Fjoergyn – Lvcifer Es

                                                                    „Der vorläufige Höhepunkt!“

Artist: Fjoergyn

Herkunft: Deutschland

Album: Lvcifer Es

Spiellänge: 61:21 Minuten

Genre: Black Metal

Release: 24.02.2017

Label: Lifeforce Records

Link: http://de-de.facebook.com/Fjoergynofficial

Bandmitglieder:
Gesang – Stephan L
Gitarre –Marcel W.
Gitarre – Philipp T.
Bassgitarre – Sven G.
Schlagzeug –  Martin L.

Tracklist:

  1. MMXVII
  2. Leviathan
  3. Viva La Inquisition
  4. Lvcifer Es
  5. Blut Samen Erde
  6. Dinner mit Baal
  7. Terra Satanica
  8. Freiheit

Fjoergyn und die Vorläuferband Die Saat verfolge ich schon, seitdem ich Metal höre. Umso erstaunlicher, dass mir das neuste Werk, Lvcifer Es, 8(!) Monate verborgen geblieben ist. Dafür dürfte es mehrere Gründe geben: Der Offensichtlichste ist, dass der Vorgänger aus dem Jahre 2013 stammt. Dazu kommen weichere Gründe, wie der stetige Abbau an Härte, dem Annähern eines Wald-und-Wiesen-Charakters, einer Annäherung an die Relevanzlosigkeit. Strahlten Die Saat-Alben neben einer herausfordernden Klangqualität noch mit Geist und Witz, wurde es nach Sade et Masoch immer austauschbarer, bis ich Fjoergyn mental schon abgeschrieben hatte.

Umso schöner ist es, von den Vorzügen des Hobbyjournalismus die positiven Aspekte zu erleben und über das unstete Kritisieren von künstlerischen Werken doch wieder an ein Album der Langzeitbegleiter zu kommen. In den vier Jahren Sendepause hat sich nämlich einiges getan und Fjoergyn liefern so harte Musik wie noch nie in ihrer Geschichte. Dabei wird es nie plakativ – wie einst Slayer mit God Hates Us All ziehen auch Fjoergyn neue Saiten auf, ohne sich selbst zu verlieren.

Einen Höhepunkt auszuwählen gelingt mir nicht. Das liegt daran, dass man über eine Stunde in eine äußert intelligent geschriebene Huldigung der satanischen Welt gezogen wird, die nahtlos zusammenhängt. Die 2016 veröffentlichte EP Terra Satanica greift also nicht den Höhepunkt des Albums vorweg, sondern zeigte nur eines der acht stärksten Lieder. Paradoxerweise zeigt Stephan L. auf diesem Werk seine bisher beste Leistung; ich habe den klaren Gesang auf Sade et Masoch geliebt, und auch wenn er in dieser Form nicht auftritt, war die gesangliche Darbietung noch nie so vielschichtig und passend, wie auf der aktuellen Veröffentlichung.

 

Fazit: Wie der Phönix aus der Asche erstrahlen Fjoergyn nach Jahren der Langspielerlosigkeit in einem grelleren Schein als je zuvor. Lvcifer Es ist der aktuelle Höhepunkt der kreativen Arbeit von Stephan L., der immerhin seit 1994 fleißig am Musizieren ist und seitdem 8 Langspieler veröffentlicht hat. Hut ab vor diesem unerwarteten Meisterwerk.

Anspieltipps: Leviathan, Lvcifer Es
Gordon E.
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