Das Interview mit Moontowers am 16.07.2018 im Proberaum von Desaster in Koblenz

„Das Interview mit Moontowers am 16.07.2018 im Proberaum von Desaster in Koblenz“

Artist: Moontowers

Herkunft: Koblenz / Deutschland

Genre: Metal, Doom Metal

Link: https://www.facebook.com/pg/Moontowers.Koblenz/about/?ref=page_internal

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Dommermuth
Gitarre – Kuschke
Schlagzeug – Kratz
Bassgitarre und Backgroundgesang – Baulig

In Koblenz hat sich eine neue Band zusammengefunden: Moontowers. Irgendwie schon sowas wie eine Koblenzer (Metal) Supergroup. Denn hinter Moontowers verbergen sich Musiker anderer aktiver Bands. Dommermuth kommt von Blueside, Kratz von Metal Inquisitor, Baulig von Secutor und Kuschke von der Black Metal Legende Desaster.
Mit Baulig und Kuschke habe ich bereits auf dem Detze gefeiert. Dort sind wir überein gekommen, dass wir mit Erscheinen des Demos The Arrival ein Interview machen. The Arrival ist mittlerweile über die Bandseite als Download und CD erhältlich. Das Review des Demos findet ihr hier.

Heute treffen wir uns zur Bandprobe im Proberaum von Desaster. Dieser ist nämlich auch der Proberaum von Moontowers, was sich durch die doppelte Bandmitgliedschaft von „Infernal“ Kuschke auch gut anbietet. Baulig ist heute leider verhindert, die restlichen drei Bandmitglieder finden sich jedoch ein. Das Interview führe ich mit ihnen vor der Bandprobe. Anschließend höre ich mir noch die komplette Bandprobe an. Ich erfahre Interessantes über die Entstehung der Band, ihrer Musik und dem Songwriting. Lustiger Abend mit sympathischen Typen.

Time For Metal / Jürgen Simon

Hallo Leute. Ich sitze heute Abend mit euch im Proberaum von Desaster. Desaster ist eine Linie, aus der ihr als Band entstanden seid. Baulig fehlt heute Abend. Ich kenne ja auch ein wenig seine Geschichte, vlt. kann einer von euch was zu ihm sagen. Kann mal jeder von euch sagen, wo ihr herkommt, bzw. wie ihr zusammen gekommen seid?

Moontowers / Kuschke

Ja dann fang ich mal an. Ich bin der Kuschke von Desaster. Desaster gibt es nächstes Jahr schon 30 Jahre. Da wurde es langsam mal Zeit, ein bisschen was anderes zu machen. Die Idee gab es schon länger. Die hatten der Kratz und ich. Immer, wenn wir uns getroffen haben, haben wir gesagt: Mensch wir müssen doch mal was zusammen machen. Früher wollten wir mal so ein Black Metal Geprügel machen, so wie Marduk. Dann war es letztes Jahr endlich so weit, dass wir uns endlich mal getroffen haben. Da war auch alles Mögliche dabei, auch Black Metal. Was dann aber am geilsten rüber kam, waren so epische Metalriffs. Das hat uns so richtig gepackt. So fing Moontowers an. Vielleicht sagen jetzt mal die Anderen, wo sie herkommen.

Moontowers / Kratz

Ja ich bin der Kratz / Havoc von Metal Inquistor (Schlagzeug). Wie der Kuschke gerade gesagt hat, war das seit längerer Zeit so ein Gedanke, dass wir unbedingt was zusammen machen müssen. Wir haben uns bewusst nicht festgelegt. Wir haben gesagt, wir wollen ganz viel, aber mit Sicherheit keine Schubladen. Deswegen macht das Ganze auch Spaß, weil wir bewusst nicht gesagt haben, wir machen jetzt Black, wir machen jetzt Speed oder wir machen jetzt Thrash Metal, frei von jeden Schubladen. Wir machen einfach nur Heavy Metal. Dann haben wir uns mal 20 Minuten zusammengetan und einfach nur mal gejammt. Nur Kuschke und ich. Wir haben das Band mitlaufen gelassen. Dann haben wir uns mal angehört, was könnte uns davon gefallen. Völlig frei von jeden Vorbehalten. Einfach mal schauen, was hat jeder für Einflüsse. So haben wir eine gemeinsame Schnittmenge gefunden. Das hat uns Beiden ziemlich gut gefallen. So kamen ein paar Songs / Songfragmente zusammen, die immer mehr wurden. Da waren wir soweit, dass wir sagten, da muss jetzt ein Gesang drüber. Welche Voices nehmen wir? Nehmen wir eine Frau, etwas Grunzendes? Nimmt man was anderes? Dann haben wir die ideale Wahl mit dem Dommermuth gefunden.

