Das Interview mit Hatred über ihr letztes Werk War Of Words und ihre abschließende Farewell-Show ende des Jahres

Artist: Hatred

Herkunft: Bamberg, Deutschland

Genre: Thrash Metal, Neo-Thrash, Death Metal

Label: MDD Records

Link: https://www.facebook.com/Hatredthrash/?fref=ts

Bandmitglieder:

Gesang – Matthias Mauer
Gitarre – Frank Schmauser
Gitarre – Martin Köth
Bassgitarre – Harald Schmitt
Schlagzeug – Philipp Klinger

Hatred - War Of Words

Time For Metal / Rene W.:

Ein kräftiges Moin nach Bamberg,

wir sind heute zusammengekommen, um über Euer aktuelles Album War Of Words und Eure Zukunftspläne zu sprechen.

Hatred:

Jau, ein fröhliches Tach auch zurück!

Time For Metal / Rene W.:

Zu Beginn würde ich gerne mehr über War Of Words erfahren. Wie lange habt Ihr am Werk im Proberaum gefeilt, bis es im Studio aufgenommen werden konnte?

Hatred:

Ja, das ist immer so eine Frage. Wir wollten uns Zeit lassen, nichts überstürzen und wirklich nur Songs auf die Platte pressen, die uns selbst auch wirklich gefallen, soll heißen: Wir wollten einfach ein Album machen, von dem wir selbst sagen „Jup, gefällt mir – kauf ich.“ Letztlich kann man es so ganz genau dann eigentlich nicht sagen, da wir im Studio selbst dann noch ein paar Sache geändert haben. Der Zeitraum vor dem Studio waren schätzungsweise 18 Monate.

Time For Metal / Rene W.:

Im Studio seid Ihr sicher bereits ein eingespieltes Team. Habt Ihr einen immer gleichen Aufnahmeprozess, oder wie muss man sich eine Session für den Silberling vorstellen?

Hatred:

Ach du, wir haben das Rad ja nicht neu erfunden – wir machen das eigentlich wie die meisten anderen Bands auch; wir haben halt erst einmal eine kleine Vorproduktion gemacht, die natürlich einerseits dafür da ist, um zu sehen, wie uns die Arragements taugen und andererseits natürlich, um dem Mischer dann zu zeigen welche Vorstellungen wir vom Sound haben und so weiter. Die eigentliche Aufnahme war dann kein Hexenwerk mehr: erst habe ich das Schlagzeug eingetrommelt, dann kamen Gitarre und Bass auf eben das drauf, Vocals drauf und zum Schluss dann noch Adds, wie Synthies und so ’nen Kram, und Soli.

Time For Metal / Rene W.:

Wie setzen sich bei Euch die Ideen beim Songwriting zusammen, und sind die Lyrics ausschließlich Sache von Sänger Matthias Mauer?

Hatred:

Genau, alles was mit der Schreierei zu tun hat macht der Matze. Die Musik ist tatsächlich ein uneheliches Kind zwischen „Jungs, ich hab mal ’nen Song geschrieben“ und „Hier, lasst mal zusammen was machen“. Für gewöhnlich hat einer von uns dann einen Song geschrieben und wir haben den dann einfach mal zusammen gespielt, geschaut was uns taugt – oder auch nicht – und dementsprechend wirft dann jemand einen Vorschlag in den Raum und wir schauen wohin das führt oder es endet dann wieder in Heimarbeit. Das Meiste war aber tatsächlich so, dass einer einen fertigen Song hatte, der entweder allen so gefallen hat wie er war oder wir nur noch eine Kleinigkeit geändert haben.

Time For Metal / Rene W.:

Fans vom brutalem Thrash Metal mit Death-/Black-Attitüde kommen bei Hatred seit 18 Jahren auf ihre Kosten. Was jedoch macht Ihr auf War Of Words anders als in der Vergangenheit, und welche Gedanken wollt Ihr auf den Hörer übertragen?

Hatred:

