Harlott – Detritus Of The Final Age

Gedresche und Trümmer aus Down Under

Artist: Harlott

Herkunft: Australien

Album: Detritus Of The Final Age

Spiellänge: 48:02 Minuten

Genre: Thrash Metal

Release: 13.11.2020

Label: Metal Blade Records

Link: https://www.facebook.com/HarlottOfficial

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Tom Richards
Gesang und Bassgitarre  – Andrew Hudson
Gitarre – Leigh Bartley
Schlagzeug – Glen Trayhern

Tracklist:

1. As We Breach
2. Idol Minded
3. Bring On The War
4. Detritus Of The Final Age
5. Prime Evil
6. Nemesis
7. Slaughter
8. Grief
9. Miserere Of The Dead
10. The Time To Kill Is Now

Der Thrash Metal ist ja wieder absolut angesagt und Fans dieser Richtungen dürfen sich freuen, denn es gibt immer wieder geile Bands, die den Spirit neu beleben oder aufrecht erhalten. Harlott aus Australien zum Beispiel. Obwohl sie auch keine Jünglinge mehr im Geschäft sind, denn sie sind seit 2006 dabei und haben es bis dato auf drei Alben gebracht. Besonders das 2017er Album Extinction hat es in sich. Drei Jahre später kommt nun der Nachfolger heraus, via Metal Blade. Mit neuem Drummer und einem neuen Gitarristen geht es jetzt wohlgesonnen weiter in die Zukunft.

Metal Blade will es wohl wissen, denn mit Accu§er hauen sie dieses Jahr ja schon eine geile Thrash Platte auf dem Markt und schieben gleich die Australier von Harlott hinterher. Das Thrash Metal nicht gleich Thrash Metal ist, hört man hier eindeutig.

As We Breach, der Opener, fruchtet und bleibt hängen. So kann man ein Album durchaus beginnen. Tickender Wecker, langsam einfädelndes Riffing, kurzer Aufbau und dann schönes Thrash Metal Riff mit Tempodrumming. Jo, mag ich. Fein ins Midtempo mit anspruchsvollem Riff, welches hängen bleibt und dazu feine aggressive Vox, die von Gangshouts unterstützt werden. Und alle im Chor – As We Breach. Weiter im Midtempo. Die Drums drücken ordentlich. Break und das Riff stehenlassen und Drums rüber, Tempoverschärfung, langer Scream und zurück in den fetten Midtempopart und danach ein absolut verspieltes, an Klassik angelegtes Solo, um einem danach einen Highspeedpart um die Ohren zu ballern. Es geht zurück ins Midtempo, Break und Tempo wieder erhöht. Geiler Song, sehr abwechslungsreich und man merkt sofort, dass die Burschen ihre Instrumente beherrschen.

Ich bin aber eher der fixe Thrash Metal Fan. Ich mag es schnell und direkt. Straight in the Face. Und dieses bieten sie bei Idol Minded, mein Lieblingssong auf diesem Album. Die Geschwindigkeit ist hoch, fetter Refrainpart und dann ein drückender Groove mit anschließendem Solo – Sologebrüll und wieder volle Attacke. Jaja, das ist geil! Davon mehr, zumal das Riffing auch wirklich fett ist.

Schleppend geht es bei Bring On The War zur Sache. Sehr druckvoll. Sehr markantes Riff und nach vier Minuten droht man irgendwie aufgrund des Tempos einzuschlafen, aber dann holen sie die Thrash Metal Keule raus, inklusive fettem Solo und Mitgrölpart. Nicht schlecht.

Detritus Of The Final Age kommt sofort wieder zügig aus den Boxen geknallt. Wieder ein fettes Riff rausgeholt, Break, Vorspieler, Gummi, Tempo, melodisch vorgetragener Refrainpart und wieder Tempo. Das Riffing klingt teilweise vertrackt, aber man kommt zum Punkt. Tempo raus und slayerlastiges, grooviges Riffing. Schön bangkompatibel. Mörder lang gezogenes melodisches Riff, welches dann technisch zerstört wird. Es folgt ein Solo, welches sehr chaotisch klingt, absolut positiv gemeint und wieder Attacke und zurück in diesem melodisch klingenden Refrainpart. Sehr abwechslungsreich der Song, aber mit einer roten Linie versehen.

Prime Evil ist dann wieder eine Hau-Drauf-Nummer. Aber immer mit Groove versehen. Herrlich. Stehe ich drauf. Natürlich auch mit verspieltem Solo versehen, aber dann wieder straight forward. Macht Laune! Und das Tempo immer schön hochhalten. Ja, geil. Kurz mal grooven am Ende und dann noch einmal Attacke.

Dass die Burschen es musikalisch draufhaben, beweisen sie bei Nemesis. Total verspielt und schon ins heavige Lager abdriftend, präsentieren sie sich gerade am Anfang sehr melodisch. Der Song ist aber nicht meins. Zu verspielt und zu vertrackt für mich. Und mit acht Minuten zu lang. Aber was anderes, definitiv. Der Refrainpart kommt aber geil.

Slaughter ist dann wieder so eine totale Thrashattacke. Voll auf die zwölf, so wie ich es mag. Gutes Riffing, gutes Tempo. Kleine Verschnaufpausen und dann wieder Alarm.

Ja, Harlott aus Australien hauen uns mal wieder ordentlich einen vor den Latz und wer auf Thrash Metal steht, der darf bedenkenlos zugreifen, würde ich sagen.

Harlott – Detritus Of The Final Age
Fazit
Die Australier schlagen zum vierten Mal zu und besonders die Veränderung an der Gitarrenposition scheint sich bemerkbar zu machen, denn Leigh Bartley schreibt echt geile und originelle Leads. Dieses führt zu einem geilen Thrash Metal Album, welches mit ein wenig Dunkelheit, Atmosphäre, Melancholie, Melodien, Technik, Soli und Hooks glänzen kann.

Anspieltipps: As We Breach, Idol Minded und Prime Evil
Michael E.
8.3
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