Blood Red Throne – Nonagon

Norwegisches Death Metal Blitzgewitter

Artist: Blood Red Throne

Herkunft: Norwegen

Album: Nonagon

Spiellänge: 42:29 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 26.01.2024

Label: Soulseller Records

Link: https://www.facebook.com/BloodRedThroneOfficial

Bandmitglieder:

Gesang – Sindre Wathne Johnsen
Gitarre – Ivan Gujić
Gitarre – Daniel Olaisen
Bassgitarre – Stian Gundersen
Schlagzeug – Freddy Bolsø

Tracklist:

1. Epitaph Inscribed
2. Ode To The Obscene
3. Seeking To Pierce
4. Tempest Sculptor
5. Every Silent Plea
6. Nonagon
7. Split Tongue Sermon
8. Blade Eulogy
9. Fleshrend

Die Norweger von Blood Red Throne braucht man in der Szene ja eigentlich keinem mehr vorstellen. Alle, die ein wenig im Death Metal unterwegs sind, haben diesen Namen bestimmt schon einmal gehört. Seit 1998 sind sie dabei und haben mit Drummer Freddy und Gitarrist Anders noch zwei Originalmember am Start. Irgendwie laufen die immer unter dem Radar, aber ich finde, die beiden machen seit Jahren einen sehr geilen Job. Anders war ja auch einmal bei Sartyricon und Freddy bei Enslaved. Mit Blood Red Throne hat man es bis dato auf zehn Alben geschafft. Das ist doch was und man scheint irgendwie noch nicht müde zu sein. Nach drei Jahren Wartezeit erscheint nun Album Nummer elf.

Langsam, bedrohlich und ein wenig melancholisch baut man den Song Epitaph Inscribed auf. Nach einem kurzen Moment bricht die Hölle aus, aber erst einmal wird langsam gegroovt. Dann erfolgt ein langgezogenes Lead und das Tempo wird geringfügig erhöht, um wieder dem Slow-Tempo zu verfallen. Die Growls drücken einen an die Wand und sind sehr dominant. Das Tempo wird wieder ein wenig angezogen, Screams erfolgen und so geht es hin und her. Lange Screams über ein langgezogenes Lead. Ja, das klingt brutal. Man ist aber ansonsten eher im groovigen Bereich unterwegs. Die Riffs sind technisch anspruchsvoll, aber nicht überladen. Das nachfolgende Solo nervt mich ein wenig, ist aber nur kurz in den Gehörgängen. Danach geht die Wiederholungsmaschine wieder los. Klingt echt sehr brutal, obwohl man das Tempo sehr gering hält.

Das nachfolgende Stück Ode To The Obscene geht von Anfang an sehr geil ins Ohr. Eine langsame, aber schleppende Doublebass, gepaart mit einem melodischen Gitarrenpart eröffnet diese Vernichtung. Dann wird geballert und der Groove wird herausgeholt. Ein echt fetter melodischer Part wird hinzugefügt und so treibt man davon. Es wird wieder gegroovt, der melodische Part erfolgt erneut und dann wieder diese kurze Ballersequenz. So geht es hin und her. Die Growls in Verbindung mit den Screams drücken dem Ganzen ihren Stempel auf, aber besonders erwähnen muss man hier das abwechslungsreiche und rhythmische Drumming von Freddy. Hat alles Hand und Fuß. Besonders dieser melodische Part ist sehr geil. Freddy trommelt sehr old schoolig dazu und die Screams hören sich auch melodisch an.

Seeking To Piece ist auch so ein Song, der vom aggressiven Drumming, geilen Riffs und diesen dominanten Growls lebt. Diese Kombination hat es echt in sich. Diese langgezogenen und teilweise melodischen Leads in Zusammenarbeit mit rasselnden Doublebass bauen schon sehr viel Druck auf und setzen viel Energie frei. Das eingebaute Solo klingt auch ziemlich fetzig und recht melancholisch. Die Burschen arbeiten sehr viel im Midtempo und werden da mal schneller und langsamer und das macht den Reiz aus. Sehr geile Hookline. Schockt!

Nonagon liefert dann erst einmal zu Beginn wieder so ein langgezogene und recht melodisches Lead und man gibt Gummi. Die früheren Monstrosity hatten so etwas auch drauf. Der Song setzt sich sofort in den Ohren fest. Nach diesem hervorragenden Beginn wechselt man wieder ins groovige, aber aggressive Midtempo und zwingt die Zuhörerschaft dazu, das Zopfband herauszunehmen und die Haare zu schütteln. Hier wechseln sich Growls und Screams ab und so treibt man vorwärts, wechselt den Rhythmus, bis man wieder zum Anfangspart zurückkehrt, der aber nur kurz präsentiert wird. Danach kehrt man wieder zum druckvollen Midtempopart zurück und noch einmal zum Beginn, um dann endlich das Solo präsentieren zu dürfen, hehe. Ja, Laune hoch zehn. Im Midtempo geht es weiter und man wechselt wieder zwischen Growls und Screams hin und her. Dieses klingt immer sehr brutal und vor allem angepisst. Der Gesang ist wirklich ein extremer Faktor. Und dann ist Ende im Gelände.

Diese Tempo- und Rhythmuswechsel machen diese Sache absolut interessant. Sehr stark zu hören beim Song Split Tongue Sermon. Diese Riffs und dieses Drumming. Lecker. Geht runter wie Öl und dürfte jeden Death Metal Fan begeistern. Wie aus dem Nichts holt man einen slammigen Part heraus, screamt diesen nieder, baut den Song dann wieder von vorne auf und slammt erneut. Und so weiter. Lecker!

Auf Blood Red Throne ist Verlass!

Blood Red Throne – Nonagon
Fazit
Die Norweger von Blood Red Throne wissen auch auf ihrem elften Album, wo der Hammer hängt, und ich weiß immer noch nicht, warum diese Band nicht einen größeren Status hat. Seit Jahren zocken sie einfach nur geilen Death Metal und liefern ein geiles Album nach dem anderen ab. Geile, langgezogene Leads, ein druckvoller Bass und ein Drumming, welches old schoolig und abwechslungsreich ist. Hinzu kommt der doppelte Gesang, der einfach eine Waffe ist. Die Growls und Screams zerstören alles. Diese Tempo- und Rhythmuswechsel, kombiniert mit einem ausgetüftelten Songwriting und einer fetten Produktion, bringen es auf den Punkt. Ich denke, dass dieses Album in meinen Top Ten 2024 erscheinen wird. Brett!

Anspieltipps: Nonagon und Split Tongue Sermon
Michael E.
9.3
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