieren. Mind Control setzt auf einen sehr exzessiven Refrain, der bereits nach wenigen Wimpernschlägen hängenbleibt. Wie im Fluge geht es weiter zur Sache. Killing Me und Run Tiger Run werden von Swan stimmgewaltig angeschlagen. Durchaus gelungen macht Released mehr Spaß als man vorher hätte denken können. Man bekommt zwar nichts Neues serviert, die angeschlagenen Gesangsfarben haben aber Wiedererkennungswert. Treibende Rhythmen wie bei Killing Me gehen fix ins Blut, ohne irgendwelche Abstriche machen zu müssen. Radio Rock greift in einen Partymodus, der durch alternative Kanalisationen bis in die großen Sammelbecken vordringt. Ohne wie ein treibender Kadavar willenlos durch die Brühe zu dümpeln, ergreifen Max 2 und Matthieu De La Roche immer wieder die Initiative. Größter Pluspunkt bleiben neben den elektrischen Einspielungen auf Released die perfide eingefädelten Refrains, die einfach funktionieren. Jeder Rocker bekommt von BlackRain permanent in den Arsch getreten, gefälligst die müden Knochen zu bewegen.
Jugendlich naiv darf man Home, For Your Love oder Rock My Funeral aufführen. Bei Letztgenanntem wirken nicht nur die Vocals sehr frisch, sondern das gesamte Songwriting. In machen Situationen weiß man nur leider nicht, ob man das Ganze jetzt abfeiern sollte oder einem die Verwunderung um den Verstand bringt. Dynamisch erfrischend setzen die vier Musiker aus dem Nachbarland immer wieder starke Ausrufezeichen in einer eigentlich standardmäßig aufgezogenen Produktion – ein Widerspruch an sich, der immer aufrecht gehalten wird.
Die gediegenen Atmosphären sorgen für eine weitere Facette. Und anstatt dem Ganzen überdrüssig zu werden, findet man an den neuen Kompositionen immer mehr Gefallen und würde gerne mal in ältere Tracks hinein hören, um die Entwicklung besser beurteilen zu können. Aus dem Gefüge heraus getrennt und als erstes Lebenszeichen wahrgenommen, kann ich beim besten Willen kein graues Haar bei Released finden.