Caliban – Elements

„Eine Relevanz, die bestehen bleibt“

Artist: Caliban

Herkunft: Deutschland, Hattingen

Album: Elements

Genre: Metalcore

Release: 06.04.2018

Label: Century Media Records

Link: http://www.ordenogan.de/

Bandmitglieder:

Gesang – Andreas Dörner
Rythmus Gitarre, Gesang – Denis Schmidt (seit 2001)
Lead Gitarre – Marc Görtz
Bass, Hintergrundgesang – Marco Schaller (seit 2005)
Schlagzeug – Patrick Grün (seit 2003)

Tracklist:

1. This Is War
2. Intoxicated
3. Ich blute Für Dich
4. Before Later Becomes Never
5. Set Me Free
6. My Madness
7. I Am Fear
8. Delusion
9. Carry On
10. Masquerade
11. Incomplete
12. The Great Unknown
13. Sleepers Awake
14. Dark Shadows
15. Forsaken Horizon

Es ist ihr inzwischen elftes Album und neben Heaven Shall Burn gehören sie wohl zu den wichtigsten Vertretern des Metalcores in Deutschland. Die Rede ist natürlich von Caliban, welche nun am 6. April 2018 ihr elftes Studioalbum Elements veröffentlichen. Und dabei war die Band aus Hattingen wohl auch nicht alleine tätig, so wirkten doch unter anderem Benny Richter (Emil Bulls, Moonspell), Andy Posdziech (Any Given Day), Sebastian “Sushi” Biesler (Eskimo Callboy) und Callan Orr (Dream On Dreamer) bei der Produktion mit. Und auch das eine oder andere Feature kann Elements aufweisen. Auf Tour sind die Herren natürlich auch noch. Doch gelingt es der Gruppierung, mit Elements weiterhin ihre Relevanz beizubehalten?

05.04.2018: Record Release Show "Elements" - Berlin
06.04.2018: Record Release Show "Elements" - Köln
26.05.18 CH-Champéry - Irreversible Festival
01.-03.06.18 Nürburg - Rock Am Ring
01.-03.06.18 Nuremberg - Rock Im Park
14.-16.06.18 Ferropolis - With Full Force
15.06.18 Bremen - Tower
16.06.18 Hannover - Musikzentrum
19.06.18 AT-Hohenems - Event Center
28.07.18 Buchenberg - Rock The King Festival
16.-18.08.18 Dinkelsbühl - Summer Breeze Festival

Eröffnet wird diese elfte Rune mit dem Song This Is War und nachdem das Gehirn sich beim Lesen des Titels zunächst vom gleichnamigen Thirty Seconds To Mars Ohrwurm losreißen muss, kann dann auch die Reise in Elements beginnen und dieser Opener zeigt ganz gut, wohin es gehen wird. Wechselhafter Gesang und eine Instrumentation, die sich eher anschleicht, um dann ordentlich Power zu geben. Caliban wirken noch sehr kontrolliert und durchdacht. Die Nummer zeigt sich vor allem markant in ihren Anfängen.

Der zweite Track Intoxicated ist die erste Single, welche Caliban im Zuge der Promo für Elements veröffentlicht hatten und dürfte somit den Fans bereits mehr als vertraut sein. Hier zeigen die Jungs noch einmal, dass sie den Wechsel zwischen melodischen Chören und schnellen Strophen perfekt beherrschen. Beide Seiten werden fantastisch bedient.

Obligatorisch Deutsch aber als definitiver Favorit des Albums kommt Ich Blute Für Dich daher – und wird nicht von Caliban alleine präsentiert. Neben Sänger Andreas Dörner beteiligen sich Matthi von Nasty und „Sushi“ von Eskimo Callboy – ein wahrlich vollgepackter Song also. Insbesondere die Breakdowns gepaart mit schnellen Riffs laden hier für eine Eskalation ein – und die dürfte live wohl auch erfolgen.

Und wer jetzt glaubt, das war es schon an Features (und auch Videos), über welche es sich lohnt zu sprechen, so darf direkt der nächste Gast ans Mikro: Beim nächsten Track Before Later Becomes Never wirkte niemand Geringeres mit als Thy Art Is Murder Sänger CJ, der sich noch einmal von allen Gastsängern und auch vom Andreas genügend abhebt, um der Single den nötigen Kick zu verleihen und sie direkt ganz oben neben Ich Blute Für Dich zu positionieren.

Songs wie I Am Fear, Set Me Free und auch Carry On zeigten Caliban von ihren Stärken, welche aber gleichzeitig auch eventuell die Band selbst einschränken. So perfektionieren die Jungs stetig die Wechsel zwischen gewaltigen Ausbrüchen und eher melodischen Parts, womit sie, so ist es nun mal, quasi den Metalcore Faktor noch einmal doppelt unterschreiben – eine Tatsache, die auf dem elften Album zwar mit ein paar erfrischenden Elementen kommt, aber dennoch nicht ganz zufriedenstellend neu daherkommt. Nicht, dass jede Platte eine Band komplett neu erfinden muss, dennoch scheinen Caliban sich noch etwas mehr entfalten zu können, als sie es bisher getan haben. Insbesondere der kleine Zwischenpart in Set Me Free gibt diesem Song eine tiefere Stärke.

Der Song Masquerade darf dann auch mit Brian „Head“ Welch den letzten Gast-Vocalist hervorzaubern und hebt sich selbst in der Gesamtwertung etwas aus Elements hervor durch mehr Variationen, wenn es zu den Vocals kommt. Insgesamt scheint es Caliban extrem gut zu tun, mit anderen Vocalists zusammenzuarbeiten, da die Songs an Vielfältigkeit dazugewinnen. Genauso vielfältig zeigen sich Caliban aber auch ab und zu alleine, so z. B. mit Sleepers Awake, der sich ein wenig freier und dadurch auch fast schon zugänglicher anfühlt – definitiver Ohrwurmalarm.

Fazit: Es ist die elfte Platte in der Geschichte von Caliban, und auch wenn man da meinen könnte, Elements würde sich damit nur einreihen, der hat wohl die Band nicht ganz verstanden. Denn auch auf diesem Album gelingt es Caliban neue Seiten von sich zu zeigen und einzubringen, wenn sie auch ihrem Grundstein treu bleiben. Man erkennt ohne Zögern, dass es sich um Caliban handelt. Elements zeigt sich vor allem dann stark, wenn Caliban andere Stimmen zu sich einladen oder aber die Songs etwas offener strukturiert sind. Ein wenig mehr Risikobereitschaft würde man sich vielleicht am Ende doch noch wünschen für diesen kompletten OMG Effekt, aber Caliban zeigen mit Elements, dass ihre Relevanz für den Metalcore nicht nur nach wie vor Bestand hat, sondern auch sich stetig weiter entwickeln wird.

Anspieltipps: Masquerade, Sleepers Awake, Ich Blute Für Dich
Anabel S.
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