Flying Colors – Third Stage: Live In London

Drittes Livealbum der progressiven Supergroup

Artist: Flying Colors

Herkunft: diverse Orte in den USA

Album: Third Stage: Live In London

Spiellänge: 110:40 Minuten

Genre: Progressive Rock

Release: 18.09.2020

Label: Music Theories Recordings/Mascot Label Group

Links: http://flyingcolorsmusic.com/
https://www.facebook.com/flyingcolorsofficial

Bandmitglieder:

Gesang, Keyboard, Gitarre – Casey McPherson
Gitarre – Steve Morse
Bassgitarre – Dave LaRue
Keyboard und Backgroundgesang – Neal Morse
Schlagzeug und Backgroundgesang – Mike Portnoy

Tracklist:

  1. Blue Ocean
  2. A Place In Your World
  3. The Loss Inside
  4. More
  5. Kayla
  6. Geronimo
  7. You Are Not Alone
  8. Forever In A Daze
  9. Love Letter
  10. Peaceful Harbor
  11. Crawl
  12. Infinite Fire
  13. Cosmic Symphony
  14. The Storm
  15. Mask Machine

Seit 2008 existieren die Flying Colors und sind eine Art Supergroup der progressiven Rockmusik. Die Namen Steve Morse (Deep Purple, Dixie Dregs, ex-Kansas), Mike Portnoy (Winery Dogs, ex-Dream Theater, Transatlantic), Neal Morse (Transatlantic, ex-Spock´s Beard, Solo), Dave LaRue (Dixie Dregs, ex-Joe Satriani) und Casey McPherson (Alpha Rev, The Sea Within) sind gewisse Größen des Genres. Im munteren Wechsel präsentieren die Herren Studiowerke und Liveaufnahmen. 2012 erschien das selftitled Debüt, ein Jahr später Live In Europe (aufgenommen in Tilburg), 2014 der Zweitling aus dem Studio mit Second Nature, 2015 Second Flight: Live At The Z7 (aufgenommen im Z7, Pratteln), 2019 Third Degree aus dem Studio und – genau – 2020 wieder ein Livealbum, dieses Mal in London aufgezeichnet.

Auf dem neuen Werk sind insgesamt 15 Songs zu hören mit einer sehr ausgewogenen Setlist. Fünf Nummern vom Erstling, viermal Second Nature und sechs Tracks von Third Degree sind vertreten. Auch jeweils ein Langläufer mit mehr als zehn Minuten Spielzeit ist von jeder Scheibe dabei. Die Aufnahme ist bei der Ansammlung von Musikern natürlich top, das muss man nicht erwähnen. Mir liegt nur die CD-Version vor, das Ganze gibt es auch als Blue Ray oder DVD, um sich das im Herbst zu erwartende Loch an Livemusik füllen zu können. Meinem Kollege Rene W. liegt zudem noch die DVD Version vor, auf die er im Fazit weiter unten eingeht. Musikalisch bewegen wir uns bei progressiver Rockmusik mit experimentellen Einschlägen, welche dann auch mal poppig oder jazzig werden. Gerade die erste Stunde spricht mich wenig an, das ist mehr Asia als Dream Theater, alles ganz nett zu hören, aber vom Stuhl hauen mich die fliegenden Farben nicht wirklich. Da fehlt mir eine gute Prise an Härte – das ist mir alles viel zu rund und glatt. Forever In A Daze ist der erste Track, der etwas mehr Alarm macht und das ist Lied Nummer acht. Der hintere Teil wird deutlich komplexer, dann und wann geht es in Richtung Fusion, einige Tracks liefern auch mal härteres Riffing und interessante Saitenarbeit, der berühmte Funke springt jedoch leider nicht über.

Flying Colors – Third Stage: Live In London
Fazit
Jürgen F.:
Das ist musikalisch und technisch natürlich hohe Kunst. Aber ob es im Metal Anklang findet, wage ich zu bezweifeln. Ich bin durchaus ein Freund von progressiver Musik, aber mit einer gewissen Härte. Die kommt mir hier einfach zu kurz. Freunde aus der Richtung Pink Floyd oder Asia bzw. progressiver Rock, welcher auch mal etwas ausufernd sein darf, können hier mal ein Ohr riskieren.

Anspieltipps: Forever In A Daze, The Storm und Mask Machine

René W.:
Nach der letzten Liveveröffentlichung Second Flight: Live At The Z7 aus dem Jahr 2015 hat die Progressive Rock Supergroup Flying Colors lediglich ihr letztes Studioalbum Third Degree produziert. Trotzdem haben die hochgepriesenen Rocker die nächste Livedarbietung in der Pipeline. Die Sause hört auf den Namen Third Stage: Live In London. Die Tonaufnahmen und auch die Kameraführung sind erneut 1A. Ob es Third Stage: Live In London ohne die aktuelle Ausnahmesituation gegeben hätte, lässt sich schwer sagen. Meine Vermutung lautet eher nein. Grundsätzlich kann man das Konzert als Fan ruhig mal auf die Mattscheibe führen. Nach Second Flight: Live At The Z7 kommt es für mich persönlich ein paar Jahre zu früh. Gut aufgemacht, haben die Musiker um einen meiner Lieblingsschlagzeuger Mike Portnoy ein leichtes Spiel, die Anhänger zu überzeugen. Es bleibt jedoch dabei: Der große Spannungsbogen und glorreiche Höhepunkte bleiben trotz der Topbesetzung aus, wenn man einen direkten Vergleich zur letzten Liveauflage zieht. Auf der anderen Seite kann ich nur zu gut verstehen, dass man als Band auch sehen muss, wo man bleibt. Abgezogen wird hier keiner, denn schließlich gibt es einen hochwertigen Flying Colors Sit-in, der nur zu früh kommt.

Anspieltipps: A Place In Your World, Love Letter und Mask Machine
Jürgen F.
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René W.
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