“Kein Ausschuss in Sicht!“
Artist: Epica
Herkunft: Niederlande
Album: The Solace System
Spiellänge: 29:00 Minuten
Genre: Symphonic Metal
Release: 01.09.2017
Label: Nuclear Blast
Link: http://www.epica.nl
Bandmitglieder:
Gesang – Simone Simons
Gitarre, Gutturaler Gesang – Mark Jansen
Gitarre – Isaac Delahaye
Bassgitarre – Rob Van Der Loo
Keyboard – Coen Janssen
Schlagzeug – Arien Van Weesenbeek
Tracklist:
- The Solace System
- Fight Your Demons
- Architect Of Light
- Wheel Of Destiny
- Immortal Melancholy
- Decoded Poetry
Als ich das erste Mal Songs der niederländischen Kapelle Epica hörte, so dachte ich direkt an Nightwish (damals noch mit Tarja Turunen am Mikrofon). Doch irgendwie wollten sich damals die Lieder nie so festbrennen, dass ich Epica als eine wirkliche Konkurrenz für die Finnen wahrgenommen habe. Geändert hat sich das eigentlich relativ spät erst mit dem 2014er-Album Quantum Enigma. Hier habe ich die Vorzüge des Unisono-Konzepts im Gesang zu schätzen gelernt und seither sind Epica nicht mehr aus meiner Spotify-Playlist wegzudenken.
Dass The Solace System nur dreißig Minuten lang ist, liegt daran, dass man gewollt auf ein Full-Length-Release verzichtet hat und sechs Songs gepresst hat, die wahrscheinlich auf das letzte Album The Holographic Principle nicht mehr passten. Doch das, was die Fans hier für knapp 5 € geboten bekommen, ist alles andere als Ausschusswahre.
Was mit dem titelgebenden Track beginnt, ist eine ordentliche Portion Atmosphäre, die sich Hand in Hand mit sehr gradlinigen und fast schon klaren Symphonic Metal-Elementen abwechselt. Wenn man zum Beispiel bei Architect Of Light, dem dritten Track, ankommt, dann ist die Mischung aus gutturalem Growlen, Chorgesang und der hohen Stimme von Sängerin Simone Simons fast schon ausgeglichen. Ich finde, dies tut der EP sehr gut, auch, wenn man dadurch ein wenig das Storytelling vermisst.
Der „Autobahn“-Track Wheel Of Destiny bringt als Einziger ein wenig von dem Esprit des Erzählens mit, was dafür sorgt, dass eine angenehme Abwechslung entsteht. Immortal Melancholy tritt dann mal gewaltig auf das Bremspedal und gibt Simone die Hauptrolle im etwas über vier Minuten langen Song. Zum Abschluss darf dann noch mal ordentlich mit dem Kopf geschüttelt werden, um die EP in dem Bild zu beenden, das hauptsächlich vertreten ist – klarer und opulenter Symphonic Metal, der durch den Gesang dynamisch und fast schon hymnisch wirkt.