Destruction – Born To Perish

Liebhaber der Band werden wohl zufrieden sein, für Genrefans gibt’s zumindest ein paar wenige Höhepunkte

Artist: Destruction

Herkunft: Deutschland

Album: Born To Perish

Spiellänge: 47:06 Minuten

Genre: Thrash Metal

Release: 09.08.2019

Label: Nuclear Blast Records

Link: http://www.destruction.de

Produktion: V.O. Pulver, Little Creek Studios (Schweiz)

Bandmitglieder:

Gitarre – Mike Sifringer
Gesang, Gitarre – Marcel „Schmier“ Schirmer
Gitarre – Damir Eskic
Schlagzeug – Randy Black

Tracklist:

1. Born To Perish
2. Inspired By Death
3. Betrayal
4. Rotten
5. Filthy Wealth
6. Butchered For Life
7. Tyrants Of The Netherworld
8. We Breed Evil
9. Fatal Flight 17
10. Ratcatcher
11. Hellbound
(Digipack Bonustrack)

32 Jahre Bandbestehen und nun das 17. Studioalbum – das ist eine Menge. Die Teutonen-Thrasher Destruction haben sich anlässlich des neuen Tonträgers frisches Blut dazugeholt und mit Damir Eskić einen zweiten Gitarristen eingestellt. Wirklich geändert hat sich dadurch am Sound der Band nichts. Das klingt alles sehr bekannt. Neue Ideen sucht man vergebens. Das mag Hardcore-Fans der Truppe freuen, da sie wohl genau das bekommen, was sie erwartet haben. Wenn man etwas kritischer ist, wird man nicht um die Meinung umhinkommen, dass Born To Perish insgesamt recht ideenlos vorbeirauscht. Unterbrochen von ein paar Höhepunkten, ein paar griffigen Riffs, bei denen man denkt: Yeah, jetzt geht’s ab! Aber nee, geht’s nicht so wirklich. Das aufblitzende Potenzial versandet sehr oft. So etwa bei dem wohl als Bandhymne angelegten Butchered For Life, das nach einem eher zähen balladesken Teil mächtig Fahrt aufnimmt, aber irgendwie dann doch nicht so recht aus dem Quark kommt. Ganz nett, aber irgendwie überwiegt das Gefühl, dass da mehr drin gewesen wäre.

Völlig daneben gegangen ist Rotten, dessen Refrain einfach viel zu stark an den Klassiker der Genrekollegen Overkill erinnern. Schade ist auch die Gesangsleistung von Schmier bei We Breed Evil, wo es einem vor dem Refrain die Zehennägel hochklappt, so schief sind die Töne. Ohne diese Misstöne hätte der Song richtig gut werden können. Wobei er aber auch zu lang geraten ist. Das ist generell ein Problem auf Born To Perish: Sehr viele Songs würden eingekürzt sicherlich knackiger rüberkommen.

Die durchweg positiven Ausnahmen aus dem gehobenen Thrash-Durchschnittsbrei sind die wunderbar riffenden Filthy Wealth, Tyrants Of The Netherworld, der Opener beziehungsweise Titeltrack und zum Ende raus Ratcatcher. Allerdings ist auch das alles klassische Destruction-Kost. Wirklich inspiriert klingen diese Songs ebenfalls nicht so richtig.

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Destruction – Born To Perish
Fazit
Angesichts der vielen zum Teil sehr guten Veröffentlichungen im Genre Thrash Metal dieses Jahr durch bekannte Bands wie Death Angel, Overkill, Flotsam & Jetsam, Exumer, Xentrix oder Possessed droht das neueste Machwerk von Destruction gewaltig unter Räder zu kommen, will sagen, unschön unbeachtet zu bleiben. Born To Perish ist sicherlich kein schlechtes Werk, sondern wie erwartet handwerklich tiptop und hat hier und da auch sehr starke Momente, jedoch sind viele Songs zu lang, nicht knackig genug geraten. So rauscht zu viel am Ohr vorbei, nur vier Songs können überzeugen – welche wohl auch die Anhänger der Band zufriedenstellen werden. Der Rest, der allgemein an Thrash Metal interessiert ist, guckt sich die Band lieber live an oder wird bei anderen Bands des Genres fündig.

Anspieltipps: Born To Perish, Filthy Wealth und Tyrants Of The Netherworld
Tobias K.
7
Leser Bewertung3 Bewertungen
7.2
Pro
Contra
7
Punkte