Artist: Fragments Of Unbecoming
Herkunft: Deutschland
Album: Dawnbringer
Spiellänge: 57:53 Minuten
Genre: Melodic Death Metal
Release: 23.05.2025
Label: Apostasy Records
Link: https://www.facebook.com/fragmentsofunbecoming
Bandmitglieder:
Gesang – Sam Anetzberger
Gitarre – Sascha Ehrich
Gitarre – Stefan Wejmar
Bassgitarre – Christopher Körtgen
Schlagzeug – Ingo Maier
Tracklist:
1. Dawnbringer
2. Among The Shades
3. Broken Breath Of Time
4. To Everyone And None
5. Thou Shalt Eternally Wander
6. The Amber Emperor
7. Caught In The Endlessness
8. In Times Of Doom
9. Devoured By Cold
10. Lakespectre
11. The Art Of Coming Apart (2025)
12. Fragments Of Unbecoming (2025)
Der Name Fragtments Of Unbecoming ist dem einen oder anderen Death Metal Fan sicherlich schon begegnet, zumindest, wenn diese Person schon längere Zeit dem Metal frönt und sich diesem auch hingibt. Die Burschen wirbeln seit dem Jahr 2000 herum und wurden stark von der schwedischen Metalszene beeinflusst. Die Band hat also 25-jähriges Dienstjubiläum und hat noch zwei Originale am Start. Die anderen drei gesellten sich in den Jahren 2004, 2009 und 2018 dazu. So gesehen hat man ein stabiles Line-Up, was das Arbeiten natürlich wesentlich erleichtert. Im Jahre 2018 erschien auch das bis dato letzte Album der Band. Passt also zum Geburtstag und nun also das Album Nummer sieben.
Das Album enthält zehn brandneue Songs plus zwei Bonus-Recordings ihres allerersten Songs Fragments Of Unbecoming und des Titeltracks ihres fünften Kapitels The Art Of Coming Apart.
Los geht die Birthdayparty aber mit dem Song Dawnbringer und wer hätte schon damit gerechnet, dass es gleich melodisch zur Sache geht? Ja, ich, hehe. Der Song wird langsam aufgebaut und kommt dann mit einem Scream und einem wuchtigen schnelleren Midtempopart aus der Box geballert, schön im schwedisch-melodischen Death Metal Stil. Schockt. Nach einem Break spielt die Gitarre vor und leitet den Untergang ein. Ein geiler, auch melodischer Ballerpart verdunkelt den Alltag und bringt Freude in die Herzen des gemeinen Metallers. Nun variiert man geschickt das Tempo und hat dabei ziemliche geile Riffs und fette Parts im Gepäck, bis man dann zu dem Punkt kommt, an dem man es langsam und gediegen angeht und ein melodisches Solo aus dem Hut zaubert, welches es absolut in sich hat. Dieser Moment dient dann für den nächsten Part, der dann langsam aufgezogen wird und immer schneller und schneller wird. Ja, gute Grundidee und echt gut umgesetzt. Aber so lässt man den Song nicht enden, sondern spielt noch einmal mit dem Tempo und wechselt erneut die Parts, bleibt aber zu jeder Zeit aggressiv. Dieses kommt überwiegend durch die geile Drumarbeit. Ein wirklich guter Einstieg und das Warten auf neues Material hat sich gelohnt. Spaß hoch zehn.
Ein bisschen verspielt kommt Among The Shades ums Eck, startet aber gleich aggressiv und technisch einwandfrei, sodass es nichts zu meckern gibt. Auch hier hat das Melodische absolute Priorität, aber man klingt definitiv nicht so ausgewimpt, wie viele dieser melodischen Kapellen aus dem hohen Norden, die es dann eher ruhig angehen lassen oder eventuell sogar Cleangesang verwenden. Nee, davon sind sind FOB echt weit entfernt. Beim Tempo zeigt man sich wieder variabel, man hat gute und druckvolle Parts am Start und kann mich auch hier abholen, obwohl das Niveau des Openers meines Erachtens nicht erreicht wird.
Broken Breath Of Time ist da dann wieder ein ganz anderes Kaliber und hier hört man die absolute Idee, die hinter der Band steckt. Man schreibt ein oder zwei großartige Melodien und verknüpft diese mit wütenden und teilweise schnellen Black und Death Metal Elementen. Der geile, doppelte Gesang fügt sich gnadenlos ein und die Drums und die fette Produktion erledigen dann den Rest. Hervorragend. Der Song wirbelt von Anfang bis zum Ende hin alles durcheinander und ist zugleich brutal und melodisch. Muss man erst einmal so hinbekommen. Auch hier beweist man wieder ein gutes Händchen für ein geiles Songwriting.
Ein sehr gelungenes Beispiel für diese derbe Mischung, die ich gerade beschrieben habe, ist auch der Song To Everyone And None und das sehen die Band bzw. das Label auch so, denn dieser Song wurde als Single veröffentlicht. Recht gediegen und schon beinahe gemächlich begibt man sich auf die Tanzfläche und zaubert dabei eine herrliche schwarzmetallische Melodie aus der Tasche. Der Song wird schön aufgebaut und nie so richtig schnell, nimmt einen aber komplett mit, da es die Melodien und die dazu drückenden Midtempopassagen einfach in sich haben. Der Song kommt recht atmosphärisch daher und die knallenden Drums und der wechselte Gesang werden so eingesetzt, dass es einfach passt. Und wieder ist das Songwriting gelungen.
Und so geht es eigentlich weiter und weiter und wer die vorherigen Alben der Band mochte, wird dieses hier natürlich auch lieben. Hier und da knallt es nicht so ganz, aber das ist Jammern auf ganz hohem Niveau.
Dawnbringer wurde von Kristian „Kohle“ Kohlmannslehner im berühmten Kohlekeller Studio abgemischt und gemastert. Muss man eigentlich nicht mehr zu sagen, denn der Bursche liefert immer ab. Das Artwork wurde vom Gründungsmitglied Sascha Ehrich, dem Gitarristen der Band, erstellt und so fügt sich ein Teil zum anderen und bildet ein gelungenes Gesamtwerk.