Heimburger Metalnacht Festival 2022 am 05.08. und 06.08.2022 in Heimburg

Qualität steht über großen Namen oder wenn bei Heimburg die rote Sonne im Wald versinkt

Eventname: Heimburger Metalnacht Festival 2022

Bands: M.A.D., Deliver The Galaxy, Grabak, Helgrindur, Kilminister, Mysterica, In Demoni, Powerhead, Strydegor, Thormesis, Wolfchant, Wolves Den

Ort: Metalnachtplatz in 38889 Heimburg, L84 (zwischen Heimburg und Derenburg)

Datum: 05.08. und 06.08.2022

Kosten: 75 € (Wochenendticket + Camping), 70 € (Wochenendticket + Parken), 30 € (Tagesticket 05.08.22 + Parken), 50 € (Tagesticket 06.08.22 + Parken) … + weitere Optionen

Genres: Heavy Metal, Thrash Metal, Death Metal, Black Metal, Pagan Metal und Melodic Death Metal

Besucher: ca. 250 Besucher

Veranstalter: Kneipe „Linde“

Link: https://www.heimburgermetalnacht.de

Heimburg, 25 Grad, die Sonne scheint und ich bin endlich wieder zurück auf dem unheiligen Metalnachtplatz (wat soll ich denn auch mit auf „heiligen Acker“ im Norden) zwischen Heimburg und Derenburg am Fuße des Regensteins im malerischen Harz. Das zweitägige familiäre Festival (zum Bericht) markierte im letzten Jahr mein erstes offizielles Event im Namen von Time For Metal und da wir uns dort bereits heimisch fühlen, sind wir in diesem Jahr auch als Partner vor Ort. Leider ist bei den Zuschauern ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen, wie ich in einem Gespräch mit den Veranstaltern Kay und René (irgendwie liegen einem diese Namen als TFM-Redakteur 😉) erfahre. So beschränkt sich der an diesem Wochenende viel zitierte „harte Kern“ auf ca. 250 Metalheads. Daran dürfte das zeitgleich stattfindende WOA nicht ganz unschuldig sein, wie den „Absagen“ auf den Social-Media-Kanälen zu entnehmen ist. Zu allem Überfluss mussten die Black Metaller Convictive und die Deather von Nameless Death noch kurzfristig krankheitsbedingt absagen. Beide Slots konnten rechtzeitig vom gut organisierten Team mit Bands aus Sachsen-Anhalt aufgefüllt werden. Dass Timing und Virus in Kombination eine Bitch sind, musste ich wenige Wochen vorher beim „Nachbarn“ Rockharz am eigenen Leib erfahren. Doch jetzt hält mich nichts und niemand mehr auf – Heimbuuuuurg!

Der Wettergott trägt wieder einmal Kutte und Nieten und lässt es der Umwelt zuliebe bis eine Stunde vor Einlass regnen. Das sorgt natürlich für erheblich weniger Staub in den Lungen der Feierwütigen und die Temperatur pendelt sich an beiden Tagen zwischen 20 und 25 Grad ein.

Freitag, 05.08.2022

Es ist angerichtet: Schon beim Vorbeifahren unter der Woche konnte ich den Aufbau des Infields von der Straße aus verfolgen. Lange Anreise und Heimburg gehen für einen fast Einheimischen wie mich nicht zusammen und so schlage ich nach zehn Minuten auf dem überschaubaren Campingplatz auf. Niederlassen werde ich mich heute dort nicht, denn das allzu nahe Bettchen ruft zu laut. Auf den ersten Blick hat sich nicht viel verändert, lediglich der Einlass ist weg vom Feldweg an den hinteren Teil des Campingplatzes gerutscht. Nach der problemlosen Akkreditierung mache ich mich auf die Suche nach unserem Time For Metal-Banner. Da prangt es auch schon am Merchstand, an dem es im Verlaufe des Festivals zu vielen netten Gesprächen kommt. Ansonsten fehlt im Infield nicht viel, außer vielleicht wie im letzten Jahr etwas mehr Auswahl beim Essen. Veganes sehe ich gar nicht, immerhin kommt das Fleisch aus der Region. Ebenfalls aus der Harzregion stammen die Cocktails, der Shuttle-Service, die Security und natürlich das Bier. So geht nachhaltige Umsetzung. Resonanz-Events aus Reddeber (Hallo Nachbarn) sorgen wie im letzten Jahr für den großartigen Sound vor der idyllischen Harzkulisse.

