Artist: Drowning Deep
Herkunft: Hannover, Deutschland
Album: Human Decay
Spiellänge: 30:30 Minuten
Genre: Melodic Groove Metal
Release: 25.10.2019
Label: Eigenproduktion
Link: https://www.facebook.com/pg/DrowningDeepMetal/about/?ref=page_internal
Bandmitglieder:
Gesang – MaestRock (Salvatore)
Gitarre – Robert
Gitarre – Jan-Philipp
Bassgitarre, Gesang – Maddin
Keyboard – Fritz
Schlagzeug – Lars
Tracklist:
- The Trust
- Mirror
- Gravity
- Listen
- Madre Natura
- Jump In The Fire
- Outro
Drowning Deep wollen die Musiklandschaft in Hannover aufmischen. Ihre Eigenproduktion Human Decay steht dafür seit letztem Oktober zur Verfügung und soll das heimische groove Metal Lager zum Hüftkreisen bewegen. In 30 Minuten drücken die Norddeutschen tiefe Riffs aus der Anlage, die melodisch angehauchte Growls, wie auch schroffen Cleangesang aufgreifen. Die Tracks wurden mit englischen und auch italienischen Texten versehen. Drowning Deep befassen sich in ihren Kompositionen mit der eigenen Selbstverwirklichung, den Abgründen der menschlichen Psyche, die dieser Tage tiefe Krater aufreißt und dem allgemeinen Missbrauch der Menschheit an unserem blauen Planeten.
Die Handschrift von Human Decay führt uns in den Norden. Damit ist nicht die Heimat der sechs Protagonisten gemeint, sondern der skandinavische Raum. Mit The Trust schicken sie den Hörer ohne Vorwarnung in den tiefen Wald von Schweden, von da aus geht die Reise zu den tausenden Seen in Finnland. Ein eisiger Sentenced Wind braust einem um die Ohren, Amon Amarth Passagen im Groovemodus krachen ins Gesicht und der Versuch doombelasteten Todesblei zu verankern, gibt den nächsten Kinnhaken. Der fällt am längsten aus und weiß nicht nur zu überzeugen. Technisch muss man feine Abstriche machen, der Refrain ist etwas einfältig und der Gesang von MaestRock (Salvatore) hat Luft nach oben. An den Instrumenten haben Drowning Deep schon ein ganz gutes Gespür für das, was funktioniert und was eben nicht. Robert und Jan-Philipp haben das Vertrauen, aus dem Gesamtgebilde herauszubrechen. Höhepunkte können sie dabei streuen und das ist in diesem recht tristen Geschoss gar nicht selbstverständlich. Größte Defizite bleiben an den Mikrofonen. Mehr als okay kann man keiner der Gesangsfarben als Feedback aufdrücken. Die Growls werden uninspiriert rausgeschoben und verfehlen es, die Stücke wie Gravity zu pushen. Die im rauchigen Clean gehaltenen Mainvocals haben leider schlicht und ergreifend keine Durchschlagskraft. Der Wiedererkennungswert bleibt mau und wie eine graue Maus kriecht er mit Jump In The Fire nicht ins Fegefeuer, sondern ins kalte Loch, woher er gekommen ist. Die Grundidee bleibt gut und aufbauen kann man drauf zweifelsohne, nur muss man hier noch mal direkt am Konzept polieren – und da hilft nicht nur feines Schmirgelpapier.