„Sonnenlicht durchbricht spärlich die Dunkelheit“
Artist: Glare Of The Sun
Herkunft: Traunstein / Österreich
Album: Soil
Genre: Doom Metal, Post Rock, Shoegaze
Spiellänge: 42:55
Release: 27.01.2017
Label: Lifeforce Records
Link: http://www.lifeforcerecords.com/glare-of-the-sun-sign-to-lifeforce-records/
Bandmitglieder:
Bass – Tobias Schwab
Drums – Franz Ebert
Guitars – Gerald Huber
Guitars – Martin Baumann
Vocals, Sounds – Christoph Stopper
Tracklist:
1. Awoke
2. One Step Nothing
3. xtinction
4. Circle
5. The Drowning And The Hush
6. Degneration
7. Groundwater
8. Coldfront
Bei Glare Of The Sun handelt es sich um ein seit 2013 in dieser Zusammensetzung bestehendes deutsch – österreichisches Quintett. Im Juli 2016 buchten sie die Vato Loco Studios von Martin Schirenc (Pungent Stench), um ihr Debütalbum aufzunehmen. Dan Swanö (Marduk, Opeth, Edge Of Sanity, Bloodbath) übernahm das Mastering. Dieses Mastering hat dem Album aus meiner Sicht sehr gut getan, da man seine Einflüsse merkt. Die Veröffentlichung erfolgte über Lifeforse Records.
Die Band besteht aus erfahrenen Musikern, die sich aus verschiedenen Genres zusammengetan haben, um die Fesseln zu brechen. Also keine Regeln und dies ohne Reue.
Herausgekommen ist wirklich ein total spannendes Album, welches wirklich kaum Regeln bzw. Fesseln hat. Dieser Erstling der Band enthält sowohl Doom, Shoegaze, Post Rock / Metal, Progressiv Anleihen und andere Spielarten.
Glare Of The Sun zeigen auf diesem Album viele Facetten. Soil bewegt sich überwiegend in der Melancholie des Lebens. Es lässt dabei weder Höhen oder Tiefen, Berge oder Täler, Licht oder Dunkelheit aus. Der Hörer darf sich ganz dem Schmerz hingeben. Sei es das Licht oder die Dunkelheit.
Insgesamt hat die Platte eine düstere atmosphärische Einstellung. Ein Soundtrack der Melancholie.
Das Album beginnt melodisch verspielt mit Vogelgezwitscher. Das Sonnenlicht erwacht, oder könnte zumindest erwachen. Bereits der nächste Song zerstört die Hoffnung, dass das aufgehende Sonnenlicht den Tag erhellt. Wie ein Hammer, in bester Doom Tradition, schlägt One Step Nothing gnadenlos zu. Dieser Song zeigt, dass dieser erste Schritt des Aufwachens nichts zu bedeuten hat. Die Stimmung wird gekippt. Die Melancholie nimmt nun überhand. Die Songs ziehen teilweise schmerzlich wie das Leben an uns vorbei. Dies mit vielen Facetten und Formen. Manchmal nehmen Klangcollagen die überhand über die Instrumente. Meditative Phasen laden wieder zum Verweilen ein. Das Ganze wird zu einem Hörerlebnis. Die melancholische Stimmung wird immer wieder unterbrochen durch ein paar musikalische Lichtstrahlen, die das Dunkel durchbrechen. Selbst das Outro Coldfront lässt einen zwar die Kälte spüren – doch auch in dieser Kälte sind immer wieder einige Wärmestrahlen zu finden.
Das Album besteht aus einzelnen Songs, die in ihrer teilweisen Gegensätzlichkeit ein schlüssiges melancholisches Konzeptalbum ergeben. Man muss aufpassen, dass man sich dieser wohligen Melancholie nicht ergibt. Dass dem dann nicht so ist, dafür sorgen insbesondere die Songs, in denen regelrecht der Hammer ausgepackt wird. Diese Songs sorgen dafür, dass man sich wieder berappelt. Wir kommen letztlich immer wieder zum Erwachen zurück und genießen die ersten spärlichen Sonnenstrahlen. Die Hoffnung ist allgegenwärtig und bleibt Bestandteil des Albums.