“Gloomaar Festival am 17.11.2018 in der Neue Gebläsehalle Neunkirchen, Neunkirchen (Vorbericht)“
Festivalname: Gloomaar Festival
Bands: Riverside, And So I Watch You From Afar, Toundra, Harakiri For The Sky, DOOL, soup, Flares
Ort: Neue Gebläsehalle Neunkirchen, Neunkirchen
Datum: 17.11.2018
Kosten: 35,00€ VK
Genres: Post Metal, Post Rock, Post Black Metal, Progressive Rock, Dark Rock, Psychedelic Rock, Progressive Metal
Veranstalter: Gloomaar Festival (https://www.facebook.com/gloomaar/)
Link: https://www.facebook.com/events/548994145450961/
Normalerweise bin ich ja nur in Nordrhein-Westfalen unterwegs, wenn es um Festivals und Konzerte geht. Als aber nach und nach die Bands für das Line-Up des Gloomaar Festival im saarländischen Neunkirchen bekannt gegeben wurden, wuchs mein Interesse dann doch stetig. Die Entscheidung, in diesem Jahr zum ersten Mal daran teilzunehmen, war eigentlich schon fast gefällt, und als dann noch der Headliner genannt wurde, war alles klar. Am 17.11. werde ich mich also auf den Weg ins Saarland machen, um diese wunderbaren Bands live zu erleben.
Ein internationales Feld haben die Macher des Festivals da aufgestellt, aber die Band Flares darf wohl als „local act“ bezeichnet werden, sie kommen nämlich aus Saarbrücken, der Hauptstadt des Saarlandes. Schon seit elf Jahren gibt es Flares, und die fünf Jungs haben bislang zwei EPs und ein Album veröffentlicht. So ziemlich genau einen Monat vor dem Gloomaar Festival wird das neue Album erscheinen, das den Titel Allegorhythms tragen wird und erneut von Keyboarder Mike Balzer produziert wurde. Einen Song davon, nämlich Savannah, gibt es bereits auf diversen Plattformen zu hören, so auch auf der Facebook-Seite der Band https://www.facebook.com/flaresmusic/ Ziemlich entspannter Post Rock mit einem guten Schuss Progressive Rock und einiger Experimentierfreude. Hier ist eine der Versionen, die auf YouTube zu finden sind:
Mit der nächsten Band geht die Rundreise durch Europa los, soup stammen aus Norwegen. Im Rahmen ihrer Europatournee machen sie am 17.11. Halt in Neunkirchen, außerdem spielen sie unter anderem noch in Polen, Spanien, Frankreich, Großbritannien und den Niederlanden. Auch einige weitere Stationen in Deutschland sind geplant, falls es Jemand nicht nach Neunkirchen schaffen sollte 😉 Die Band soup wurde im Jahr 2004 gegründet und kommt bislang auf sieben Alben, mit denen sie sich eine stetig wachsende Fanschar erspielt hat. Trotz einiger Besetzungswechsel setzen soup ihren Weg unbeirrt fort und präsentieren eine Klanglandschaft, die streckenweise ins Cineastische geht, aber doch überwiegend eine Spur Melancholie in sich trägt, die sich auch im Gesang ausdrückt. Hier als Hörbeispiel der Song Going Somewhere vom 2017er Album Remedies:
Aus einem unserer westlichen Nachbarländer, nämlich aus den Niederlanden, kommt die Band DOOL. Die gibt es tatsächlich erst seit dem Jahr 2015, aber mit ihrem Mix aus Progressive Rock und Psychedelic Rock, der auch noch eine ordentliche Schlagseite in Richtung Doom Metal aufweist, haben sie doch innerhalb dieser relativ kurzen Zeit schon eine große Fanbase versammeln können und waren in diesem Jahr auch auf dem W:O:A zu sehen. Viel größer geht dann eigentlich nicht. Das Debütalbum Here Now, There Then erschien in 2017, und zum Song Oweynagat, der schon in 2016 als Single veröffentlicht wurde, gibt es auch ein offizielles Video:
Ebenfalls ein direkter Nachbar von Deutschland ist Österreich, und von dort kommen Harakiri For The Sky. Zunächst als Studioprojekt im Jahr 2011 gegründet, haben die Jungs mittlerweile tatsächlich schon vier Alben veröffentlicht. Dabei schaffen sie es scheinbar mühelos, das Beste aus dem (Post) Black Metal und dem Post Metal zu verbinden, um daraus ihren ganz eigenen, unverwechselbaren Sound zu kreieren. Einen nicht ganz unbeträchtlichen Anteil an der Intensität der Songs hat sicherlich auch Sänger J.J., der ja auch hinter der Post Black Metal-„Band“ Karg steht. Seine Stimme verleiht den Texten, egal ob in englischer Sprache, wie bei Harakiri For The Sky, oder in Österreichisch, wie bei Karg, diese Intensität, die Niemanden unberührt lassen kann. Hier kommt mein absoluter Lieblingssong vom Album Arson, das im Februar dieses Jahres veröffentlicht wurde: Fire Walk With Me
Auch die spanische Band Toundra, die in diesem Jahr ihr elfjähriges Bestehen feiern kann, hat ein neues Album veröffentlicht. Es trägt den Titel Vortex, ist das fünfte in der Diskographie der Band und wird von der gleichnamigen Tour begleitet. Neben zwei Shows in Mexico, die Toundra bereits gespielt haben, ist der Auftritt beim Gloomaar Festival tatsächlich der einzige außerhalb Spaniens. Nachdem die ersten Alben schlicht und ergreifend I, II, III und IV genannt wurden, hat man an das eigentlich fällige V tatsächlich noch einige Buchstaben drangehängt, wobei Namen sowieso Schall und Rauch sind. Von Anbeginn an stehen Toundra für Post Rock bzw. Post Metal in all seinen Facetten und Gegensätzen, die sich doch anziehen. Sehr dynamisch und energiegeladen kommt dementsprechend auch der Song Cobra daher, zu dem es hier das offizielle Video gibt:
So langsam nähern wir uns dem Headliner, aber zunächst soll es noch um die Band And So I Watch You From Afar aus Belfast gehen. Die haben auf ihrer Facebook-Seite unter dem Punkt „Steckbrief“ geschrieben „greedily trying to fit everything we love into one song“. Das Wort „trying“ kann man getrost streichen, denn seit ihrer Gründe Ende 2005 schaffen sie das eigentlich in schöner Regelmäßigkeit. Ihre verschiedenen Singles, EPs und Alben beweisen das und sind wohl auch genau deswegen in so vielen Musiksammlungen auf der ganzen Welt zu finden. Das letzte Album The Endless Shimmering erschien 2017, und aktuell sind die Jungs gerade in Asien und Australien unterwegs, also weit weg von zu Hause. Vom genannten Album gibt es zum Song A Slow Unfolding Of Wings ein Video:
Damit wären wir dann auch beim unbestreitbaren Headliner des diesjährigen Gloomaar Festival angelangt. Mit neuem Album im Gepäck – Wasteland erscheint am 28.09. – werden Riverside aus Polen als letzte Band auf die Bühne gehen und das Festival beschließen. Nach dem plötzlichen Tod von Gitarrist und Gründungsmitglied Piotr Grudziński (R.I.P.) im Februar 2016 nahm sich die Band zunächst eine Auszeit, bevor sie dann ein Jahr später wieder auf die Bühne zurückkehrte. Im Jahr 2017 veröffentlichte Mariusz Duda dann mit seiner Band Lunatic Soul das Album Fractured, gefolgt von Under The Fragmented Sky in diesem Jahr. Beim Gloomaar Festival stehen sie aber natürlich als Riverside auf der Bühne und werden sicherlich auch Songs von so wunderbaren Alben wie Second Life Syndrome (2005), Rapid Eye Movement (2007) oder Anno Domini High Definition (2009) präsentieren. Nach den ersten, schon so unterschiedlichen, drei veröffentlichten Tracks vom neuen Album, darf man sehr auf Wasteland gespannt sein. Hier kommt das toll gemachte Video zu Lament:
Tickets gibt es online bei Ticket Regional unter https://www.ticket-regional.de/events.php?mysearchEvent=Gloomaar+Festival oder bei den VVK-Stellen von Ticket Regional.