Moontowers / Dommermuth

Ich bin der Dommermuth. Ich spiele bei Blueside. Das ist eine Bluesband. Ich schreibe da auch Vieles. Texte und Musik. Ich wurde von den Jungs dann angesprochen, ob ich nicht mal Heavy Metal singen wollte. Ich habe die Anforderungen dann mal angenommen, weil ich das sehr interessant finde. Alleine vom Singen her musste ich mich umorientieren, damit das was wird.

Time For Metal / Jürgen Simon

Noch nie vorher im Metal unterwegs? Nur immer Blues?

Moontowers / Dommermuth

Also vom Gesang her auf jeden Fall. Ich singe erst, seit es die Band Blueside gibt, so seit 13 Jahren ungefähr. Ich höre schon ewig Metal. Habe aber noch nie in einer Metalband gesungen. Schön ist, dass man hier ganz anders singen kann, wie im Blues. Bei den Texten kann man auch ganz andere Themen angehen. Ideen anders verwirklichen. Da war ich auch sehr überrascht, dass die auf mich gekommen sind und mich angesprochen haben. Da fühlt man sich geehrt, und dann muss man das auch machen!

Time For Metal / Jürgen Simon

Baulig ist heute Abend nicht da. Wie kam der dazu?

Moontowers / Kuschke

Das war dem Dommermuth seine Idee. Der hat den ins Gespräch gebracht. Irgendwie haben die sich unterhalten. Der Baulig fand das auch gut. Der Baulig spielt ja bei Secutor eigentlich Gitarre. Da haben wir ihm gesagt, Gitarre haben wir schon. Ich bin es eigentlich auch nicht so gewohnt mit zwei Gitarristen. Deswegen haben wir ihn gefragt, ob er nicht Bass spielen möchte. Das hat dann auch gut geklappt. Der Baulig hat dann auch super Ideen für die Bassparts eingebracht.

Time For Metal / Jürgen Simon

Ich kann kann mich erinnern Kuschke, als wir beide das Interview zu Desaster gemacht haben. Ist ja schon ein Jahr her. Da hattest du mir erzählt, dass du ein Projekt im Kopf hattest. Das war dann dieses hier? Moontowers? Also hat es so ca. ein Jahr gedauert, bis es dann zu dem Punkt hier gekommen ist

Moontowers / Kratz

Eher anderthalb Jahre. Es war immer so im Gespräch, dass wir was machen sollen. Wir haben dann mal die whatsapp Nummern ausgetauscht. Irgendwann hatte ich dann mal eine Nachricht von Kuschke drauf. Da war klar, jetzt ist es soweit. Manchmal redet man unheimlich lang, bis was passiert. Jetzt war klar, nun müssen wir was machen.

Moontowers / Kuschke

Ja genau Silvester 2017 in Andernach im JUZ, da haben wir nochmal drüber gesprochen. Dann haben wir Zack! im Januar endlich Nägel mit Köpfen gemacht. Das Interessante war dann, wir haben einfach mal so aufgenommen (hat der Kratz eben ja schon erzählt). Da sind doch tatsächlich schon vier aktuelle Moontowers Songs entstanden. Da hat es direkt gefunkt, da waren wir schon richtig kreativ. Da haben wir auch unseren Stil gefunden, direkt bei der ersten Probe.

