Burning Witches – The Witch Of The North

Das vierte Album würdigt die keltischen Druidinnen in rasendem Heavy-Metal

Artist: Burning Witches

Herkunft: Brugg, Schweiz

Album: The Witch Of The North

Spiellänge: 61:09 Minuten

Genre: Heavy Metal, Power Metal, True Metal

Release: 28.05.2021

Label: Nuclear Blast GmbH

Link: https://www.burningwitches.ch/

Bandmitglieder:

Gesang – Laura Guldemond
Gitarre – Romana Kalkuhl
Gitarre – Larissa Ernst
Bass – Jeanine Grob
Schlagzeug – Lala Frischknecht

Trackliste:

01. Winter’s Wrath
02. The Witch Of The North
03. Tainted Ritual
04. We Stand As One
05. Flight Of The Valkyries
06. The Circle Of Five
07. Lady Of The Woods
08. Thrall
09. Omen
10. Nine Worlds
11. For Eternity
12. Dragon’s Dream
13. Eternal Frost
14. Hall Of The Mountain King (Bonus) Savatage Cover

Dafür, dass es die Schweizer Metal-Hexen erst seit fünf Jahren gibt, arbeiten sie allerdings hart an ihrer Karriere. Nun erscheint, wieder bei Nuclear Blast, bereits nach einem Jahr ihr viertes Full-Lenght-Studioalbum The Witch Of The North. Keine Konzerte, kein Druck, dafür viel Proben und viel Kreativität. So kommt es, dass der letztjährige Weggang von Gitarristin Sonia ‚Anubis‘ Nusselder mit Neuzugang Larissa Ernst mehr als kompensiert werden konnte. Die Chemie zwischen den fünf Hexen stimmt mehr als jemals zuvor, so Romana in einem Interview. Und das kann man hören.

Die neuen Burning Witches klingen wie das Beste aus dem 80er-Jahre Heavy Metal. Man nehme eine Handvoll Saxon, mische je eine Prise Accept, Warlock und Iron Maiden dazu und garniere alles mit einem guten Schuss Judas Priest. Was Härte und Frische angeht, setzen sich die Hexen an die Spitze der Heavy Metal-Acts mit weiblicher Beteiligung. Da haben die Klassiker wie Doro, Girlschool oder Vixen keine Chance mehr.

Die Tracks der neuen Scheibe klingen wie entfesselt und aus einem Guss. Nichts übermäßig Originelles, man hat jedes Riff schon einmal gehört. Aber das will man ja auch gar nicht. Die 14 Tracks gehen nach vorne. Ohne Kompromisse und Quotenballade. Die Texte sind mit Tiefgang und dem Thema angelehnt, ohne ein Konzeptalbum zu sein. „Das Album würdigt die Druidinnen der keltischen Vergangenheit. Die weisen, naturverbundenen Frauen, die man um Rat fragt, die aber zur selben Zeit gefürchtet und unterdrückt wurden.“, so der Pressetext. Besser kann man es nicht beschreiben.

Mit Circle Of Five, We Stand As One oder dem Titeltrack The Witch Of The North sind Metalhymnen entstanden, die eingängig ins Ohr gehen und live garantiert so richtig abgehen. Der letzte Song ist traditionell wieder ein Coversong. Nach Dios Holy Diver und Battle Hymn von Manowar ist diesmal Hall Of The Mountain King von Savatage dran. Hierbei gibt es namhafte Gastsolos von Chris Caffery, der bei Savatage und dem Trans-Siberian Orchestra mitgewirkt hat. Die Idee zu dem Song hatte Laura. Die anderen waren von dem Stück so begeistert, dass sich Romana sogar dasselbe Gitarrenmodell besorgte, mit dem Criss Oliva die Nummer 1987 einspielte.

Produziert wurde das neue Album Ende 2020 in mehreren Etappen erneut im Little Creek Studio. Mit V.O. Pulver (Gurd) und dem Thrash-Titanen, Destruction-Frontmann Marcel „Schmier“ Schirmer arbeitete das gleiche Team am Soundbild wie bei den letzten Alben auch. Dass die Gitarren da glasklar abgemischt sind, überrascht nicht wirklich.

Marcel Schirmer war es auch, der den Cover-Künstler Claudio Bergamín engagierte. Die Forest Witch ist inspiriert vom Volk der Ents aus Herr Der Ringe und von Botticellis Die Geburt der Venus. Die Darstellungen der Mädels sind stilistisch klar an Comics angelehnt.

Das Album ist bei Nuclear Blast in folgenden Versionen erhältlich:
Standard ist ein CD-Digi-Pack oder eine 2-LP-Black-Vinyl. Aber auch ein paar extra Goodies für Sammler sind bestellbar:
– Clamshell-Box, Limitiert auf 1000 inkl. dem The Witch Of The North Digipak, der Circle Of Five Bonus-CD, fünf Patches und Autogrammkarte.
– Doppel-Picture LP, limitiert auf 500 Stück im Gatefold.
– Doppel-LP „glow in the dark“ Vinyl, limitiert auf 500 Stück im Gatefold.
– Doppel-LP „White-Blue-Marbled“ Vinyl, limitiert auf 200 Stück im Gatefold.

Als Vorgeschmack veröffentlichten die Hexen bereits den Titelsong The Witch Of The North sowie Flight Of The Valkyries als Videosingle.

Burning Witches – The Witch Of The North
Fazit
Die Mädels liefern ein gutes Old School Heavy Metal Album ab. Lauras Gesang ist kräftiger und energischer als der ihrer Vorgängerin. Musikalisch wurde noch eine Schippe draufgelegt. Das Album lädt ein zum Headbangen. Ich vermute, dass die Mädels live mit den Titeln unwahrscheinlich nach vorne gehen.

Anspieltipps: Circle Of Five, We Stand As One und The Witch Of The North
Norbert C.
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