Fortune Drives To Vegas – Gallowscale

“Die bringen ein ordentliches Pfund auf die Waage!“

Artist: Fortune Drives To Vegas

Herkunft: Alf (Mosel), Deutschland

Album: Gallowscale

Spiellänge: 19:26 Minuten

Genre: Metalcore, Melodic Hardcore

Release: 27.04.2018

Label: Eigenproduktion

Link: https://www.facebook.com/fortunedrivestovegas

Produktion: Nightshape Studios, Hückelhoven von Frederic Gieselbach

Bandmitglieder:

Gesang – Pascal Gans
Gitarre und Backgroundgesang – Leon Dören
Gitarre – Thomas Löllmann
Bassgitarre – Pascal Buchholz
Schlagzeug – Sebastian Laux

Tracklist:

  1. Discordance
  2. Dead Crop
  3. Misery
  4. Gallowscale
  5. Love / Embrace

 

Wenn man, so wie ich, gern auch mal zu Metalshows geht, bei denen man von fünf Bands nur eine kennt, kann man mit den anderen vier Bands natürlich auch Pech haben und keine gefällt. Mit Fortune Drives To Vegas war es genau das Gegenteil. Bei der Releaseshow von Breakdowns At Tiffanys im Magnapop habe ich sie vergangenen Oktober das erste Mal live erleben dürfen und war sofort begeistert von der Performance, die die Jungs da hingelegt haben. Aber Fortune Drives To Vegas sind auch schon seit dem Jahr 2010 aktiv, somit sind die Jungs also bestens aufeinander eingespielt. Im Jahr 2015 erschien die erste EP, seit dem 27.04. ist mit Gallowscale der Nachfolger am Start. Die fünf Songs kommen insgesamt auf eine Spielzeit von knapp 20 Minuten.

Was mir auch bei der Show von Fortune Drives To Vegas, wie bei so vielen Underground-Bands, sofort auffiel, war das hohe technische Niveau, auf dem sich die Instrumentalfraktion bewegt. Das hört man auch auf Gallowscale, wo sich insbesondere die Saitenhexer in tollen Riffs, feinen melodischen Gitarrenläufen und wummernden Breakdowns austoben dürfen. Das Schlagzeug geht leider ein wenig im Mix unter, aber ich durfte Sebastian ja schon dabei zuschauen, wie er relativ unbeeindruckt aber doch mit technischer Finesse die Trommelfelle verdrischt und die Fußpedale fliegen lässt. An den Gesang von Pascal musste ich mich zugegebenermaßen erst einmal gewöhnen, das ist eher Hardcore- als Metalcore-„Gebrüll“. Für die Clean Vocals ist Leon zuständig, und beide machen ihre Sache richtig gut. Da wird nix künstlich hochgepimpt, sondern es klingt auch hier auf dem Album so, wie man es live erlebt. So muss das!

Gleich mit dem überwiegend im Uptempo gehaltenen Track Discordance zeigen die Jungs, wie sie sich das so vorstellen mit dem Melodic Hardcore. Prägnante Licks, stimmige Riffs, grandiose Gitarrenläufe und natürlich geile Breakdowns, damit können Fortune Drives To Vegas punkten. Wie schon geschrieben, geht leider das Schlagzeug ein wenig unter, nur im letzten Track Love/Embrace sind dann auch endlich mal die geilen Doublebase-Attacken von Sebastian etwas besser zu hören – ja, das Schlagzeug ist mein Lieblingsinstrument! 😀 Auf jeden Fall zeigen Fortune Drives To Vegas mit Gallowscale, dass Metalcore noch lange nicht ausgelutscht ist, wenn man ihn nur richtig variiert.

Zum Track Misery haben Fortune Drives To Vegas auch ein tolles Video produziert, das es hier zu sehen gibt:

Fazit: In meinem Bekanntenkreis wundert sich mittlerweile niemand mehr, dass ich für eine Show von Undergroundbands schon seit längerem einige Konzerte von den so genannten etablierten Bands sausen lasse. Auch Fortune Drives To Vegas sind wieder so ein Beweis dafür, dass man mit sehr viel Herzblut, Hingabe, Einsatz und natürlich auch Spielfreude bzw. technischen Fertigkeiten ordentlich was auf die Beine stellen kann. Dass das nicht so ein glattpoliertes Zeugs wie von den "Großen" ist, ist klar und spricht für mich persönlich definitiv umso mehr für Undergroundbands.

Anspieltipps: alles
Heike L.
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