Time For Metal / Jürgen Simon

Ich denke, die Suche nach dem Bandnamen hat auch etwas gedauert. Zunächst hatte ich etwas Schwierigkeiten mit dem Bandnamen. Hatte ja mit dir Kuschke und Baulig beim Detze darüber geredet. Im Bericht zum Detze habe ich zunächst auch Moontower geschreiben. Da hat der Baulig mich dann korrigiert. Der hat mir dann geschrieben: hier wir heißen Moontowers! Das ist ganz wichtig. Moontower, da gibt es noch andere Bands. Daher ganz wichtig Moontowers!!! Ist das nicht auch für euch ganz wichtig wegen Verwechslungen, oder ist da vlt. auch etwas Absicht im Spiel?

Moontowers / Kratz

Also ich habe erst, nachdem wir uns für den Namen entschieden haben, mitbekommen, dass es da noch andere Bands mit ähnlichen Namen gibt. Wie das halt immer so ist. Ich denke einfach, bei der Vielzahl der Dinge muss man halt auch ein Risiko eingehen. Wir haben das S dran gesetzt, weil wir mehrere Personen sind. Wir sind ja mehrere Leute. Es war mal im Gespräch, uns als Moontowers duch zu nummerieren, also von 1 – 4. Das haben wir aber wieder verworfen. Was ich sehr gut fand, dass wir von vornherein nicht gesagt haben, das geht nicht. Lass es also mal laufen. Wir haben dann eine Liste gehabt, die alles hatte, was geht. Wir haben immer geschaut, was geht. Wir haben versucht, es auf einen Nenner zu bringen und haben uns dann geeinigt. Ich muss sagen, der Name gefällt mir sehr gut, weil man einfach alles hineininterpretieren kann. Du kannst alles nehmen, was irgendwie Teutonenhaft ist, alles was mit Mittelalter und Rittern zu tun hat. Du kannst sogar in den Sci-Fi Bereich gehen.

Time For Metal / Jürgen Simon

Da haben wir auch schon die Überleitung zu der Demo – The Arrival. Das Cover erinnert mich ein wenig ans Deutsche Eck. Wir haben da aber nicht den Kaiser auf dem Pferd. Wir haben was anderes da. Wer kam auf die Idee? Wer hat das gemacht?!

Moontowers / Kuschke

Echt? Das Deutsche Eck (lacht dabei)? Ja, das hat ein Bekannter von uns gemacht. Ein junger Typ, der sehr kreativ ist. Der erste Entwurf hat mich noch nicht so überzeugt. Was er aber dann letztendlich daraus gemacht hat, ist richtig gut geworden. Der ist dann extra nach Ehrenbreitstein hoch und hat ein Bild vom Deutschen Eck gemacht.

Time For Metal / Jürgen Simon

Also das Cover ist wirklich vom Foto vom Deutschen Eck? Beim ersten Blick denkst du, das ist das Deutsche Eck. Dann schaust du genauer hin. Dann denkst du: nein doch irgendwie nicht

Moontowers / Kuschke

Genau, jeder Koblenzer kennt die Perspektive des Deutschen Ecks von Ehrenbreitstein aus. So sieht das Deutsche Eck von da oben aus. Normal steht der Kaiser da. Dann hat der quasi den Mondturm (Moontower) auf das Deutsche Eck drauf gesetzt. Als es dann so langsam fertig wurde, war ich schon begeistert davon. Sah richtig geil aus. Wir sind alle aus der Gegend. Sehr verbunden mit der Heimat hier. Da passt schon das Deutsche Eck. Uns war dabei schon bewusst, dass Leute, die nicht aus der Gegend hier kommen, wenig damit anfangen können. Aber selbst wenn man das Deutsche Eck nicht kennt, kann man das Cover als gutes Cover anerkennen.

Moontowers / Dommermuth

Ja gerade jetzt ist Dystopie ja auch so ein Thema. Der Verfall der Welt. Wird ja alles so neu aufgesetzt. Quasi Mad Max. Also Koblenz in 2000 Jahren. Alles ist zugewachsen. Die Zivilisation ist weg. Und was Neues ist entstanden. So in etwa.

Moontowers / Kuschke

Ich hätte jetzt eher gesagt Koblenz in der Vergangenheit. So sah das früher aus. Vor dem Kaiser stand der Mondturm da.