Kilminister – Foto: Flo W.

Durch eine kurzfristige Änderung in der Running Order starten Kilminister mit ihrem Lemmy-Tribute pünktlich um 18:30 Uhr in den Festival-Freitag. Macht sich zunächst noch die lange Arbeitswoche bemerkbar, fegen die Männer aus Halle jeden Anflug von Müdigkeit aus meinen Knochen. Aber halt, Motörhead-Tribute? Da bekomme ich doch gleich einen Flashback: Bereits letztes Jahr starteten The Bøneshakers mit ihrem Tribute an die Götter des Rock ’n‘ Roll das Festival mit einem Paukenschlag. Kilminister stehen dem in nichts nach. Ganz im Gegenteil finde ich das Dreigespann sogar eine Spur spielfreudiger. Bassist und Sänger Sven „Lemmy“ Büttner sieht Motörhead-Chef Kilmister gar nicht mal so unähnlich und hat sowohl beim Gesang als auch bei den Ansagen eine schöne Rauch- und Whiskey-Note in den Stimmbändern.

Das gut gelaunte Publikum zeigt sich bei ganz alten Perlen der Diskografie ebenso textsicher wie bei unsterblichen Klassikern der Marke Overkill und natürlich Ace Of Spades. Frontmann Sven preist das Wochenende, animiert zum Trinken und macht auf die „Nickis“ (DDR-Begriff für T-Shirt) aufmerksam, die im Anschluss verkauft werden. Zur Abrissbirne Sacrifice des gleichnamigen Albums wird ein amtliches Drumsolo serviert. 2013 saß für einige Songs bei einem Auftritt der Band in Berlin Mikkey Dee höchstpersönlich hinter der Schießbude. Die Rufe nach dem Whorehouse Blues werden beim Anblick der Akustik-Klampfe von Gitarrist Ole laut und es wird fast schon besinnlich. „Denkt dran, Lemmy sieht alles“, betont Sänger Sven immer wieder lautstark. Dem ist nichts hinzuzufügen.

M.A.D. – Foto: Flo W.

Danach gibt es eine kurze Ansprache von Veranstalter Kay Sebastian, der sich bei allen Helfern und Partnern bedankt und gleichzeitig die Verlosung und eine Umfrage unseres Magazins ankündigt. Zu gewinnen gibt es Freikarten für das Heimburger Metalnacht Festival und weitere Gimmicks.

M.A.D. aus Bad Dürrenberg im Saalekreis sind die erste eingesprungene Band im Line-Up und machen die Ostmetal-Szene bereits seit Mitte der Achtziger unsicher. Heute haben sie es nach der Party zum Auftakt nicht ganz leicht mit ihrem Old School Death der Marke Asphyx. Fairerweise muss man sagen, dass nach dem Auftakt mit ca. 80 Leuten vor der Bühne für den Rest des Tages nur der harte Kern vor der Absperrung zu finden ist. Der Umbau dauert etwas länger und Kilminister haben anscheinend auch Spielzeit „geklaut“, sodass M.A.D. mit einer Stunde vorliebnehmen müssen. Trotzdem sei an dieser Stelle wieder die lange Spielzeit in der Running Order für jede Band positiv hervorgehoben. Egal, ob „groß“ oder „klein“. So cool wie sie ihren Old School Death runterzocken, so sehr erheitert mich der Kontrast mit feinstem hallensischem Akzent der Ansagen von Gitarrist Ulf: „Kemmt mal a bisschen näher, dann missen wa nich so rumbleeken und nehmt euch a Bier“ – herrlich. 😀 Sänger Rob ist ein charismatischer Typ, der verklickert, dass die Songs der Band keinen Spaß machen. Ich hatte trotzdem welchen.

Grabak – Foto: Flo W.

