DVM Spiro – MMXIX – In Frigidvm Lectvm

Was für ein Debüt der italienischen Atmospheric / Funeral Doom Metaller

Artist: DVM Spiro

Herkunft: Turin (Italien)

Album: MMXIX – In Frigidvm Lectvm

Genre: Funeral Doom, Atmospheric Doom

Spiellänge: 47:14 Minuten

Release: 22.11.2019

Label: My Kingdom Music

Link: https://www.facebook.com/dvmspiro

Bandmitglieder:

Gitarre, Keyboard Gesang – Valeria De Benedictis
Bass – Massimo Currò
Bass Violine Cello, Gesang, Screams, cretan lyre, tenor cb lyre – Maurizio Demichelis
Gitarre, Schlagzeug, Programming, Growls – Roberto Rippolino

Tracklist:

1. Infida Metamorfosi
2. Ermetica
3. Dolce
4. Sinfonia Triste

Das Genre des Dooms bringt doch immer wieder schöne und gar schaurig schöne Werke hervor. Genauso ein schaurig schönes Werk ist das erste Album der Italiener DVM Spiro.

Dieses nennt sich MMXIX – In Frigidvm Lectvm. Das ist Latein und heißt auf Deutsch: 2019 – In einem kalten Bett, wenn ich nicht ganz falsch liege. Ich habe zwar das große Latinum erworben, das ist jedoch schon 40 Jahre her und bin daher diesbzühlich nicht mehr so sprachsicher. Hinzu kommt natürlich, dass ich die lateinische Sprache nicht so oft anwenden kann. Ich weiß nun nicht mehr wann ich das letzte Mal mit Caesar oder seinem Neffen Schwanzus Longus parlierte. Und wenn ich beim Bandname auch noch richtig liege, müsste dieser übersetzt so in etwas heißen: Solange ich atme!?

Nun jetzt mal wieder zurück zum Werk der Italiener aus Turin, die wohl zu lange am Grabestuch Jesu gerochen haben. Wie bitte schafft man sonst ein solches Album!? Erschienen ist es bei My Kingdom Music als CD. Eigentlich müsste da auch noch Vinyl her. Mal schauen, ob da noch was kommt!

MMXIX – In Frigidvm Lectvm fesselt vom ersten Takt an. Ein sehr atmosphärischer Doom mit einer Menge an klassischen Elementen. Eine schwere und zugleich betörende Kost erwartet hier den Hörer.

Mich jedenfalls hat das Album von Beginn an in den Sessel gebannt, ohne Aussicht diesen Melodien zu entkommen. Die vier Songs, bis auf Dolce in einer Länge von mehr als zehn Minuten, fesseln doch sehr. Die extra langen Songs kommen wie vier Suiten herüber, die einen apokalyptischen und atmosphärischen Funeral Doom Metal heraufbeschwören.

Entstanden ist die Band bereits 2012 aus aktiven und ehemaligen Musikern (Massimo Currò, Roberto Rippolino und Valeria De Benedictis) der italienischen Kult Blackened Band Nihili Locus.

Allen vier Tracks / Suiten auf der Scheibe wohnt etwas Diabolisches und Beschwörendes inne. Klargesang trifft auf Growls und dieser trifft auf magisches Gekeife. Eine absolut düstere Stimmung herrscht in diesem kalten Bett. Die vier Suiten sind so kalt und schaurig schön, dass sich die Nackenhaare aufstellen. Ein Widerspruch, der in kalt und schaurig schön in diesem Fall vorhanden sein könnte, erkenne ich nicht! Gespenstisch und schleppend schreiten die Songs in sich voran. Verschiedene (klassische) Instrumente werden in das Konzept der Songs eingebaut. Mal beherrscht ein Piano oder ein Violincello das Geschehen und setzt ruhige Eckpunkte, bevor bösartige Growls oder ein irres Gekeife die Szenerie erschüttern. Betörender Frauengesang wiegt den Hörer in sicheren Gefilden, die jedoch nur für einen kurzen Moment trügen und die Apokalypse nicht aufhalten können. Und ja, hier und da kommen auch einmal die alten Cradle Of Filth unverhofft aus der Versenkung und wir müssen Litaneien, die über uns ausgeschüttet werden, gebannt ertragen.

Sinfonia Triste, die traurige Symphonie am Schluss des Albums, schließt dieses nach einem Piano Intro, dem sich die Gitarre anschließt, bevor es noch mal in die Vollen geht, mit fast 17 Minuten bombastisch ab. Streicher geben dem Ding etwas wirklich Erhabenes.

MMXIX – In Frigidvm Lectvm schreit quasi nach einer Liveaufführung. Diese muss ich mir dann unbedingt ansehen.

DVM Spiro – MMXIX – In Frigidvm Lectvm
Fazit
MMXIX – In Frigidvm Lectvm von DVM Spiro ist eine diabolische Symphonie im Blackened / Funeral Doom. Sehr atmosphärisch gehalten und ergreift vom Zuhörer Besitz bzw. bannt ihn in den Sessel. Ein großartiges Erstlingswerk der Italiener, die ich gerne einmal live sehen würde. Eigentlich habe ich hier keine ausgewählten Anspieltipps, denn das Album sollte komplett durchgehört werden. Da bei uns aber Anspieltipps obligatorisch sind, dann halt alle Songs, es sind ja auch nur vier an der Zahl!

Anspieltipps: Infida Metamorfosi, Ermetica, Dolce und Sinfonia Triste
Juergen S.
9.3
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