Time For Metal / Jürgen Simon

Markus da hast du recht. Bei mir ist die Zuordnung auch nicht so eindeutig. Beides! Das könnte aus Mittelerde sein, oder auch wie Dommermuth das sagt, so eher Mad Max mäßig, also in der Zukunft.

Moontowers / Kuschke

Das ist das coole daran! Das hat der Kratz ja auch schon gesagt. Der Name Moontowers öffnet ganz viele Spekulationen. Die Fantasie kann da freien Lauf lassen.

Moontowers / Kratz

Vom Cover her dachte ich zuerst, das ist so ein Gag. Als das dann konkreter wurde, änderte sich das. Wenn man oberflächlich drüber sieht, dann sagt man: ja das ist Koblenz. Aber wie du schon sagst, beim näheren Hinsehen kann es schon Spekulationen geben. Irgendwie sieht es aus, wie aus Mittelerde. Oder aber auch so Sci-Fi mäßig, wie beim Namen auch. Ist halt unheimlich interpretationsfähig. Viele hätten aus unserer Situation heraus gesagt, das machen wir jetzt nicht. Wir machen aber mal was aus dem Bauch raus und haben gesagt, das machen wir mal einfach so. Wir haben auch gute Rückmeldungen zum Cover. Ja natürlich gibt es auch Kritik. Da hat zum Beispiel jemand gefragt „Wie soll da einer was mit anfangen, der es in Peru in die Hand bekommt?“. Da habe ich gesagt, von dem Ding gibt es 300 Stück. Wenn davon eine in Peru ankommt, ist alles gut. Der kann ja da mal googlen.

Moontowers / Kuschke

Für ein Album hätten wir das Cover wahrscheinlich nicht genommen, aber für die Demo ist es ziemlich ok!

Time For Metal / Jürgen Simon

Also ich finde das Cover richtig gut!
Kommen wir mal zur Musik, die auf dem Ding drauf ist. Ich habe schon mal rein gehört. Denke, ich werde auch ein Review bis Ende der Woche / Anfang nächster Woche schaffen. Jetzt sind die 3 Titel schon unterschiedlich. Wobei, Track 1 und gerade Track 3 sind doch recht doomlastig, würde ich sagen. Ich habe mich auch schon mal was umgeschaut im Internet. Gerade der Track 3 ist der Track, der die meisten umhaut. Toller Doomtrack. Der haut rein. Wie und in welche Richtung soll es weiter gehen? Wollt ihr offen in der Musik bleiben oder eher dahin wo Track 3 ist?

Moontowers / Kratz

Das ist eine sehr gute Frage. Insofern, weil wir es nicht konkret beantworten können. Was wir auf jeden Fall sagen können, ist das, was wir bei den ersten Proben gemerkt haben. Ich wollte einfach mehr Darkness, ich wollte noch mehr düsterer / doomiger sein. Mehr Schwärze. In diese Richtung haben wir uns entwickelt. Jetzt haben wir auch einen Song drauf mit Strike ‚Em Down, der etwas mehr in die schnellere Richtung geht. Damit können wir live auch etwas flexibler sein. Ich denke, wir werden da aber auch offen bleiben. Mein persönlicher Favorit ist dann auch tatsächlich der dritte Song Farewell, aber da spreche ich jetzt für mich. Weil er eben den Hörer nicht beim ersten Lauf so mitnimmt. Jemand, der mir sagt, er findet den dritten Song gut, da weiß ich, der hat ihn nicht nur einmal gehört. Der hat den mindestens dreimal, wenn nicht fünf bis sechs Mal gehört. Das dauert etwas, bis der zündet.

Time For Metal / Jürgen Simon

Ich muss sagen, ich finde den richtig geil. Habe ihn aber erst ein Mal gehört. Wobei ich gestehen muss, dass ich ein richtiger Doom Fan bin.

Moontowers / Kuschke

Ja, weil du ein Doom Fan bist. Dann zündet das halt direkt! Andere Kumpels von uns, die eher so auf Speed Metal stehen, haben gesagt, der Anfang ist schon langweilig …..

