Child In Time am 17.05.2025 im Lutterbeker

Deep-Purple-Klassiker professionell und mit Leidenschaft dargeboten

Event: Child In Time Live im Lutterbeker

Band: Child In Time (Deep Purple Cover)

Datum: 17.05.2025

Genre: Hard Rock

Besucher: ca. 100

Kosten: 18 Euro VVK und AK

Ort: Lutterbeker, Lutterbek

Setliste:

  1. Highway Star
  2. Black Night
  3. Never Before
  4. Ted The Mechanic
  5. When A Blind Man Cries
  6. Pictures Of Home
  7. Child In Time
  8. Riders On The Storm (Doors Cover)
  9. Stormbriner
  10. Space Truckin‘
  11. Strange Kind Of Woman
  12. Perfect Strangers
  13. Hard Lovin‘ Man
  14. Smooth Dancer
  15. Sweet Home Alabama (Allman Brothers Cover)
  16. Smoke On The Water
  17. Burn

Zugabe:

  1. Any Fuel Kno That
  2. Speed King
  3. Hush
Child In Time, Lutterbeker, 17.05.2024, Pic: Kay L.

Endlich ist es mal wieder so weit. Child In Time spielen im Lutterbeker, einem Restaurant mit Eventsaal, das immer mal wieder schöne Konzerte und auch feine kleine Ausstellungen bietet. Der Auftritt von Child In Time hat hier bereits Tradition und ist regelmäßig ausverkauft. Auch das letzte Konzert der Kieler Deep Purple Coverband im Bordesholmer Savoy war ratzfatz ausverkauft, und da wir uns nicht vorher gekümmert haben, sind wir leer ausgegangen. Heute sieht es anders aus und über Vitamin B sind wir über die Freundesliste eingeladen worden. Dass sich die Jungs um Sänger Arne Danklefsen, Gitarrist Matthias „Matze“ Orlitz, Hammondorgelbeherrscher Christian Muuß, Bassist Jan „Ufo“ Becker und Drummer Nils Dawert den Songs von Deep Purple verschrieben haben, ist unschwer am Namen zu erkennen. Dabei wird sich hauptsächlich um die früheren Werke bis zu Perfect Stranger von 1984 gekümmert. Allerdings hat es heute auch noch Any Fule Kno That von Abandon auf die Setlist geschafft. Ich treffe Matze bereits kurz vor dem Auftritt, freue mich, ihn wiederzusehen und bedanke mich für den Eintrag auf der Gästeliste. Um 20:00 Uhr geht das Licht im gut gefüllten und mit Stühlen ausgestatteten Saal aus.

Child In Time, Lutterbeker, 17.05.2024, Pic: Kay L.

Highway Star eröffnet und bereits beim ersten Track gehen die Anwesenden (gut 120 sind es wohl) mit. Auch wenn der Bewegungsdrang durch die Bestuhlung eingeschränkt ist, sind wippende Köpfe und typisches Nicken zu sehen. Da, wo die Gäste stehen, ist das noch deutlicher bemerkbar. Mit Black Night und Never Before geht es weiter. Schön ist, dass Arne die einzelnen Songs mit „Nice To Know“ eröffnet und so etwas Hintergrund in die Entstehungsgeschichte bringt. Heute ist Matze Orlitz am linken Bühnenrand zu finden und steht damit dicht bei Bassist Jan. Drummer Nils hat man hinter eine Scheibe verbannt, das soll den Sound besser machen. Der ist auch klasse, nicht zu laut, alle Instrumente gut aufeinander abgestimmt, und klar, so lässt es sich aushalten. Inzwischen hatte Matze auf seiner Sechssaitigen bereits einige gute Soli, und auch Keyboarder Christian hat seiner Hammond (die war sogar schon mal bei Jon Lord im Einsatz) die prägenden Töne entlockt. Bevor mit When A Blind Man Cries ein Lieblingslied von Arne kommt, gibt’s mit Ted The Mechanic einen Track von Purpendicular aus dem Jahre 1996. Sonst sind Child In Time eher in den früheren Jahren von Deep Purple unterwegs, aber es gibt immer mal wieder eine Überraschung. Pictures Of Home, laut Arne nie zu Zeiten von Ritchie Blackmore live bei Deep-Purple-Konzerten gespielt, folgt Child In Time. Das epische Werk besticht durch seine vom Gitarristen und Keyboarder ausgeführten Duelle und in der Liveversion die hohen Töne von Gitarrist und Sänger. Gillan kann diesen Song nicht mehr singen, und somit ist der seit Jahren aus dem Programm von Deep Purple gestrichen. Hier kommt er zu Ehren und Arne macht das mega! Das Battle zwischen ihm und Matze ist immer ein Highlight der Show. Deutlich wird auch, hier wird nicht nur nachgespielt, sondern auch die eigene Note in die Musik eingebracht. Es folgt eine verdiente kleine Pause, in der neue Getränke geholt werden können oder auch in der Keramikabteilung das bereits verzehrte wieder entsorgt werden kann.

