Byfist – In The End

US-Metal ganz ohne Fellunterhosen, Drachen und Schwerter

Artist: Byfist

Herkunft: USA

Album: In The End

Spiellänge: 46:05 Minuten

Genre: Heavy Metal, US-Metal

Release: 25.09.2020

Label: Pure Steel Records

Links: www.byfist.com
www.facebook.com/byfist

Bandmitglieder:

Gesang – Raul Garcia (Diablo)
Gitarre, Backgroundgesang – Nacho Vara
Gitarre, Backgroundgesang – Ernie B
Bass, Backgroundgesang – Stony Grantham
Schlagzeug, Backgroundgesang – Scott Palmer

Tracklist:

1. Universal Metal
2. In The End
3. Unconscious Suicide
4. Guaranteed Death
5. With This Needle I Thee Wed
6. Ship Of Illusion
7. Epitaph
8. Scattered Wits

In der Ruhe liegt bekanntlich ganz viel Kraft, Entschleunigung ist König und grundsätzlich befinden wir uns hier auf der Arbeit und nicht auf der Flucht.

Byfist aus San Antonio, Texas, sind hier ganz weit vorne. Wer seit Mitte der 80er-Jahre aktiv ist und es in dieser Zeit – immerhin Pi mal Daumen 30 bis 35 Jahre – auf zwei Singles, ein Demo, eine Compilation und eine EP gebracht hat, hat mit Hektik und Stress nichts zu tun. Richtig so.

Ganz und gar nicht langsam ist Universal Metal, der Opener des ersten Albums des Quintetts. Richtig schön (positiv) basslastig und klar produziert, schallt exzellenter US Power Metal durch die Membran. Viel Double Bass, Stakkato-Gitarren und mit Raul Garcia ein richtig guter Sänger der alten Schule in den Reihen, schimmern doch hier und da Metal Church, Vicious Rumors, Agent Steel oder auch nicht ganz so epische Savatage durch.

Auch der folgende Titeltrack In The End atmet schon sehr den damaligen Spirit. Viel Hall, Doppelleads und die obligatorischen hohen Schreie (eventuell höre ich auch etwas King Diamond-Songwriting heraus… jaja, ich weiß, der alte Ami.. J ), sind schon sehr old school.

Beim Ship Of Illusion dringen wir beim ruhigen Anfang sogar in Nevermore-Sphären hervor. Saustarke Gesangsleistung! Ich weiß gar nicht, wie oft ich die ersten 90 Sekunden am Stück gehört habe – einfach, weil es richtig, richtig schön ist. Metal-schön.

Danach dann Midtempo-Gestampfe und ein – leider – etwas austauschbarer Refrain. Schade, da wäre vom Songwriting her mehr drin gewesen.

Auch der Rausschmeißer Scattered Wits fängt akustisch-ruhig und perfekt gesungen an und hätte sowas von gut auf das Debüt von Iced Earth gepasst. Selbst der schnelle Part ab der Hälfte des Songs weist, inkl. des Solos, starke Jon Schaffer-Parallelen auf.
Definitiv der beste Song der Scheibe und in Sachen Intensität, Atmosphäre und Kreativität vielleicht die Blaupause fürs nächste Album.

Byfist – In The End
Fazit
Byfist haben sich auf ihrem Debüt In The End dem klassischen Power Metal der amerikanischen Schule verschrieben. Ganz banal gesagt: Weniger Manowar, dafür mehr Iced Earth. Die Herren sind tolle Musiker und man spürt die Erfahrung und Leidenschaft in fast jedem Song. Mit Universal Metal und Scattered Wits haben wir zudem zwei richtige Hits auf der Platte, strategisch sinnvoll ganz am Anfang und am Ende platziert. Dazwischen wird es auf Dauer etwas eintönig, mir fehlen da manchmal die zwingenden Ideen und großen Momente. Oder aber - wie bei Ship Of Illusion - es wird etwas Vielversprechendes nicht ganz zu Ende gedacht. In The End ist somit ein solides und gutes Album, auf dem es noch Luft nach oben gibt. Freunde der im Text genannten Referenzband sollten aber definitiv ein Ohr riskieren.

Anspieltipps: Scattered Wits, Universal Metal und In The End
Andreas B.
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