Moontowers / Kratz

Ich finde es super krass, dass sich Leute in der heutigen Zeit, die Spotify hören, sich das mehrmals anhören. Du hast es jetzt ein Mal gehört, hoffentlich noch drei, vier Mal, hoffentlich noch öfter. Der Song hat dir schon was gegeben. Wenn ich denke, wie viele Alternativen von dem Song wir schon hatten. Gerade auch, wie Dommermuth mit dem Gesang dann in tiefe Passagen gegangen ist und der Baulig mit den Basspassagen. Beim Gesang kriege ich jetzt noch Gänsehaut, wie er da noch eine Tiefe reinbringt. Dabei ist das jetzt ja nur unser Demo. Finde ich einfach geil.

Moontowers / Kuschke

Heute brauchen die Leute immer irgendwelche Vergleichsmöglichkeiten. Ja gerade ihr Schreiberlinge müsst ja was zur Musik zum schreiben haben. Da muss es ja irgendwie eingeordnet und verglichen werden. Jetzt ist es nicht unsere Absicht eine Doom Band darzustellen. Wir wollen auch Keinen nachmachen oder so.

Time For Metal / Jürgen Simon

Ja aber auch das Bandfoto mit der Aufnahme auf dem Friedhof geht in diese Richtung.

Moontowers / Kuschke

Klar, aber das hat jede Black oder Death Metal doch auch. Auf demselben Friedhof waren Desaster übrigens auch schon ein paar Mal. Uns geht es nicht darum, zu einer Musikrichtung dazuzugehören. Wir wollen uns alle Freiheiten / Optionen offen lassen. Wir haben schon 10 Songs. Da haben wir für das Demo mal eine Auswahl getroffen, was uns tatsächlich repräsentiert. Dabei ist es tatsächlich so, dass die langsameren Songs überwiegen. An schnelleren Stücken haben wir zwei von zehn Songs. Aber dafür gibt es wieder andere Ideen, die sind schneller. Wir wollen offen bleiben. Das heißt jetzt nicht, dass wir uns in die Doom Richtung entwickeln. Klar, ein neuer Song, an dem wir gerade arbeiten, ist jetzt noch langsamer, aber dafür gibt es auch andere Ideen, die wieder schneller sind.

Moontowers / Kratz

Ja genau. Dafür halten wir uns auch offen. Ich denke mal, man kann vieles unterbringen. Daher bin ich auch eigentlich dafür zu sagen, wir machen Heavy Metal.

Time For Metal / Jürgen Simon

Nochmal zurück zum Einpassen in Schubladen. Kuschke da fällt mir ein, ihr wart letztes Jahr mit Desaster auf dem Malta Doom Festival. Das ist ja auch nicht gerade Doom, was Desaster macht. Oder kommt daher evtl. dieser Bezug zum Doom?

Moontowers / Kuschke

Also ich muss zugeben, ich bin überhaupt kein großer Doom Fan. Klar, ich bin wie viele ein großer Black Sabbath Fan, die als die Urväter des Doom angesehen werden. Tony Iommi hat diese langsamen ultraschweren Riffs erfunden. Da bin ich natürlich auch ein Fan davon. Es gibt da zwar Bands, die mir gefallen, wie zum Beispiel die Sachen von Candlemass. Aber es gibt auch einige Sachen, die sind mir zu langsam und zu langweilig. Das muss ich einfach zugeben.

Time For Metal / Jürgen Simon

Da gibt es so viele Richtungen im Doom. Da gibt es so viele Sachen. Hatte das letzte halbe Jahr bestimmt 15 verschiedene Doom Platten in der Hand gehabt. Zum Beispiel auch mit weiblicher Stimme. Da hat mir Messa total gut gefallen, das nennt sich Scarlet Doom. Ist eine italienische Band. Müsst ihr mal rein hören!

Moontowers / Kuschke

Das nennt sich Scarlet Doom oder was?

Time For Metal / Jürgen Simon

Ja die Richtung nennt sich Scarlet Doom. Kenne eigentlich nur diese Band, die den Scarlet Doom macht. Die ist wahnsinnig gut.