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich aus dem diesjährigen Line-Up wirklich keine Band kenne. Doch Vorbereitung ist alles. So fallen mir beim „Reinschnuppern“ vor dem Festival als erstes Thormesis auf. Die Post Black Metal Band ist eine von gleich vier bayrischen Acts in Heimburg. Zu später Stunde und mit mystischem Bühnenlicht graben die Jungs richtig tief in den Abgründen der Seele. Die melodischen Gitarrenläufe und harschen Vocals sorgen für wohlige Schauer unter dem Nachthimmel am Fuße des Regensteins. Die eingespielten ruhigen Passagen verstärken die magischen Momente. Das im Mai erschienene siebte Album If Mania Never Ends steht ab sofort auf meinem Einkaufszettel. Man könnte sich über fehlende „Namen“ im Line-Up beschweren, aber solche Entdeckungen machen ein Festival zu etwas Besonderem. Randnotiz: Auf der Bühne gab es kurzzeitig keinen Sound, sodass sich die Band selbst nicht hören konnte. Das tat meinem Freitags-Highlight jedoch keinen Abbruch.

Die Nacht wird schwärzer und Grabak aus Leipzig haben es sich auf die Fahne geschrieben, die nahegelegenen Sandhöhlen zum Einsturz zu bringen. Herrschten bei Thormesis noch moderne Klänge der schwarzen Szene vor, so gibt es bei Grabak ordentlich skandinavisch angehauchten Black Metal auf die Ohren. Mittelpunkt des Szenarios sind ganz klar die teils deutschen Texte, untermalt mit bitterbösen Vocals von Frontmann J.K. Das klassische Outfit macht zur dunkelsten Stunde ebenfalls richtig was her. Mit bedrohlichem Unterton und rollendem R macht der Sänger Ansagen, wie „rückt näher zusammen, kuschelt und fickt, wenn ihr wollt“ und „diese Musik wird man noch bis hinter die Berge Heimburgs hallen hören“. Ganz klar ein Genre, das ich selten zu Hause höre, aber live immer wieder gerne bestaune. Ein würdiger Abschluss des ersten Tages.

Samstag, 06.08.2022
Powerhead – Foto: Flo W.

Der Vorteil, wenn man sowohl auf Alkohol als auch auf Camping verzichtet? Man wird morgens mit den Worten „du siehst irgendwie erholter aus als ich“ empfangen. 😀 Ich warte noch am Einlass und höre den Sänger der ersten Band Powerhead Witze erzählen, weil er nicht weiß, was er beim Soundcheck sagen soll – so kann man in den Tag starten.

Im Infield angekommen, unterhalte ich mich noch kurz mit dem Gitarristen der Band aus Schleswig-Holstein und schon geht es pünktlich um 12:30 Uhr los. Wie sieht es vor der Bühne aus? Man könnte es so umschreiben: Die Sonne kommt, die Metaller fliehen. Trotz der nur knapp über 20 Grad, knallt die Sonne schon ganz ordentlich und lockt das lichtscheue Volk nicht aus dem Schatten. Später erfahre ich, dass die Band auch schon vor einer Nase gespielt hat und über jeden Fan vor der Bühne dankbar ist. Die erste Reihe und wir Fotografen haben jedenfalls Spaß. Selten so viele Leute mit Kamera in der Hand beim Headbangen gesehen. Der Mix aus klassischem Heavy, Power Metal und einer Prise Thrash macht einfach Laune und bildet eine willkommene Abwechslung zum Black/Death/Pagan der anderen Bands in Heimburg. Bisher haben es die sympathischen Dudes um den stimmgewaltigen Frontmann Brede erst auf eine EP und ein Album (Curse Of Stone, 2021) gebracht und sind den ganzen Tag am Merchstand zu finden. Dort wird noch darüber philosophiert, ob man bessere Verkäufe mit Brüsten auf den Shirts erzielen würde.

In Demoni – Foto: Flo W.

Songs wie My Final Battlecry oder Steelwarrior gehen mir den Tag über nicht mehr aus dem Kopf.

