Farscape – Purged And Forgotten

Amtliches Old School Thrashgewitter

Artist: Farscape

Herkunft: Brasilien

Album: Purged And Forgotten

Spiellänge: 37:37 Minuten

Genre: Thrash Metal

Release: 22.09.2023

Label: Dying Victimes Production

Link: https://farscape666.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Witchcaptor
Gitarre – Poisonhell
Bassgitarre – Whipstriker
Schlagzeug – Skullkrusher

Tracklist:

1. Purged And Forgotten
2. Leucotomy
3. The Curse Of The Last Solstice
4. Backing From The Hole
5. Miss Violence
6. Captivity Of Souls
7. Vengeance Of The Forgotten

Die Brasilianer von Farscape sind bereits seit 1998 dabei und dürften jeden Freund des Extrememetals, der sich auch mit undergroundigen Klängen beschäftigt, ein Begriff sein, auch wenn man nicht wirklich sehr viel herausgebracht hat. Das mag daran liegen, dass die meisten Mitglieder auch noch bei Whipstriker und Atomic Roar tätig sind. Im Jahre 2013 kam das dritte Album heraus und seitdem ist es ganz schön ruhig geworden um die Band. 2022 hauten sie dann auf einmal eine Single heraus und nun das vierte Album. Also nach zehn Jahren endlich wieder neues Material.

Gott zum Gruße oder wohl besser Thrash´em All. Zum Beginn des Albums wird man gleich mit ordentlichen Thrash-Riffs begrüßt, so wie man es mag. Zuvor wird man natürlich mit einem echt coolen Intro beglückt. Eine cleane Gitarre läuft langsam und bedrohlich vorweg, Kinderlachen erschallt, aber trotzdem klingt das alles ein wenig bedrohlich. Dann geht die wilde Reise aber los. Die Achtziger und Neunziger lassen grüßen. Typische Thrash-Salven fliegen einem entgegen, das Tempo ist gleichbleibend schnell und so drischt man sich durch das Universum. Kommt ganz cool. In der Mitte knallt man dann ein feines melodisches Solo heraus, um dann ein weiteres, verspieltes hinzuzufügen. Beim Zweiten knüppelt der Drummer einfach weiter. Danach übernehmen die thrashigen Riffs wieder die Oberhand, während der Drummer einfach immer weiterballert. Yeah, Thrash Metal eben. Der Sänger screamt auch auf old schoolige Art und Weise, und so zieht man sich von dannen und der Song Purged And Forgotten ist ein schöner Schmachtfetzen.

Leucotomy fegt dann auch alles von der Platte und bietet neben den fetzigen Thrash-Riffs auch melodische Aspekte und eine Art von Cleangesang im Hintergrund, während der Sänger weiterhin aggressiv shoutet. Der Drummer zieht wieder sein eigenes Ding durch. Man kriegt halt aus alten Leuten die alte Schule nicht heraus. Und natürlich muss ein höher gespieltes Solo sein. Ansonsten wäre es ja nicht normal. Irgendwie marschieren sie so an einem vorbei, was besonders an den Drums liegen mag, der quasi die ganze Zeit sein Tempo hält und durchspielt. Der Kopf ist also immer am Nicken. Nur hier und da betont er einmal, wie am Ende. Kommt cool.

Die Burschen sind halt auch mit Teutonen Thrash Metal aufgewachsen bzw. sind sehr von dieser Spielart beeinflusst worden, wie man klar am nachfolgenden Song The Curse Of The Last Solstice hören kann. Die ganze Produktion ist schön dreckig und versetzt einen in andere Zeiten. Den Beginn mit den Beckenbetonungen kennt man auch schon irgendwoher, macht aber immer wieder Laune. Das Teil nimmt ordentlich Fahrt auf, die Beckenbetonungen werden wiederholt, es ist eine Art von Refrain dabei und natürlich auch wieder ein wildes Solo. Aber auch hier bleibt der Drummer bei seiner zügigen Gangart, welche quasi immer nur durch die Beckenbetonungen unterbrochen werden. Am Ende gibt es einige Gitarrenverzerrungen und dann ist auch schon Feierabend.

Den Gesang zu Beginn von Backing From The Hole finde ich ein wenig merkwürdig und auch ansonsten zieht der Song irgendwie spurlos an mir vorbei.

Langsam und bedrohlich baut sich der Song Miss Violence auf. Muss ja auch mal sein. Dieses ruhige Vergnügen hält sich aber nur kurz. Nach einigen Gitarrenvorspielern geht dann aber wieder der Thrash Metal Zug los und drischt ohne Ende. Macht Laune, aber etwas Neues oder Überraschendes hört man auch nicht wirklich. Mitgrölen ist aber natürlich möglich. Der kleine atmosphärische Einschub mit düsterem Sprechgesang kommt allerdings sehr geil.

Farscape bleiben sich und der Gemeinde treu und hauen sieben fetzige Thrash Metal Granaten heraus. Dürfte aber tatsächlich nur Old School Thrasher begeistern.

Farscape – Purged And Forgotten
Fazit
Die Brasilianer von Farscape sind nach zehn Jahren zurück und machen eben das, was sie können. Alte Schule Thrash Metal, irgendwo zwischen Teutonia und Bay Area. Natürlich haben sie nichts verlernt und der Old School Flair schwebt über dem ganzen Album, aber was Neues hört man auch nicht wirklich. Wer aber auf Bands wie Kreator, Violence, Exodus oder Slayer abfährt, kann hier bedenkenlos zugreifen. Das Album macht Spaß, hat aber auch Pausen.

Anspieltipps: Purged And Forgotten und The Curse Of The Last Solstice
Michael E.
7.5
Leser Bewertung0 Bewertungen
0
7.5
Punkte