Moontowers / Dommermuth

Ja da gibt es noch den Epic Doom, wie Candlemass. Da würde ich uns am ehesten einsortieren, wenn man es müsste. Aber auch den Vergleich mit Black Sabbath finde ich ganz gut. Die haben zwar auch langsamere Parts, aber die gehen dann irgendwann in schnellere über. Wichtig ist, dass da Abwechslung drin ist.

Time For Metal / Jürgen Simon

Das Demo ist raus. Eben habe ich mitbekommen, ihr habt am 13.08.2018 das erste Live Konzert im BLA in Bonn. Wie soll es danach weiter gehen? Habt ihr schon irgendwelche Dates oder Ideen?

Moontowers / Kratz

Ja gut, wir haben das Demo gerade erst veröffentlicht. Das sind wir am streuen. Müssen wir mal abwarten, was so an Rückmeldungen jetzt kommt. Ist jetzt noch eine frühe Phase!

Time For Metal / Jürgen Simon

Und es ist ein Nebenprojekt. Ihr seid in den anderen Bands ja noch vertreten, oder?

Moontowers / Kuschke

Moontowers ist schon eine richtige Band. Kein Projekt. Wir haben noch andere Bands, ja klar.

Moontowers / Kratz

Wir wollen mit Moontowers auf jeden Fall weiter machen. Wir wollen das auch Live auf die Bühne bringen. Da bin ich schon ganz gespannt drauf, wie das im BLA in Bonn wird. Ist wieder was ganz anderes, als im Proberaum.

Moontowers / Kuschke

Natürlich werden wir nie eine permanent tourende Band werden. Dafür sind wir zu sehr eingespannt in Beruf und Familie. Aber das ein oder andere Wochenende mal unterwegs sein, da hätte ich schon großen Bock drauf mit den Jungs hier!

Time For Metal / Jürgen Simon

Wie ist die Auflage des Demos?

Moontowers / Kratz

300 Stück

Time For Metal / Jürgen Simon

Was ist wenn die weg sind? Habe gerade im Internet gesehen, dass doch grosses Interesse herrscht.

Moontowers / Dommermuth

Ja ohne bisher einen Auftritt gehabt zu haben, läuft das bisher richtig gut. Ist ja auch ein Promowerkzeug, die wollen wir gerne was streuen. Wir wollen damit auf uns aufmerksam machen. Wenn die weg ist, machen wir bestimmt nochmal eine zweite Auflage. Da wird dann aber auch draufstehen, dass es die zweite Auflage ist. Mit dem Versenden kann es mal ein paar Tage dauern. Wir haben ja alle noch Jobs. Wem es nicht schnell genug geht, kann die Songs ja auch runterladen. Aber die CD zu haben, ist schon geiler, gerade für Sammler.

Moontowers / Kuschke

Ich freue mich natürlich über das Interesse an unserer Musik!

Time For Metal / Jürgen Simon

Wenn es gut läuft, gibt es noch einen Longplayer

Moontowers / Kuschke

Auf jeden Fall. Wir haben schon 10 Songs. Hätten die Platte eigentlich schon zusammen, wenn wir die Demos auch noch darauf verbraten würden. Wir sind auch laufend an neuen Sachen dran.

Moontowers / Kratz

Konkret würde ich sagen, ich will schon einen Longplayer machen. Mal sehen wie es mit dem Demo jetzt läuft!

Time For Metal / Jürgen Simon

Aber dann auch auf Vinyl – oder?

Moontowers / alle drei zusammen total einig!

Auf jeden Fall, auch auf Vinyl

Moontowers / Dommermuth

Alleine schon für mich brauch‘ ich sie auf Vinyl!

Moontowers / Kuschke

Ich hätte auch gerne mal das Demo dann auf Vinyl!

Time For Metal / Jürgen Simon

Die meisten Bands machen es ja wohl nicht, weil Vinyl ein ganz anderer Kostenfaktor ist als eine CD.

Moontowers / Kuschke

Ja das stimmt schon. Ist auch ein Zeitfaktor. Das dauert ja momentan so ein halbes Jahr, bis die Vinyl fertig gestellt ist. Wie gesagt, ich bin ein großer Vinyl Fan. Ich hätte auch selbst gerne alles, was ich raus bringe, auf Viny! Vielleicht meldet sich ja auch einer, der Interesse hätte, das als Platte rauszubringen. Vielleicht meldet sich ja auch eine Plattenfirma, die gerne ein Album mit uns machen würde.

