Artist: Death Angel
Herkunft: USA
Album: The Bastard Tracks
Spiellänge: 69:40 Minuten
Genre: Thrash Metal
Release: 26.11.2021
Label: Napalm Records
Link: http://www.deathangel.us
Bandmitglieder:
Gesang – Mark Osegueda
Gitarre – Rob Cavestany
Gitarre – Ted Aguilar
Bassgitarre – Damien Sisson
Schlagzeug – Will Carroll
Tracklist (CD):
1. Lord Of Hate
2. Where They Lay
3. Why You Do This
4. Fallen
5. Absence Of Light
6. The Organization
7. Execution – Don’t Save Me
8. Succubus
9. It Can’t Be This
10. Let The Pieces Fall
11. Faded Remains
12. Volcanic
13. Falling Off The Edge Of The World
14. Guilty Of Innocence
15. Alive And Screaming
Die Amis Death Angel sind eine dieser Bands, die sich durch unermüdliche Touraktivitäten und ihrer dabei beständig energiegeladenen Performances eine feste Fangemeinde erspielt hat. Das Einstampfen sämtlicher Shows wegen der Pandemie war für solch eine Band logischerweise besonders bitter. Was also zur Kompensation tun? Kein neues Studioalbum, nein, auch kein Livealbum mit Mitschnitten, die glücklicherweise noch irgendwo abgespeichert rumlagen, so wie es bei einigen anderen Metalbands offenbar der Fall war. Stattdessen kamen die Thrash Metaller auf die Idee, Songs, die bisher bei ihren Liveauftritten kaum oder gar nicht zum Zuge kamen, live einzuspielen. Und so kam es am 22. Mai 2021 dazu, dass Death Angel auf der Bühne der Great American Music Hall in San Francisco ein Livekonzert zockten und zwar ohne irgendein Publikum. Das Ganze wurde eine Woche später im Internet gestreamt. Der Audio- und Videomitschnitt davon wird nun mit dem Titel The Bastard Tracks veröffentlicht.
Von Beginn an überrascht die Tightness und Fehlerlosigkeit, mit der die Band um Gitarrist Rob Cavestany und Shouter Mark Osegueda ihren mitnichten einfach zu spielenden Thrash Metal runterrotzt. Dass Death Angel technisch sehr gute Musiker sind und auf den Punkt live miteinander harmonieren, hat sich ja schon vielfach bei ihren vorherigen Konzerten immer wieder gezeigt. Dennoch ist es bemerkenswert, dass man genau hinhören muss, um zu merken, dass es sich hier um kein Studioalbum handelt, sondern um live eingespielte Musik. Fans der Band werden aber sicherlich goutieren, dass die Songs trotzdem etwas anders klingen als im Original. Oft etwas rotziger.
Bei der Songauswahl wurde, wie oben erwähnt, kaum eine der bekannten Livebomben gezündet: Also kein Evil Priest, Kill As One, The Ultra Violence, The Dream Calls For Blood oder Thrown To The Wolves. Dafür halt 15 Songs, die es bisher nicht oder selten auf die Setlist geschafft haben. Für richtige Fans der Band sicher eine schöne Sache, die Songs in einer anderen Version hören zu können – wobei man sagen muss: leicht anderen Version. Denn so groß sind die Unterschiede nicht. Und so stellt sich die Frage, ob die Originalversionen auf den Studioalben nicht ausreichen. Die Antwort könnte lauten: Die Scheibe ist halt für echte Fans der Band, die es feiern werden, auf der Blu-ray zu jedem der 15 Tracks vorab einen Kommentar geliefert zu bekommen. Alle anderen können ja auf das nächste Studioalbum warten, das sich bereits in der Entstehung befinden soll.