JackDevil European Tour 2018 – Support: Rise Of Fenrir und Burning Nations am 13.04.2018 im Come Inn in Renchen

„JackDevil – European Tour 2018 – Support: Rise Of Fenrir und Burning Nations – am 13.04.2018 im Come Inn in Renchen“
Band: JackDevil
Vorbands: Rise Of Fenrir, Burning Nations
Ort: Come Inn, Hauptstr. 38, 77871 Renchen
Datum: 13.04.2018
Kosten: AK 8,- €
Genre: Thrash Metal, Speed Metal, Death Metal, Melodic Black Metal
Besucher: ca. 60
Veranstalter: Come Inn Renchen (http://www.rockbar-renchen.de)

Die brasilianischen Thrasher JackDevil spielten bereits 2017 im Come Inn in Renchen, doch gesundheitsbedingt habe ich sie leider verpasst. Im Nachhinein hörte ich dann nur positives Feedback … Ärger, geile Thrash-Attacke … Ärger, Bude abgerissen … Ärger, coole Jungs … Ärger… Somit stand nun fest: Die erneute Gelegenheit lasse ich mir nicht entgehen. Gesagt, getan, ich mache mich auf den Weg nach Renchen, einer Kleinstadt im Ortenaukreis. Auf den ersten Blick sieht das Städtchen nicht unbedingt wie eine Metal-Hochburg aus, ist es auch sicher nicht, doch das Team vom Come Inn hält hier regelmäßig die metallische Flagge in den Wind und präsentierte in der Vergangenheit schon Szenegrößen wie z.B. Woslom, Blaze Bailey oder auch Bonfire.
Gegen 20:30 Uhr treffe ich im Come Inn ein. Wider Erwarten ist die gemütliche Metal-Kneipe noch nicht gerammelt voll, lediglich ein paar Gäste sitzen an der Theke und die Bands widmen sich ihrem Merchandise, oder der einen oder anderen Gerstenkaltschale. Somit nutze auch ich erst einmal die Gelegenheit, ein paar bekannte Gesichter zu begrüßen und mich mit etwas Flüssigem zu versorgen.
Der geplante Metalcore-Opener des Abends, Burning Nations aus dem Raum Freiburg, musste den Gig kurzfristig aus gesundheitlichen Gründen absagen. Das Come Inn-Team hatte noch versucht, einen Ersatz auf die Bühne zu bringen, doch die Zeit war dazu einfach zu knapp. Daher muss der Abend mit zwei Bands über die Bühne gehen und so entern die Franzosen Rise Of Fenrir gegen 21:20 Uhr die Bühne. Mittlerweile sind auch noch einige Gäste eingetroffen, der Laden ist einigermaßen gut gefüllt, wenn auch nicht so gerammelt voll, wie ich es schon bei vorherigen Bands hier erlebt habe. Mit ihrer Mischung aus Melodic Death / Black Metal holen die vier Franzosen aus Hagenau im Elsass von Beginn an die Abrissbirne raus, als wollen sie hier keinen Stein mehr auf dem anderen lassen. Der Sound dröhnt zu Beginn etwas schwammig aus den Boxen, nachdem uns aber eine gefühlte Ewigkeit der Soundmixer vor der Nase rumtanzt, bessert es sich langsam. Der Stimmung tut es keinen Abbruch, vor der Bühne wird gebangt, in zweiter Reihe feiern einige Franzosen lautstark ihre Band. Überhaupt fällt auf, dass das Come Inn am heutigen Abend überwiegend in französischer Hand ist. Klar, die Grenze zum Elsass ist ja nicht weit. Mir war die Band bisher gänzlich unbekannt und auch die Recherche im Vorfeld verlief irgendwie im Nichts. Außer zwei, drei Videos auf YouTube und einer nichtssagenden Facebook-Seite gab das Netz nichts her. Die ersten Rise Of Fenrir – Lebenszeichen im www stammen aus dem Jahr 2015, aber wie lange die Jungs tatsächlich schon aktiv sind, weiß der Teufel (vielleicht). Frontmann Alexandre Lorentz sticht durch seine