Time For Metal / Jürgen Simon

Habt ihr ein durchgängiges Thema bei den Texten?

Moontowers / Dommermuth

Ja! Diese Platte hat ausschließlich Herr Der Ringe als Thema. Aber nicht so offensichtlich. Es kommen keine Eigennamen in den Texten vor. Ich habe einen neuen Begriff gelernt! Stream Of Consciousness heißt das Ding?

Time For Metal / Jürgen Simon

What the fuck. Wie bitte???

Moontowers / Dommermuth

Das ist mein Schreibstil, habe ich jetzt herausbekommen. Der Bewußtseinsstrom. Also so, wie der Protagonist es erfährt in seiner Situation. Ich schreibe immer aus der Sicht von einem oder zwei Leuten. Aus der Sicht, wie die gerade die Situation erleben. Da wird nichts drum herum beschrieben. Ich habe da eine genaue Vorstellung und habe die Geschichte im Kopf, und darum geht es jetzt in der Handlung. Es ist auch allgemein anwendbar. Auch wenn Herr Der Ringe jetzt das Thema ist.

Time For Metal / Jürgen Simon 

Aber das geht ohne Drogen? (lacht)

Moontowers / Dommermuth

Irgendwie schon (lacht). Ja das geht ganz gut.

Time For Metal / Jürgen Simon

Ihr habt gesagt, ihr habt 10 Titel. Ist das Thema Herr Der Ringe in allen Songs vorhanden?

Moontowers / Dommermuth

Ja, in allen Songs. Jeder Titel ist so geschrieben. Hauptthema, als umfassende Welt liegt der Herr Der Ringe zugrunde. Du kannst aber auch, was ich da singe, auf deine eigene Welt anlegen / beziehen. Außer natürlich, wenn du in so eine Schlacht reitest. Ich weiß ja nicht, wie oft du das machst am Tag!

Time For Metal / Jürgen Simon

Eigentlich nicht so oft! (lacht)

Moontowers / Dommermuth

Die Grundidee ist, nicht alles zu wiederholen. Nicht noch zum zehnten Mal den Herr Der Ringe neu zu interpretieren. Sondern eine ganz andere Sichtweise da rein zu bringen. Herr der Ringe ist dann die Grundinspiration. Das hilft mir schon sehr viel.

Time For Metal / Jürgen Simon

Also Texte macht Dommermuth! Für Musik sind Kuschke und Kratz zuständig!?

Moontowers / Dommermuth

Jas so ist es! Für die Bassparts natürlich Baulig! Wir haben zum Beispiel ein Bassinstrumental. Das ist noch nicht ausgereift. Angelegt an Manowars Defender, aber keine Kopie. Schon was Eigenes!

Time For Metal / Jürgen Simon

Aber das Ganze ist jetzt kein Mittelerde Metal?

Moontowers / Dommermuth

Nein (Ausdrückliche Zustimmung bei den Anderen). Definitiv nicht. Es kommen keine Lauten und Flöten drin vor!!!

Moontowers / Kuschke

Nur Arschgeigen!!! (lacht)

Moontowers / Dommermuth

Vielleicht Trompeten und Arschgeigen (lacht). Keine weiblichen Chöre. Männliche auch nicht!

Moontowers / Kratz

Wir werden auch keine Elbenohren anziehen.

Moontowers / Dommermuth

Dann ist eher mal ein Wikingergesang drin!

Time For Metal / Jürgen Simon

Danke euch Jungs für das Interview. War sehr lustig mit euch!

Anschließend höre ich mir noch die komplette Probe der Setlist an, die Moontowers am 13.08.2018 im BLA in Bonn spielen werden. Für die, die Zeit und Lust haben, kann ich nur empfehlen sich dort einzufinden, auch wenn es ein Montag ist. Das wird sich auf jeden Fall lohnen! Ich denke, mit Moontowers wird in nächster Zeit noch etwas auf uns zukommen! Der Sammler sollte sich schnell das Demo zulegen, denn das wird recht schnell weg sein!