Artist: Fear Of God
Herkunft: Los Angeles, USA
Album: Toxic Voodoo
Genre: Thrash Metal, Doom Metal
Spiellänge: 45:14 Minuten
Release: 08.01.1994 Original, 19.02.2021 Vinyl Re-Release
Label: Hand Of Doom
Link: https://handofdoomentertainment.bigcartel.com/product/fear-of-god-toxic-voodoo-lp-black-300
Bandmitglieder:
Schlagzeug – John Gernden (RIP 2015)
Gitarre – Randy Bobzien
Gitarre – Chris Kalandras
Gesang – Dawn Crosby (RIP 1996)
Bass – Rob Michael
Tracklist:
- Beyond The Veil
- Cloud Chamber
- Swine Song
- Burnt
- Feed Time
- Mercury
- Santismo
- V.
- Will Of Evil
- Worms
Ein lange gesuchtes und schwer zu findendes Album hat am 19.02.2021 ein würdevolles Re-Release erhalten. Das im Original 1994 veröffentlichte Album Toxic Voodoo der amerikanischen Metaller Fear Of God wurde vom deutschen Label Hand Of Doom wiederveröffentlicht. Zum ersten Mal überhaupt ist das Album auf Vinyl erhältlich. Auf folgende Varianten kann der Sammler sich freuen: Test Press (10 Stück), red (100 Stück), black (300 Stück). Diese Varianten sind direkt über den Labelshop zu beziehen, wobei Test Press und red Vinyl bereits ausverkauft sind. Zusätzlich gibt es eine spezielle HHR Auflage als white Vinyl (100 Stück).
Bei Fear Of God handelt es sich quasi um die Nachfolgeband der legendären US Speed Thrasher Détente mit der faszinierenden Dawn Crosby am Mikro. Dawn Crosby verstarb am 15.12.1996 an Leberversagen aufgrund jahrelangen übermäßigen Alkoholgenusses.
Nachdem es 1989 zum Aus von Détente kam, gründeten sich Fear Of God im gleichen Jahr. Zunächst noch in Besetzung mit weiteren ehemaligen Détente Musikern, wurde 1991 das Album Within The Vail aufgenommen. Nachdem anschließend das komplette Line-Up durchgewechselt wurde, erschien 1995 das hier vorliegende zweite und letzte Album der Band.
Fear Of God führen das Erbe von Détente fort, bringen jedoch als zusätzliche Komponente eine besondere Mischung aus Doom in ihren doch von Speed/Thrash Metal geprägten Stil.
Im Vordergrund, neben allen tollen technischen Finessen, die die Band draufhat, steht die unverwechselbare Stimme der viel zu früh verstorbenen Dawn Crosby. Was sie auf dem vorliegenden Album stimmlich macht, ist kaum zu beschreiben. Durch Verfremdungen mit Hall und Echos bekommt sie sogar einen tollen Touch Psychedelic Spirit. Das geht natürlich in den Doom Parts, die teilweise nach einem Break unvermittelt einsetzen, besonders ab. Aber auch in den Speed/Thrash Parts, die ja wie bereits erwähnt überwiegen, kommt die verfremdete Stimme mega stark rüber.
Neben Dawn Crosbys wahnsinnig aufreibender und teilweise verstörend wirkender Stimme ist ein wesentlicher Bestandteil die extrem gute Instrumentalisierung. Da sind richtige Könner am Werk. Ein starkes Schlagzeug, sich nie in den Vordergrund spielend, ist neben klaren Bassläufen zu hören. Die Gitarren unterstützen vielfach den psychedelischen Aspekt und damit den Gesang von Dawn Crosby.
Das Album bewirkt beim Hörer eine manische, betörende, manchmal irritierende oder bedrückende Stimmung. Irgendwie kann ich mich des Eindrucks eines besonderen Soundtracks bei diesem Album nicht erwehren. So in einer Art okkulter Slasher Movie. Immer auf der Jagd unter einem spirituellen, zerstörerischen Zwang. Das Album ist einfach (Voodoo) Kult.
Die manchmal eigenartige, da doch widersprüchliche Mischung von Thrash und Doom, sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen. Da bekommt ein Thrasher wie Cloud Chamber einem doomigen Input, oder ein mit atmosphärischen Doom geschwängerter Song wie U.V. wird im Nachhinein zu einem aufbrausenden Thrasher.
Irgendwie würde ich Toxic Voodoo von Fear Of God mit ihrer Frontfrau Dawn Crosby als ein Album bezeichnen, welches seiner Zeit damals weit voraus war und auch heute noch bei Veröffentlichung Erstaunen hervorrufen würde. Es ist so sehr schade und traurig, dass Dawn Crosby so früh verstorben ist und damit so früh einer Karriere im Metal ein Ende gesetzt wurde. Mit dieser Frontfrau hätte sich die Band durchgesetzt und einen Platz ganz oben erreicht.
Ein Video habe ich nicht eingebettet, da nach meiner Kenntnis keine offiziellen Quellen vorliegen. Wer sich jedoch vom Album einen Eindruck machen möchte, der kann gerne einmal bei YouTube nachschauen.