“Gute Musik lebt ewig!”
Artist: Gotthard
Album: Homegrown – Alive In Lugano
Spiellänge: 01:19:09 Stunden
Genre: Hardrock
Release: 30.09.2011
Label: Nuclear Blast Records
Link: www.gotthard.com
Produziert in: Live in Lugano, Italien
Bandmitglieder:
Gesang – Steve Lee († 2010)
Gitarre – Leo Leoni
Gitarre – Freddy Scherer
Bass – Marc Lynn
Schlagzeug – Hena Habegger
Tracklist:
- Intro
- Unspoken Words
- Gone Too Far
- Top Of The World
- Need To Believe
- Hush
- Unconditional Faith
- Acoustic Medley 2010
- Shangri La
- I Don’t Mind
- Heaven
- The Oscar Goes To…
- Lift U Up
- Leo Vs. Steve
- Sister Moon
- Anytime Anywhere
- The Train
Endlich gab es mal eine Pause zwischen Aufnahmen und Touren und da hat sich der Frontmann von Gotthard zusammen mit seinem Bassissten und seiner Frau einen Lebenstraum erfüllt: Eine Motorradtour quer durch die USA. Im Staate Nevada ist ein Lastwagenfahrer etwas zu schnell durch eine Kurve gefahren, kam ins Schleudern und hat den Sänger leider tödlich verletzt. Passiert ist dieser tragische Unfall am fünften Oktober 2010. Ungefähr zwei Monate vor dem Tod von Steve Lee wurde das Live Album Homegrown in Lugano aufgenommen. Lugano liegt in der südlichen Schweiz, im Kanton Tessin und ist praktisch eine Halbinsel auf dem Trockenen, da von drei Seiten Italien an die Tür klopft.
Etwa ein Jahr nach dem letzten Auftritt der Band, bei der Wahl zur Miss-Schweiz Ende September 2010, gibt es also wieder Live-Musik zu hören. 2010 gab es das Album Heaven zu bestaunen, das mit Balladen gefüllt war. Dieses Jahr gibt es eine Mischung quer durch alle Alben von Gottahrd mitsamt einem Bonus-Track.
Erstmal gibt es natürlich ein Intro, wie soll es auch anders sein? Darauf folgen dann allerdings Klassiker wie Shangri La oder Anytime Anywhere. Es werden Balladen gespielt, wie zum Beispiel Heaven oder Unconditional Faith, aber auch härtere Songs, wie eben Lift U Up oder Need To Believe.
Man kann von vornherein schon sagen, dass das Album super ist! Es wird technisch sauber gespielt und die Gitarrensoli sind richtig stark. I Don’t Mind besteht zur Hälfte aus einem Solo-Battle zwischen Leo und Freddy und verpasst mir eine Gänsehaut bei den starken Sounds.
Steve Lee verstand es wirklich, mit den Fans zu kommunizieren. Ob Italienisch, Deutsch, Französisch oder Englisch, er konnte alles. Vor allem Italienisch war die Hauptsprache des Abends, wenn geredet wurde. Bei dem Song Hush, vom ersten Album der Band, werden die Fans super miteinbezogen und es wird gejubelt und ge-„na-na-na“-t, was das Zeug hält. Ein akustisches Medley gibt es dann auch noch, bei dem wirklich eine großartige Stimmung herrscht. Zwar ist bei dem Balladen-Teil des Albums eher Stille im Publikum, aber die gute Stimmung ist deswegen keinesfalls untergegangen. Es wird oft genug mitgesungen und -gerufen.
Bei dem Duell Leo vs. Steve geht es dann richtig heiß her: Auf ein zweiminütiges Solo folgen ein paar, von Leo gespielte Riffs, die Steve dann einfach nachsingt. Ein geniales Ping-Pong-Spiel der besonderen Art, würde ich sagen.
Mit Sister Moon gibt es auch noch ein wenig Blues auf die Ohren, um die Fans noch weiter hoch zu pushen. Dieser Song macht nochmal richtig Stimmung.
Als letzten Livetrack gibt es dann Anytime Anywhere, der, in meinen Augen, wohl der beste Song des Konzertes ist. Als Abschluss der Scheibe bekommt man einen Bonustrack zu hören: Train, der mit sanfter Musik und poetischen Lyrics auftrumpft. Ein sehr bedeutsames Lied, das eine gelungene Abrundung eines genialen Albums bildet und vielleicht so manchen zu Tränen rühren wird.