Expunged – Into Never Shall

Und wieder regiert der Old School Death Metal

Artist: Expunged

Herkunft: Kanada

Album: Into Never Shall

Spiellänge: 37:29 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 30.07.2021

Label: Hells Headbangers Records

Link: https://expunged.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang und Bassgitarre – J.S.
Gitarre – W.D.
Schlagzeug – A.K.

Tracklist:

  1. Decompose
  2. Gas Attack
  3. Torn Apart
  4. Drown In Fire
  5. Early Tragic End
  6. Architects Of Oblivion
  7. Amidst The Embers
  8. Mass Grave
  9. Into Never Shall
  10. Stolen Life

Expunged aus Ottawa gründeten sich im Jahre 2019. Das Trio hat so richtig Bock und schmiss schon drei Demos, eine EP, eine Single und eine Split mit Immortal Force auf den Markt. 2021 wechselte man den Drummer und nun ist das Debütalbum draußen.

Kranker, verrotteter, in Dreck gehüllter Death Metal, umgeben von einem Meer aus Dunkelheit. So kann man es bei Bandcamp nachlesen. Da bin ich mal gespannt.

Decompose fungiert als eine langsame Einleitung, die das Unheil ankündigt, welches auf einen zukommen wird. 150 Sekunden Androhung, klassisches Piano, ein paar Samples und dann geht mit Gas Attack das Unheil so richtig los. Was habe ich eigentlich getan, dass ich den ganzen Tag Death Metal hören kann? In all seinen abscheulichen Varianten? Keine Ahnung, aber ich finde es auch nicht schlimm, sofern er geil gemacht ist und dieser Song kommt stark aus den Boxen gekrochen. Verrotteter Death Metal der alten Schule steht auf dem Plan und diese setzen die Kanadier ziemlich geil um. Überwiegend im Uptempo der alten Schule agierend, kombiniert mit D-Beat, wirbelt man krank herum und klingt dabei auch noch düster und so richtig von der Welt angewidert. Die Produktion fügt einiges dazu bei und die Uftata-Klänge ebenfalls. Nach den kurzen Vorspielern kommen die tiefer gestimmten Gitarren recht fix und schnell zum Vorschein. Ein kotzender Scream eröffnet den Spaß, ansonsten wird überwiegend gegrowlt. Eine Melodie wird mit eingebaut, noch einmal dieser übergebende Scream, Uptempo und dann groovt man bis zum Ende.

Torn Apart kommt auch mit kleinen Drumschlägen zu Beginn und bietet dann eine fette Melodie. Die Gitarren sind weiterhin schön tief und J.S. klingt schön dreckig. Der HM2-Sound, so wie wir ihn lieben und mögen, ist eben einfach nur geil und ich kann nicht genug davon hören. Natürlich wird auch hier der schwedischen Szene gehuldigt und zwar sehr fett. Die Drumbetonungen und dann die geile Melodie schocken schon wieder total und zaubern mir ein Grinsen ins Gesicht. Uftata-Drumming in Kombination mit HM2-Gitarrensound. Ehrlich, was will man mehr? Klar, hier bekommt man nichts Neues zu hören, war alles schon einmal da. Ist mir aber echt egal, denn die Mucke macht einfach nur geile Laune. Das Tempo wird herausgenommen und ein melodisches Solo eingebaut. Klingt total geil. Der Bass jagt rauf und runter und wird von der Produktion gut in Szene gesetzt. Nach dem Solo gibt man noch einmal Gummi und fertig ist die Stockholm-Verehrung.

Im Midtempo und mit Uftatas versehen legt man bei Drown In Fire los und erhöht dann das Tempo. Feiner D-Beat und natürlich cooles Riffing. Sehr einfach gestrickt und der Song lädt definitiv zum Bangen ein. Über dem Ganzen schwebt irgendwie eine punkige Grundidee. Auch hier baut man wieder eine geile Melodie mit ein. Diese wird immer wieder eingestreut, ohne dabei in Richtung melodischen Death Metal abzudriften. Der Mittelteil ist sehr druckvoll und knallt ordentlich. Dann wird noch einmal alles wiederholt und Ende im Gelände. Trotz des fehlenden Wiedererkennungswerts macht das Ganze totalen Spaß, zumal man immer ein paar kleine Extras mit einbaut, wie z.B. den Gesang in diesem Song.

Und so geht es weiter und weiter und sicherlich könne ich jetzt auf jeden weiteren Song so eingehen, würde mich aber nur wiederholen. Der fixe Part bei Early Tragic End, der melodisch vorgetragen wird, knallt alles weg und so hat jeder Song irgendetwas Geiles am Start. Das Ganze klingt sehr morbide und düster und eben rottig. So muss das sein. Die Burschen gehen sehr rhythmisch orientiert vor und sind sowohl groovig als auch schnell und haben mich echt überrascht. Natürlich ist es ein Manko, dass man keine neue Kost zu essen bekommt, aber die Hausmannskost, die hier auf dem Teller landet, ist mit sehr viel Liebe zum Detail zubereitet worden. Und wieder regiert der Old School Death Metal!

Expunged – Into Never Shall
Fazit
Wer nicht genug von gutem, old schooligen Death Metal bekommen kann, kann sich das Debüt von Expunged bedenkenlos zu legen. Die Kanadier wildern überwiegend in schwedischen Gewässern, huldigen durch ihre Morbidität aber auch Autopsy und mit ihren Groove auch Bolt Thrower. Gutes Erstwerk.

Anspieltipps: Torn Apart und Early Tragic End
Michael E.
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