gewaltigen Growls und seine Präsenz aus der Band heraus, der Rest wirkt ein wenig amateurhaft und zusammengewürfelt. Das ist zumindest mein Eindruck, was aber vielleicht auch an der sehr kleinen Bühne liegt, auf der Bewegung eigentlich kaum möglich ist. Außer ein bisschen Posen ist hier nicht viel drin, aber das erwartet hier in solch einer kleinen Kneipe auch niemand. Die Jungs haben offensichtlich Spaß an dem, was sie machen und werden mit weiteren Auftritten und Erfahrung sicherlich noch weiter zu einer Einheit zusammenwachsen. Man darf durchaus gespannt sein. Immerhin werden ausschließlich eigene Songs gespielt, darunter auch I Am Attila, Dragon`s Awake und Sword, die ich mir zuvor schon auf YouTube gegeben habe. Nach gut 45 Min. stellt man die Gitarren zur Seite, bedankt und verabschiedet sich. Sofort werden -We want more- Rufe laut. Zunächst wird seitens der Band abgewunken, dann lässt man sich doch noch zu einem weiteren Song hinreißen.
Nach kurzer Umbaupause geht es dann auch zügig weiter und JackDevil entern die kleine Bühne. Die Jungs aus São Luís in Brasilien sind keine ganz Unbekannten mehr in der Metalszene, die seit ihrer Gründung im Jahr 2010 schon den einen oder anderen Erfolg verbuchen konnten. Alleine das erste Video, Under The Metal Command, aus 2012 konnte bei YouTube über 312.000 Aufrufe verzeichnen. 2017 tauchten die Brasilianer dann zum ersten Mal auf deutschen Bühnen auf und konnten begeistern und gleich die nächsten Termine für 2018 unter Dach und Fach bringen. Im Come Inn stellen sie gleich klar, dass sie nichts anbrennen lassen wollen, und hauen mit Age of Antchrist, Flashlights und Devil Awaits gleich mal ein paar Speed / Thrash – Klassiker aus ihrem Repertoire heraus. Zwar haben auch sie mit ein paar Soundproblemen zu kämpfen, die dann aber schnell behoben sind. Auch ist schnell klar, JackDevil spielen längst in einer anderen Klasse als zuvor Rise Of Fenrir. Sänger und Gitarrist Ric Mukura, der bereits seit 2011 mit an Bord ist, strotzt nur so vor Selbstbewusstsein und auch die Gitarrenfraktion geht mit viel Spielfreude zur Sache. Renato Speedwolf am Bass scheint der geborene Showmensch zu sein und könnte auf einer großen Bühne sicherlich ordentlich die Sau rauslassen, hier und heute ist das aufgrund der kleinen Bühne nur sehr eingegrenzt bis gar nicht möglich. Zu hören gibt es Songs ihrer beiden Alben, Unholy Sacrifice und Evil Strikes Again, sowie zwei Songs vom ersten Demo Under The Satan Command. Auch einen neuen Song vom kommenden Album bekommen wir vor den Latz geknallt, der ein bisschen an die alten Destruction erinnert. Nach 80 Min. ist Schluss und man kann am Merch noch das eine oder andere Bier mit den Jungs kippen, Fotos machen, oder einfach nur ein bißsshen quatschen.
Fazit: Auch wenn heute keine perfekte Show möglich war, so konnten die Bands doch unterhalten und so macht Metal Spaß. Underground pur! Beide Bands möchte ich gerne mal auf einer größeren Bühne erleben. Und das Come Inn ist eh immer eine Reise wert, gemütliche Kneipe, nettes Team, coole Mucke. Wer immer in der Nähe ist, sollte einfach mal vorbeischauen in der Kneipe, oder auch beim Black Nose Day 2018, wo es dann sicher wieder 6 Bands auf größerer Hallenbühne für den guten Zweck auf die Ohren gibt.