Artist: Halphas
Herkunft: Hessen, Deutschland
Album: The Infernal Path Into Oblivion
Spiellänge: 41:46 Minuten
Genre: Black Metal
Release: 13.12.2019
Label: Folter Records
Link: https://www.facebook.com/halphasofficial/
Bandmitglieder:
Gesang – Legatus
Gitarre – Avnas
Gitarre – Thurstan
Bassgitarre – Forcas
Schlagzeug – Tempestas
Tracklist:
- Into Eternity We Ride
- Monument Of Blood
- Bones And Dust
- Temple Of Oak
- A Grave In The Sands
- The Narrow Descent
- Forever Spellbound
Genau zwei Jahre ist es her, als mit Dawn Of A Crimson Empire das Debüt der deutschen Black Metal Combo Halphas losgetreten wurde. In den gut fünfzig Minuten konnten sie im Dezember 2017 in allen Belangen überzeugen und genau dort setzen die fünf Hessen erneut an. Vor fünf Jahren gegründet, brachten sie als Erstes eine kleine Demo heraus, um dann bereits über ihr immer noch aktuelles Label Folter Records das erste Langeisen zu präsentieren. Am Status hat sich in den letzten 24 Monaten ordentlich was geändert. Der kleine Newcomer ist zu einem ernst zu nehmenden Gegenspieler für die nationale Konkurrenz geworden und auch im internationalen Vergleich ziehen Halphas nicht zwingen den Kürzeren.
Blicken wir weiter in den Norden nach Skandinavien, könnte man die Riffs von Avnas und Thurstan mit ihrer melodischen Tiefe auch in diese Region schieben. Treibende Elemente von Tempestas bringen das Höllenfeuer mit ins Spiel, trotzdem bleibt es frisch auf The Infernal Path Into Oblivion. Zwar schlägt dem Hörer kein eisiger Wind ins Gesicht, die Temperatur liegt jedoch trotzdem nur knapp über dem Gefrierpunkt. Emotional verhärtete Fronten prallen auf wütende Gestiken, die gesanglich optimal unterstrichen werden. Da kommen wir zum nächsten Punkt, wo Halphas ordentlich Pluspunkte sammeln können. Gesanglich mit den diversen Facetten, brauchen sich die Jungs vor gar keinem verstecken. Der Sprung in instrumentale ruhige Fahrwasser funktioniert uneingeschränkt. Hier wird dem Schlachtschiff nicht der Wind aus den Segeln genommen, sondern auf eine weitere stürmische Nacht vorbereitet. Kompromisslos darf man die Sause trotzdem nennen. Vor allem gibt es keinen Kompromiss in der Handschrift. Das Debüt klingt auf The Infernal Path Into Oblivion durch und schafft eine spannende Brücke zwischen beiden Veröffentlichungen. Mit feinen Effekten kann man gezielt Spannungsbögen straffziehen, ohne auf unorthodoxe Mittel zurückgreifen zu müssen. Die Lehrphase haben Halphas wohl nur im Proberaum durchlebt. Einmal den Silberling gestartet, laufen die einzelnen Titel wie ein Zahnrad in das andere, und genau da scheitern so viele andere Formationen, die es schaffen, gute Werke zu schreiben, aber diese nicht über ein komplettes Album aufrechtzuhalten. Für meinen Geschmack haben Halphas sogar noch einen Schritt nach vorne gemacht und das soll wirklich was heißen!