Danke für die Blumen! War Of Words ist eine gute Ecke härter und aggressiver als die letzten Alben und arbeitet, wie du selbst ja schon gesagt hast, auch viel mit Death Metal-Einflüssen. Hör dir alleine mal Fuck The Zombie oder Watch The Genocide – da kriegst du einfach eine auf die Glocke und genau das wollten wir und eben das wollten wir mit der Musik auch erreichen. Was die Texte angeht.. sind wir mal ehrlich: Wer hört denn heutzutage noch auf die Texte oder nimmt das Booklet in die Hand und liest die Texte mal durch? Uns war wichtig, dass selbst wenn sich auch nur ein einziger Mensch mit den Texten beschäftigt, selbiger keinen Bullshit vorgesetzt bekommt, sondern Texte, bei denen wir uns (bzw. natürlich der Matze) auch etwas gedacht haben. Leute, tut Euch selbst den Gefallen: Lest Euch den Kram wirklich oft durch – Bands machen sich da viel Arbeit und versuchen mit ihren Texten etwas auszudrücken, checkt das aus! In unserem Falle gibt’s einfach mal zu sehen, was auf der Welt eigentlich seit mehreren Jahrzehnten falsch läuft und wie sich die Gesellschaft im Laufe der Zeit gewandelt hat – oder auch nicht. Die Massage ist: Wir alle wollen in einer sauberen und korrekten Welt leben und jeder einzelne kann seinen Beitrag dazu leisten – überlasst euer Schicksal nicht irgendwelchen Dumpfbacken! Bestes Beispiel sind da ja leider die kürzlich vergangenen Wahlen.

Time For Metal / Rene W.:

In den vierzehn Songs setzt Ihr auf flexible jedoch immer harte Gesangsformen. Wie wichtig ist Euch diese breite Streuung?

Hatred:

Ein Wort: Sehr. 🙂 Soll ja nicht langweilig werden.

Time For Metal / Rene W.:

Zur Zeit seid Ihr auf den Bühnen zu Hause. Wo können Euch Fans in diesem Jahr noch überall sehen?

Hatred:

Die nächste Show ist dann erst mal das Metal Franconia Festival in Dettelbach (geiles Line Up, checkt’s mal aus!), Stübig, Leipzig, Schweinfurt und ein paar andere Sachen wird’s schon noch geben. Zwei Shows sind krankheitsbedingt jetzt leider ins Wasser gefallen, aber wir schauen natürlich, dass wir das noch nachholen können. 🙂

Time For Metal / Rene W.:

Uns hat ein Vöglein gezwitschert, dass die Shows als Abschiedstour fungieren. Warum habt Ihr Euch dazu entschieden, das Kapitel Hatred Ende des Jahres zu beenden?

Hatred:

Joar, das ist ja kein Geheimnis (mehr). Letztlich muss man einfach sagen: das Leben. Der eine hat keine Zeit mehr, der andere würde gerne etwas kürzer treten und der Nächste steigt aus. Letzten Endes war das dann der einzig plausible Weg, den wir zusammen – als Freunde – gehen wollen. Wir gehen ja auch nicht im Streit auseinander, wir sind alle nach wie vor befreundet und wollen jetzt dieses Jahr einfach noch einmal ordentlich Spaß zusammen haben und ein paar Bühnen dem Erdboden gleich machen!

Time For Metal / Rene W.:

Das lässt die noch zu spielenden Konzerte in einem ganz anderen Licht erstrahlen. Wie schwer fällt der Abschied, und welche Emotionen werden dadurch auch auf der Bühne freigesetzt?

Hatred:

Kein Abschied ist einfach, erst recht nicht, wenn man als Band über viele Jahre zusammen unterwegs war und viel erlebt hat. Klar, wehmütig sind wir alle, aber wie gesagt: das war der einzig sinnvolle Weg, den wir für uns als sinnvoll erachtet haben. Live gab es bei Hatred schon immer 120 Prozent und das wird sich auch jetzt nicht ändern. Für die Farewell-Show im Schweinfurter Stadtbahnhof haben wir uns da natürlich etwas besonderes überlegt.. 🙂

Time For Metal / Rene W.:

Meistens dominieren aktuelle Alben die darauf folgenden Auftritte. Wie wird die Setliste bei Euch aussehen? Greift Ihr zum Abschied zu einem „Best of“ aus allen Veröffentlichungen?

Hatred:

Seit Release der letzten Platte haben wir natürlich ein paar neue Songs im Set, aber nach wie vor ist bei fast jeder Show eigentlich etwas von jeder Platte vertreten, aber wie gesagt: Kommt zur Farewell-Show, da wird’s was besonderes geben. Höhöhö.

Time For Metal / Rene W.:

Ich bedanke mich für das Interview. Die letzten Worte gehören ganz traditionell Euch, und Ihr könnt  Euch direkt an Eure Fans und unsere Leser wenden.

Hatred:

Wir möchten uns natürlich bei allen bedanken, die uns über die Jahre unterstützt haben, egal ob vor, neben, hinter oder abseits der Bühne. Ihr habt das alles erst möglich gemacht, vielen Dank dafür! Ansonsten: Checkt unsere Dates, wir würden uns freuen Euch auf der letzten Tour nochmal zu sehen und mit Euch ein letztes Mal Gas zu geben! Auch dir natürlich danke für deine Zeit! Bis bald – cheers!