Um die nächste Band anzukündigen, muss ich einen Fan aus der ersten Reihe zitieren: „Ich weiß zwar nicht, was ich da gerade sehe, aber ich find’s geil“. Schon beim nachträglichen Sondieren der Bilder kann ich den Spaß förmlich hören. Die „Pimmelbuddies“ (O-Ton von TFM-Kollege Siggi) aus Machdeburch sind ebenfalls kurzfristig eingesprungen und ich frage mich, warum diese Jungs bisher in meinem Leben fehlten. Hosen mit Spongebob und Konsorten drauf, Beatdown-/Slamdeath-Action und Texte, „die zu 98,6 % von Penen und Vulven handeln“, so die genialen „Pluri“ (Zitat Torsten Sträter) aus dem Mund von Fronter Steiner, der sich nach jedem Auftritt wohl den Mund mit Seife auswaschen muss. Penis- und Vaginakostüm dürfen natürlich ebenso wenig fehlen wie Songtitel à la Yes We Cum oder der Huldigung der Turtles (Michelgangbangelo) und Chuck Norris (Stalker Texas Danger), beide vom kommenden Album. „Die sind immer so bekloppt“, versichert mir TFM-Kollege Siggi, der im nächsten Jahr ebenfalls mit seiner Band Torturized auf der Bühne in Heimburg zu sehen ist. Hier wurde es spätestens ab dem zweiten Song richtig voll vor der Bühne. Neben all dem Klamauk haben die Jungs an ihren Instrumenten richtig was auf dem Kasten. Den Erfolg kann man wenige Minuten später anhand der Schlange vor dem Merchstand bemessen. Was kann man zu In Demoni noch sagen als Abriss, ihr Mäuse!

Helgrindur – Foto: Flo W.

Die Qualität der Gigs bleibt bestehen. Leider passiert es mir immer wieder, dass ich Pagan Metal Bands unterschätze, obwohl das Gefühl bei Helgrindur dieses Mal ein anderes ist. Die Songs schreien einfach nach Liveaction im Publikum. Gesagt, getan. Die Streitmacht aus der Klingenstadt Solingen kam, sah und siegte. Zu Titeln wie Seelenreise, Ein Sturm und Aufbruch vom aktuellen Album Von Einst wird gesungen, gemosht und gerudert. Der charismatische Frontmann Beast hat leichtes Spiel und marschiert immer wieder über die Lautsprecher hinweg Richtung Publikum. Wie schon im letzten Jahr mit seiner anderen Band Obscurity läuft Klampfer Gia stets mit einem breiten Grinsen über das Infield. Für diese Stimmung in der heißen Mittagssonne kann man sich in seiner Montur schon mal „den Arsch abschwitzen“, um Sänger Beast zu zitieren.

Deliver The Galaxy – Foto: Flo W.

Es geht weiter mit der hohen Qualität, die an diesem Tag für mich ganz klar über großen Namen steht. Ein echtes Heimspiel haben die Science-Fiction-Deather Deliver The Galaxy aus Quedlinburg bzw. Thale (auf jeden Fall „umme Ecke“) mit ihrem Mix aus Melodic Death und „Metal from outer space“. Der mal wieder glasklar abgemischte Sound der Band, die seit 2010 aktiv ist, ist definitiv zu größerem Berufen und könnte die Festivals dieser Welt unsicher machen. Kurzzeitig wird der Sound lahmgelegt. Das beste Raumschiff funktioniert halt doch nicht ohne Batterien. Einziger Kritikpunkt an der Band um Varg-Axtschwinger Matthias sind die Intros zu wirklich jedem Song plus „Verstecken“ hinter dem Vorhang. Brauche ich nicht wirklich. Die Merchauswahl ist ebenfalls sehr amtlich für eine verhältnismäßig kleine Band aus der Region. Ich habe sie jedenfalls für mich entdeckt.

Mysterica – Foto: Flo W.

