“Crowbar European Summer Tour Support Night Demon und Nervosa am 03.08.2017 im Underground in Köln“
Eventname: Crowbar European Summer Tour 2017
Headliner: Crowbar
Vorband(s): Night Demon, Nervosa
Ort: Underground, Köln
Datum: 03.08.2017
Kosten: AK 25 Euro
Genre: Sludge, Heavy Metal, Thrash Metal
Besucher: ca. 300 Besucher
Veranstalter: B&M Concerts GmbH (www.beerandmusic.de)
Link: http://www.beerandmusic.de/index.php/showdetails/items/685.html
Setlisten:
- Hypocrisy
- Arrogance
- Death
- Intolerance Means War
- Hostages
- Masked Betrayer
- Theory Of Conspirancy
- Into Moshpit
- I Am The Storm
- High Rate
- All I Had
- To Build A Mountain
- Cemetery
- Walk With Knowledge
- Existence
- Plasmic & Pure
- Conquering
- Lasting Dose
- Planets
- Broken Glass
- I Have Failed
Das Underground in Köln steht kurz vor der Schließung. Dem Veranstalter Beer and Music GmbH gelingt kurz vor dem letzten Zucken des Underground noch ein genialer Coup. Die Sludge Core Helden Crowbar treffen auf die Heavy Metal-Überflieger von Night Demon. Damit noch nicht genug, die angesagten Thrash Metal Mädels von Nervosa aus Brasilien eröffnen den Reigen. Drei gewaltige Bands verschiedener Metal Genres an einem Abend.
Es ist ein schwül heißer Sommerabend. Wir sind fünf Jungs, die sich diesen Abend nicht entgehen lassen wollen. Die einen wollen wegen Nervosa, die anderen wegen Crowbar zum Konzert. Einige begeistern sich für alle drei Bands. Dies ist auch kurz vor Beginn der Veranstaltung auf dem sehr gut gefüllten Vorhof im Underground so. Fans aller drei Bands haben sich hier versammelt und diskutieren, wer die bessere Band ist – das ist eigentlich Blödsinn. Diese Bands kann man nicht miteinander vergleichen, zu verschieden sind doch die Genres der einzelnen Bands.
Die drei Mädels von Nervosa beginnen pünktlich um 20:00 Uhr ihr Thrashgewitter mit Hypocrisy vom zweiten Album Agony. Die Setlist besteht aus den Songs ihrer beiden Alben. Das Underground ist bereits sehr gut gefüllt. Platz gibt es kaum noch. Und was die Mädels da veranstalten ist schon sensationell. Wortwörtlich gibt es thrashmäßig gewaltig was auf die Fresse. Ich formuliere es mal so: Thrash till death. Die Band macht ihrem Namen Nervosa (Zorn) alle Ehre. Das Publikum ist begeistert. Die Show ist geil ohne großartigen optischen Schnickschnack. Sogar auf ein eigenes Banner wird verzichtet, sie spielen vor dem Banner von Night Demon. Dafür stehen die drei Mädels für sich, es bedarf nichts Weiterem. Nach leider viel zu kurzen 30 Minuten ist es schon vorbei. Die Band schließt ihren Auftritt fulminant mit dem Song Into Moshpit von ihrem ersten Album Victim Of Youself ab. Nervosa kommt beim Publikum sehr gut an und die Mädels bekommen viel Applaus. Auf Zugabe muss wegen der Zeitvorgabe leider verzichtet werden, obwohl die Fans dies gerne hätten. Fernanda Lira, Prika Amaral und die neue Schlagzeugerin Luana Dametto räumen anschließend das Feld und mischen sich an diesem herrlichen Sommerabend unter die Fans. Sie plaudern etwas und geben gerne Autogramme. Auch ich habe noch etwas Zeit mich mit ihnen zu unterhalten. Luana Dametto sagt mir, dass sie nun vollwertiges Bandmitglied ist und auch dabeibleiben wird. Gerade am Schlagzeug sind in der Vergangenheit, wohl auch durch den enormen Tourstress bedingt, einige Umbesetzungen vorgenommen worden. Luana erzählt, dass sie momentan noch bis Mitte September in Europa unterwegs sind, es dann nach Brasilien zurück geht für eine Woche, um dann auf Südamerikatour zu gehen. Stress pur meine ich. Sie meint: Ja ein wenig Stress, aber sehr geil zu touren und in der Welt rumzukommen. Prika Amaral ist noch so nett, mir die Setlist des Abends aufzuschreiben, die ihr oben unter den Informationen findet.
Nach dem Umbau geht es dann mit Night Demon weiter. Im Innenraum wird es noch etwas voller, als es schon bei Nervosa war. Die Luft wird stickiger. Dadurch wird es schwieriger sich dort über die gesamte Show aufzuhalten. Night Demon aus Kalifornien sind eine der Bands, die momentan den New Wave of British Heavy Metal erfolgreich wiederbeleben. Ungestüme, aber jederzeit eingängige Songs, die für Traditionalisten keine Wünsche offenlassen. So klingen dann auch Songs wie Welcome To The Night oder Hallowed Ground, als würden sie schon seit 30 Jahren oder länger existieren. Der Sound ist gut, leider nicht das Licht. Da übertreibt man doch zu sehr mit der Nebelmaschine. Fast die komplette Dauer des Konzertes sieht man sie kaum oder schemenhaft. Sie sind intensiv eingenebelt. Das ist sehr schade, will man beim Livekonzert ja nicht nur was hören, sondern auch was sehen. Vielleicht auch Absicht, da man seinem Namen Night Demon (nächtlicher Dämon) alle Ehre machen will?
Zum Schluss des Abends dann endlich Crowbar, die Sludgelegende um ihren Frontmann Kirk Windstein. Hier bekommt man mächtig was auf die Ohren. Genau das, was ihre Fans erwarten. Im Innenraum des Underground ist jetzt kein Durchkommen mehr. Ich denke mal, es ist ausverkauft. Um Fotos von verschiedenen Seiten zu machen, muss ich mich ganz schön durchschleichen. Die Hitze und die Luft lassen kaum noch ein Atmen zu. Der schwere mächtige Sludge Doom gibt der Luft im Raum den Rest. Die Luft ist so dünn im Inneren, dass einige Fans (ich auch) ab und an mal raus müssen, um atmen zu können. Aber der geniale Sludge, den Crowbar spielen, macht süchtig. Sirenenhaft zieht der Klang einen immer wieder nach drinnen. Kirk Windstein und seine Mannen geben ihr Bestes, um ihre Fans zu unterhalten. Diese danken es der Band, denn sie sind mit Begeisterung dabei.