Bonfire im Bordesholmer Albatros, am 20.09.2018

“Bonfire beeindrucken im Bordesholmer Albatros bei ihrem Deutschland Tour Auftakt!”

Eventname: Temple Of Lies Tour 2018

Headliner: Bonfire

Ort: Albatros, Bordesholm, Schleswig-Holstein

Datum: 20.09.2018

Kosten: 29,20 € VVK, 32 € AK

Genre: Hard Rock

Besucher: ca.150

Veranstalter: Albatros, Bordesholm

Link: http://www.bonfire.de/ 

http://www.albatros-bordesholm.de/

Setlist:

  1. Temple Of Lies
  2. Never Mind
  3. Don’t Touch The Light
  4. Stand Or Fall
  5. Under Blue Skies
  6. Praying For A Miracle
  7. Give It A Try
  8. Sword And Stone
  9. American Nights
  10. Can’t Break Away
  11. Tony’s Roulette
  12. SDI
  13. Sweet Obsessions
  14. Ready 4 Reaction

Encore:

  1. You Make Me Feel
  2. Champion

Endlich ist für uns die Sommerpause im Bordesholmer Albatros vorbei. Kolja Schwarten hat für die kommenden Monate wieder für hochkarätige Überraschungen gesorgt. Nachdem wir leider in der vergangenen Woche die Black Sorrows aus Australien verpasst haben, geht es heute zu den Ingolstädtern Bonfire. Deren Deutschland Termine lassen sie im hohen Norden starten. Und da ist das Albatros geradezu ideal. Feinabstimmungen am Set können nochmals reguliert werden und auch die entspannte Atmosphäre sorgt für einen gelungenen Tourauftakt. Zuvor kann sich die Band noch im angeschlossenen Restaurant von den Kochkünsten der Albatrosser Küchencrew überzeugen, wie wir übrigens auch. Bei diesem Event ist die Karte wegen des zu erwartenden Zulaufs gekürzt, bietet aber alles, was ein Headbanger oder Rockfan gern isst. Oberleckere Burger, Steaks oder auch ein paar wenige Nudelgerichte und Salate sorgen für Abwechslung. Das ausgeschenkte Kaltgetränk, je nach Laune mit oder ohne Alkohol, hilft die kurze Wartezeit zu überbrücken. Das Personal, wie immer zuvorkommend und schnell, sorgt ebenfalls für ein angenehmes Gefühl. Kolja lässt sich auch blicken und begrüßt uns freundlich und freut sich auf das bevorstehende Konzert.

Danach geht es problemlos in die Halle.

Bedingt durch die weite Anreise und der wenigen Zeit für den Soundcheck, beginnt das Konzert um kurz nach 20:00 Uhr. Gleich der erste Song macht es deutlich. Hier wird Hard Rock mit viel Enthusiasmus und Herz gespielt. Temple Of Lies der aktuellen CD (hier geht´s zum Review) eröffnet die Show. Schlagzeuger Tim Breideband setzt sich gleich in Szene und wirbelt seine Trommelstöcke eindrucksvoll durch die Finger. Rechts stehen Bassist Ronnie Parkes und Gitarrist Frank Pané. Auf der linken Seite, mit dunkler Sonnenbrille, agiert Gitarrist Hans Ziller, einziges verbliebenes Gründungsmitglied und in der Mitte darf sich Alexx Stahl am Mikro austoben. Das gelingt ab der ersten Minute.

Bereits hier werden schon mal fotografengerechte Posen gezeigt, die Gitarre effektvoll geschwungen und auch der böse Blick klappt schon ganz gut. Mit Never Mind geht’s weiter. Der Song ist vom 87er-Album Fireworks, aber für den erst seit zwei Jahren bei Bonfire agierenden Sänger keine Hürde und so meistert er das souverän. Das Publikum ist noch recht verhalten, klatscht aber brav am Ende des Songs. Die Norddeutschen brauchen halt immer etwas länger, und so wird es im Laufe des Abends noch besser. Immer wieder setzt sich Frank Pané in Szene und brilliert an der Leadgitarre. Hans Ziller, recht ruhig auf seiner Seite, ist aber an der Gitarre ebenfalls virtuos. So entwickelt sich auch hier öfters mal ein gutes Duell der beiden Gitarristen. Alexx Stahl erklärt dann aber, dass der Hans gerade noch an einer Erkältung rumlaboriert und trotzdem hier steht, um zu spielen. Alle Achtung. Es geht musikalisch noch weiter zurück. Don’t Touch The Light von 1986 ist dran. Aber der Song erscheint weder angestaubt noch altertümlich. Bassist Ronnier Parkers unterstützt gesanglich und auch Frank und Hans sind häufig am Mikro zu finden. Dadurch bekommen die Songs noch mehr Dynamik. Das Publikum taut langsam auch auf und so wird auch schon mal laut mitgeklatscht. Trotzdem bleibt der Platz vor der Bühne recht frei, was den wenigen Pressevertretern zugutekommt. Das Licht ist ordentlich und auch der Sound ist top, das haben sie hier mal wieder gut abgemischt.

