Hammerschmitt – Still On Fire

“Von der NDH zum Metal Act!“

Artist: Hammerschmitt

Herkunft: München, Deutschland

Album: Still on Fire

Spiellänge: 48:48 Minuten

Genre: Hard Rock, Heavy Metal

Release: 26.08.2016

Label: Massacre Records (Soulfood)

Link: http://hammerschmitt.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Benjamin Kroiß
Gitarre – Andreas Summer
Gitarre – Gernot Kroiß
Bassgitarre – Armin Zelzer
Schlagzeug – Stefan Kroiß

Tracklist:

  1. Rock Steady
  2. Sanctuary
  3. Still On Fire
  4. Metalheadz
  5. Shout
  6. Zombie
  7. One Helluva Night
  8. Mean Streak
  9. Crazy World
  10. Whoohoo
  11. Killed By Death

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Beim vorliegenden Album handelt es sich um das englische Debütalbum der Münchener Band Hammerschmitt. Neue Band? Mitnichten. Die Fünf existieren bereits seit 1986. Der Gründungsname war Pierrot und das behielten sie bis 1997 bei. Seitdem nennen sie sich Hammerschmitt. In dieser Konstellation haben sie aber in der Anfangsphase der sogenannten Neuen Deutschen Härte gefrönt. Ein in dem Jahr eingespieltes Demo beinhaltete drei deutsche Titel, die neben Covern von AC/DC und Rammstein immer auf Konzerten gespielt wurden. Da sie nach der Veröffentlichung ihrer ersten regulären CD von den Kritikern immer mit Rammstein verglichen wurden, entschlossen sie sich, es mal mit englischen Texten zu versuchen. Das daraus entstandene 3 Track Demo wurde allerdings nur zu Werbezwecken genutzt. 2003 bis 2004 war der bisher erfolgreichste Zeitraum der Combo, da die Band viele Konzerte in der Bikerszene absolvierte und als Bikerband gefeiert wurde. Das jetzt hier vorliegende vierte Werk ist gänzlich in Englisch eingesungen und stilistisch dem Heavy Metal zuzuordnen. Es hat nichts mehr mit den Anfangstagen gemein. Bemerkenswert, seit zwanzig  Jahren spielt die Band in unveränderter Zusammensetzung.

Nun zur Scheibe selbst. Es beginnt ganz ordentlich mit Rock Steady und Sanctuary. Die ersten beiden Songs lassen auf eine gute Platte schließen. Gute Riffs, klasse Gesang durch Benjamin Kroiß, Bruder Nummer zwei von dreien in der Gruppe. Es ist eine Mischung aus NWoBHM und Hard Rock-Einflüssen. Die beiden Gitarristen Andreas Summer und Gernot Kroiß liefern ordentlich ab. Song Nummer drei, Still On Fire, gleichzeitig Titeltrack, ist etwas langsamer aber auch noch ein eingängiger Rocksong mit einem gelungenen Intro. Metalheadz besticht durch seine Mitsingqualität und wurde bereits als Vorab-Single veröffentlicht. Ab Shout fällt das Level deutlich ab. Ein eher durchschnittlicher Rocksong ähnlich wie One Helluva Night, dazwischen das Cranberries-Cover Zombie. Es ist zwar eine interessante Interpretation, aber muss das sein? Mean Streak lässt das Level nochmals kurz ansteigen und entwickelt sich zu einem ordentlichen Song mit Drive und guter Gitarrenarbeit. Da auf eine Ballade – hier: Crazy World – nicht verzichtet werden kann, kommt diese jetzt als Track Nummer neun. Sie macht einen soliden Eindruck. Die doch sehr spezielle Stimme kommt bei diesem Song so richtig deutlich zum Tragen. Sie ist oft kernig und emotionsvoll, aber nicht immer eingängig. Sie zu mögen, fällt schwer, aber je öfter man ihr lauscht, desto besser kommt sie rüber. Der vorletzte Track Whoohoo hätte gern gänzlich weg bleiben können, total überflüssig. Ob Hammerschmitt Motörhead covern sollten, kann jeder für sich entscheiden. Für mich ist Killed By Death eben ein Motörhead Song.

Fazit: Licht und Schatten halten sich fast die Waage. Wer 80er Jahre Metal mag, dem werden hier ein paar gute Songs präsentiert. Leider sind aber auch die Schattenseiten deutlich erkennbar. Mindestens drei Songs sind eher unterer Durchschnitt und da habe ich die beiden Cover Songs noch nicht mitgerechnet. Ein unverwechselbarer Stil ist noch nicht erkennbar. Da es sich hier ja um die erste Platte dieser Stilrichtung handelt, kann sich das ja noch entwickeln. Mehr Songs wie Sanctuary oder Metalheadz dürften sich positiv auswirken und dann, auch nach den bereits zwanzig Jahren im Musikbusiness, einen Platz im hart umkämpften Markt sichern.

Anspieltipps: Metalheadz, Sanctuary und Crazy World
Kay L.
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