Heimburg ist ein Mekka für Tributebands, sofern sie eine gewisse Klasse besitzen. Zu diesen zählen ohne Zweifel Mysterica aus Regensburg, die den allmächtigen Metallica huldigen. Der bayrische Akzent macht Hetfield-Verschnitt und Frontmann Flo gleich noch sympathischer und was soll ich sagen: Neben den Headlinern kann das top motivierte Quintett die meisten Zuschauer vor der Bühne vorweisen – Textsicherheit inbegriffen. Es hallt von der Bühne: „Gimme Fuel, Gimme Fire, Gimme that which I desire, Ooh!“ und ich habe Mühe, mit der Kamera das Geschehen einzufangen. Hier wird kein Auge trocken gelassen und Mysterica haben das Publikum von der ersten Sekunde an im Griff (fünf Mark ins Phrasenschwein). Sänger Flo stachelt die Meute weiter an und zettelt zum Medley aus Four Horsemen und Whiplash kurzerhand selbst einen Moshpit inmitten des Publikums an. Generell wird nicht nur was für die Radiofraktion geboten, sondern den beiden genannten Titeln auch noch Motorbreath und Seek And Destroy vom Debüt der Bay Area Thrasher (ja, ich weiß damals) zum Besten gegeben, worüber sich der Schreiber dieser Zeilen besonders freut. Zack, bin ich wieder 15 und moshe, was das Zeug hält. In der Seek And Destroy-Textzeile „We’re scanning the scene in the city tonight“ wird die „City“ kurzerhand zu Heimburg, schönes Detail. Nothing Else Matters und Enter Sandman dürfen natürlich trotzdem nicht fehlen. Flo betont, dass sie gerne die 500 km bis in den Harz in Kauf nehmen, für diese Reaktionen. Richtig geiles Ding, Freunde.

Strydegor – Foto: Flo W.

Der Krieger Strydegor wurde von Odin auserwählt, um das Met zu bewachen – ein ehrenwerter Job. Die gleichnamige Band aus Schwerin tut mir nach dieser Metallica-Party fast schon ein bisschen leid, weil sich die Reihen doch stark lichten. Schade eigentlich, denn der mit vielen Cleanvocals angereichterte Melodic Death hat echt was auf der Pfanne. So viel sogar, dass ich mein erstes Shirt des Festivals abgreife. Sänger und Gitarrist Flo (bester Name 😉) wechselt gekonnt von Growls zu Cleans und erinnert mich in seinen besten Momenten sogar an Hansi Kürsch. Die Soli und melodischen Gitarrenläufe sorgen sogar dafür, dass ich der Band getrost den Stempel mit dem abwechslungsreichsten Sound des Festivals aufdrücken kann. Die inzwischen aufgelösten Buddies von Thrudvangar, die zum Teil vor Ort sind, werden gegrüßt und der Amon Amarth-Klassiker Death In Fire in die Menge geschmettert. Jungs, ihr habt einen neun Fan.

Wolfchant – Foto: Flo W.

Meine letzte Band des Festivals, Wolfchant, kommt wie einige andere am heutigen Tag aus Bayern. Die Kollegen aus der Münchner-Region von Wolves Den schließen eigentlich den Tag bzw. die Nacht ab, müssen aber aufgrund der anstehenden Urlaubsreise für mich ausfallen. Asche über mein Haupt, denn freiwillig hätte ich mir eine „Party-Pagan-Viking-Band“ wie Wolfchant wohl niemals angeschaut. Umso erfreulicher, dass sie mich am heutigen Tage eines Besseren belehren. Das Gesangsduo, bestehend aus Lokhi (Scream/Growls) und Nortwin (Cleans) weiß einfach, wie man ein Publikum ausrasten lässt und ist perfekt aufeinander abgestimmt. Erfahrung zahlt sich aus und so können Wolfchant das wohl am besten gefüllte Infield des Festivals für sich verbuchen. Gemäß ihres gleichnamigen Songtitels sind die Mannen eine echte Naturgewalt.

Fazit

Das Einzige, was man diesem sympathischen und familiären Festival wünscht, sind mehr Fans. Optimistisch peilt man in den nächsten Jahren ca. 1.000 Metalheads an. Drei davon freuten sich am zweiten Tag nach Mysterica auf der Bühne über Freikarten für das nächste Jahr. Time For Metal war nicht nur zum Musikhören vor Ort, sondern auch, um eine Qualitätsumfrage zu den möglichen Verbesserungen auf dem Festival durchzuführen. Auch dabei konnte man Karten für das Festival 2023 gewinnen. Meine Person freut sich bereits auf die schwedischen Prog/Melo Deather von Scar Symmetry und natürlich über TFM-Power in Form von Torturized aus Machdeburch. Die Manowar-Jünger Sons Of Odin und die Gelsenkirchener Pagan Metaller von Black Messiah stehen ebenfalls in den Startlöchern. Gute Nacht Heimburg, wir sehen uns am 28. und 29. Juli 2023 wieder.