Stand Or Fall vom aktuellen Album, gerade auch als Video ausgekoppelt, macht klar, dass die Songs auf den Leib von Alexx Stahl geschrieben worden sind. Der ist ein guter Sänger und verleiht den Tracks eine ausdruckstarke Richtung. Auch als Entertainer kommt er gut rüber, aber das Publikum braucht noch etwas. Under Blue Skies, Praying For A Miracle und Give It A Try stehen als Nächstes auf der Setlist. Auch hier sind die Jungs gut drauf und liefern alle Songs auf den Punkt ab. Der geschwächte Hans Ziller lässt sich nichts anmerken und steht tapfer seinen Mann. Natürlich wird auf das aktuelle Album und die anstehende Tour A Night With Rock Legends Bonfire And Friends, mit u.a. Joe Lynn Turner und Phil Mogg hingewiesen. Dazu gibt es am gut bestückten Merch Stand weitere Informationen. Da hoffen wir doch mal auf einen kleinen After Show Talk zu diesem und anderen Themen. Inzwischen hat der erste Drum Stick von Tim Breideband eine Konsistenz erreicht, dass er nur noch als Andenken dient. So wechselt er zu einem glücklichen Zuschauer. „I feel the power runnin‘ through my bones, I am the sword, you are the stone“ so beginnt Sword And Stone vom Album Point Blank. Die Besonderheit des Songs, er wurde von Paul Stanley und Bruce Kulick geschrieben und sollte eigentlich auf dem Album Crazy Nights zu finden sein. Er wurde dann aber von Bonfire für den Soundtrack des Films Shocker von Wes Craven aufgenommen.

Mit American Nights und Can’t Break Away geht es weiter. Auch hier wird weiter auf altbewährtes und neueres Material gesetzt. Diese Mischung macht es aus, dass hier ein jedes Zeitalter bedient und auch gewürdigt wird. Immerhin blicken Bonfire unter diesem Namen auf 32 Jahre Bandgeschichte zurück, wenn das auch mit vielen Besetzungswechseln verbunden war. Inzwischen ist das Publikum im Albatros auf Betriebstemperatur und erfreut sich an dem top performenden Act. Tim, bereits seit dem zweiten Song ohne Shirt, macht eine gute Figur und schwitzt ordentlich. Er bearbeitet seine Felle mit kraftvoller Präzision, während die vier Männer vor ihm ein Klanggewitter durch den Saal tönen lassen. Immer wieder post Frank Pané und bietet ein gutes Motiv. Auch gibt es ruhigere Töne, bei denen dann die akustischen Gitarren zum Einsatz kommen.

Nach einem weiteren Song von Point Blank, kommt SDI. Nun sind alle wach und vor der Bühne wird sogar etwas geheadbangt. Das scheint für viele ein bekannterer Song zu sein, und so wird der Refrain S.D.I., Killers In The Sky laut mitgesungen. Das gefällt auch der Band gut und die legen mit Sweet Obsession nach. Auch das stammt aus den später Achtzigern und es wird klar, dass diese Band sich nicht vor den anderen Größen dieser Zeit zu verstecken braucht. Trotzdem sind Bonfire durch verschiedenste Einflüsse nie so bekannt geworden wie andere deutsche Bands aus dieser Zeit. Schade eigentlich, denn dass, was hier und heute geliefert wird, ist es wert gehört zu werden. Deutscher Hard Rock, der unterhaltsam und nie langweilig ist. Letzter Song ist dann Ready 4 Reaktion und die Fünf verabschieden sich zunächst. Aber das Publikum, angefixt von der guten Leistung, der tollen Musik und der top aufspielenden Musiker, holt Bonfire für zwei Zugaben zurück. You Make Me Feel und Champion beschließen den Abend.

Nach einer kurzen Verschnaufpause kommen sie dann an den Stand und stehen für die Fans parat. Bilder, Signieren von CDs und Setlisten oder auch nur ein wenig Fachsimpeln über die Vorteile von vier- bzw. fünfsaitigen Bassgitarren lassen den Abend kurzweilig enden. Hans ist bereits ins Hotel, denn morgen geht es in Niedersachsen und am Samstag in Hamburg bei den MetalDayz weiter. Ich freue mich schon auf Hamburg, denn da gibt’s noch einen Nachschlag dieser Truppe.

Mal wieder hat es Kolja geschafft einen tollen Act hierher zu holen, und der hat abgeliefert. Ein paar mehr Zuschauer wären schön gewesen, aber die, die heute hier waren, haben eine professionell auftretende Truppe gesehen, die Spaß an ihrem Job hat. Danke für diesen Abend und auch das gut und schnell agierende Personal. So machen Konzertabende Freude.

Anbei die Tour Daten:

Bonfire Temple Of Lies Tour 2018

  • 06.10.2018 in Markneukirchen – Framus & Warwick Music Hall

Bonfire and Friends-A Night With Rock Legends

  • 02.11.2018 in Fischach – Staudenlandhalle
  • 03.11.2018 in Weimar – CCN Weimarhalle
  • 04.11.2018 in Fürth – Stadthalle Fürth
  • 05.11.2018 in Frankfurt am Main – Batschkapp
  • 06.11.2018 in Oberhausen – Turbinenhalle
  • 07.11.2018 in Bremen – Aladin Music Hall
  • 08.11.2018 in Berlin – Columbiahalle
  • 09.11.2018 in Paderborn – Schützenhof
  • 10.11.2018 in Ingolstadt – Saturn – Arena
  • 11.11.2018 in Balingen – Volksbankmesse Balingen
  • 12.11.2018 in Saarbrücken – Garage
  • 13.11.2018 in Alsdorf – Stadthalle Alsdorf
  • 14.11.2018 in Hagen – Stadthalle Hagen
  • 15.11.2018 in Würzburg – Posthalle
  • 16.11.2018 in Alsfeld – Hessenhalle Alsfeld
  • 17.11.2018 in Freiberg – Tivoli Freiberg – Sachsen
  • 18.11.2018 in – TJ Lokomotiva Plzn
  • 19.11.2018 in Magdeburg – AMO Kulturhaus
  • 20.11.2018 in Leipzig – Haus Auensee
  • 21.11.2018 in Hannover – Capitol