Child In Time, Lutterbeker, 17.05.2024, Pic: Kay L.

Was nun folgt, ist eine musikalische Reise durch 50 Jahre Deep-Purple-Geschichte, obwohl die Jahre ab 1998 (noch) nicht vertreten sind. Aber das macht überhaupt nichts, denn von den Anwesenden sind mindestens 98 % gerade wegen der alten Songs da. Als sie wieder unter lautem Applaus auf die Bühne kommen, erklingen aber erst mal andere Töne. Der Bass beginnt eine Tonfolge, in die sich die Gitarre einreiht, und dann setzt die typische Orgel ein und sofort wird klar, dass es sich nicht um einen Deep-Purple-Song handelt, sondern es ist ein Doors-Klassiker. Riders On The Storm wird zum Besten gegeben. Auch das hat bei Child In Time Tradition, es wird immer mal ein fremder Song dazugenommen. Bei den letzten Konzerten oftmals ein Led-Zeppelin-Klassiker, jetzt mal etwas psychedelischer. Es geht nach einer geschickten Überleitung direkt zu Stormbringer. Damals das zweite Album der sogenannten Mark III Besetzung mit Glen Hughes und David Coverdale, die Ian Gillan und Roger Glovr ersetzt hatten. Es folgen Space Truckin‘ und Strange Kind Of Woman, beides Klassiker, die besonders auf Made In Japan, dem Kult-Live-Album von 1972 für Furore sorgten. Auch hier ist es klasse gespielt und Drummer Nils darf sich einmal mehr, diesmal mit einem Solo, in Szene setzen. Bevor Perfect Strangers auf das Publikum losgelassen wird, bedankt sich Arne noch bei den Gästen, die gerade hier im Lutterbeker immer für ein volles Haus sorgen. Es folgen noch Hard Lovin‘ Man, Smooth Dancer, eine spontan improvisierte Version von Sweet Home Alabama, und natürlich das unverwüstliche Smoke On The Water, bei dem dann das Publikum seine Textsicherheit beim Refrain beweisen darf. Burn beschließt das reguläre Set, aber natürlich lassen sich Child In Time nicht lange bitten und es gibt eine Zugabe. Die besteht aus Any Fuel Kno That, Speed King und dem von Deep Purple bereits 1968 gecoverten Joe South Song Hush. Child In Time spielen mit Hingabe, Spaß, dem nötigen Quäntchen Humor und vor allem mit dem musikalischen Verständnis, die Songs einer Band, für die sie brennen. Das merkt man in jeder Sekunde ihres Auftrittes und dadurch begeistern sie ihre Zuschauer, die sich mit lautem Applaus dafür bedanken. Um 22:35 Uhr gehen dann die Lichter im Saal an und es ist Ende. Sackstarker Auftritt einer viel zu selten auftretenden Band. Aber das soll sich ändern, verrät mir Matze im Anschluss. Wir können noch ein paar Worte mit den Jungs wechseln und freuen uns über diesen musikalisch gelungenen Abend.